Der Seelenschluessel
Opaka. Dann drehte sich einer wieder zu Vaughn um. »Alles«, sagte er.
Vaughn senkte den Phaser. »Dann helfen Sie ihnen, Vekobet zu verlassen.« Opaka wollte protestieren, also sprach er sofort weiter. »Dieser Ort wird gerade von einer Übermacht der Allianz überrannt. Niemand von Ihnen hat eine Chance gegen sie. Aber Sie
können
Opaka retten. Sie
können
die Splitter der Propheten retten.«
Die versammelten Bajoraner murmelten und knurrten so laut, dass Vaughn die Stimme heben musste. »Sie sind zu sechst. Begleiten Sie Opaka durch den Fluchttunnel. Nehmen Sie alles an Artefakten mit, was Sie tragen können, und helfen Sie ihr, eine andere Enklave zu erreichen. Es kann Ihnen gelingen – aber nur, wenn Sie
sofort
handeln. Bevor die Klingonen die Reliquien entdecken.«
»Commander, meine Leute werden angegriffen«, sagte Opaka wütend. »Ich habe nicht vor …«
»
Hören Sie mir zu
«, redete Vaughn auf sie ein. »Bajor braucht Sie
lebend
. Es braucht die Hoffnung, die diese Splitter repräsentieren. Sie müssen fliehen, bevor die Klingonen Ihre Soldaten überrannt haben.«
»Ich werde meine Anhänger nicht aufgeben!«
»
Wir
sind es, die
Sie
nicht aufgeben, Herrin«, erklärte der erste Bajoraner und deutete auf Vaughn. »Dieser Mann hat recht. Wir können nicht riskieren, Sie zu verlieren – insbesondere nach dem, was in Ashalla geschehen ist. Unser Volk braucht die Führung der Enklaven. Und
diese
Enklave muss weiterbestehen, auch wenn Vekobet untergeht.«
»Mein Captain und ich werden versuchen, die Klingonen abzulenken«, versprach Vaughn. »Wir schicken Ihnen Winn und Jaro hinterher. Falls Sie über Sprengsätze verfügen, nutzen Sie sie, um den Tunnel hinter sich zu versiegeln. Bringen Sie nach Möglichkeit die Bauten zum Einsturz, die sich direkt über dem Tunnel befinden. Auf die Weise finden die Klingonen Ihren Fluchtweg vielleicht nie.«
»Warten Sie«, meldete sich Opaka. »Elias und Prynn …«
»Ich werde mich um sie kümmern.« Vaughn sah zum ersten Bajoraner. »Nehmen Sie drei Ihrer Männer und bringen Sie Opaka hier weg. Die Übrigen folgen mir.« Er hielt auf Elias’ Zimmer zu, doch Opaka hielt ihn zurück.
»Commander«, rief sie.
Vaughn drehte sich zu ihr um.
»Danke«, sagte Opaka.
Vaughn nickte. Dann begab er sich zu Elias, und die beiden bewaffneten Bajoraner folgten ihm. Prynn sah auf, als sie eintraten. »Ihr zwei müsst sofort aufbrechen«, informierte sie Vaughn. »Opaka erwartet euch im Reliquienraum.«
»Mein Vater kann nicht gehen«, erwiderte Prynn.
»Dann tragen wir ihn«, bot einer der zwei Bajoraner an und trat an das Bett des Alten.
»Nein«, sagte Elias und schlug die sich ihm entgegenstreckenden Hände weg.
»Dad, bitte!«, seufzte Prynn. »Wir haben keine Zeit dafür.«
»Ich sagte
Nein
«, wiederholte Elias so fest, wie es seine schwache Stimme erlaubte. »Ich schaffe das nicht, Prynn … Ich wäre euch nur eine Last … und würde die Reise ohnehin nicht überleben.«
»Du weißt nicht, was du redest.«
»Prynn«, keuchte Elias. »Sei nicht dumm. Du musst mich zurücklassen und mit Sulan weiterziehen. Sofort.«
»Nein!« Prynn weinte inzwischen. »Ich werde dich nie …«
»Elias …«, flehte der Sterbende und sah zu Vaughn. »Erklär’s ihr.«
Der sah seinen Doppelgänger an. Draußen wurden die Disruptorschüsse immer lauter und bedrohlicher. Ihnen blieb nicht viel Zeit.
»Er hat recht, Prynn«, sagte Vaughn. »Er schafft es nicht mehr.«
»Halten Sie den Mund!«, brüllte Prynn. »Ich lasse meinen Vater nicht zurück. Ich lasse nicht zu, dass er abgeschlachtet wird.«
»Prynn, sieh mich an!«, forderte der Alte. »Ich sterbe … und ich habe genug. Ich liebe dich von ganzem Herzen … aber es ist vorbei. Du musst mich gehen lassen.«
»Das kann ich nicht! Dad, bitte,
steh auf
!«
»Elias«, sagte der Mann mit Vaughns Gesicht. »Sie wird niemals in Sicherheit sein, solange ich lebe.«
Vaughns Augen verengten sich. Er wusste genau, worum Elias ihn bat. Und er zog den Phaser. »Schaffen Sie sie hier raus«, trug er den beiden Bajoranern auf.
»Was? Nein!« Prynn kreischte, als die zwei Bewaffneten sie packten und auf den Korridor zerrten. »Tu das nicht! Dad, bitte …«
Vaughn berührte Elias’ Arm und beugte sich zu dem faltigen Gesicht hinab. »Ich mach’s kurz«, flüsterte er.
»Danke«, sagte der Sterbende. Mit überraschender Kraft drückte er Vaughns Unterarm. Seine blinden Augäpfel zuckten wie wild hin und her, als erhasche
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