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Der Sehnsucht verfallen: Roman (German Edition)

Der Sehnsucht verfallen: Roman (German Edition)

Titel: Der Sehnsucht verfallen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerri Russell
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riss Izzy mit sich und traf sie völlig unvorbereitet. Diese kurze Zeit mit Wolf allein im Wasser hatte bei ihr ein seltsames und unerklärliches Verlangen geweckt. Aber was sagte es über sie aus, wenn sie eben nach Freiheit strebte und nur einen Moment später von einem Mann geküsst werden wollte?
    Doch ganz gleich, wie sehr sie das alles in Verwirrung stürzte, war die Anwesenheit dieser Frau der Beweis dafür, dass Wolf Wort halten und nichts anderes von ihr erwarten würde, als mit ihr verheiratet zu sein. Izzy drückte eine Hand auf ihren Bauch und wandte sich ab von ihrem baldigen Ehemann und seiner Geliebten. »Brahan, bringt mich bitte nach drinnen, ich möchte mich ausruhen.«
    Das Geräusch der Brandung drang in Izzys Ohren. Sie streckte die Arme aus und hoffte, irgendetwas zu berühren, das ihr Halt geben würde. Dann war auf einmal Wolf bei ihr und zog sie an sich, um sie in die Arme zu schließen. Ohne dass zwischen ihnen ein Wort fiel, regte sich die Hoffnung auf mehr.
    Fiona schnappte unüberhörbar nach Luft.
    Izzy wandte den Blick nach oben zum Himmel, wo die einsetzende Nacht wie ein Schleier hing, der sich ohne Vorwarnung auf sie herabsenken konnte. Wolf hielt sie auf eine fast besitzergreifende Weise fest. »Diese Frau ist keine Dienerin, Fiona. Sie ist …»Er verstummte, als Izzy den Kopf zur Seite drehte und ihm ins Gesicht sah.
    »Sie ist … was?«, fragte Fiona mit ironischem Unterton.
    Obwohl Izzy es wirklich nicht wollte, schaute sie in seine Augen, die so dunkel waren wie die Nacht. So, wie er sie festhielt, so betrachtete er sie auch, nämlich als sein Eigentum. Der Anblick sprach etwas tief in ihrem Inneren an, das sie nicht verstand und das sie erst recht nicht hätte beschreiben können. Ihr stockte der Atem, während sie auf Wolfs Antwort wartete. Wie würde er dieser Frau ihre Anwesenheit erklären? Das Meeresrauschen in ihren Ohren ließ nach, und die Nacht verfiel in Schweigen.
    »Sie ist mein Gast. Lady Fiona, darf ich dir Lady Isobel von der Isle of St. Kilda vorstellen?«
    Ein Stich ging durch Izzys Herz. Er wollte sie nicht als seine zukünftige Ehefrau ausgeben, und er würde es auch nicht tun. Der bloße Gedanke ließ sie … Plötzlich zögerte sie, da sie nicht das Gefühl beim Namen nennen wollte, das sein Verhalten bei ihr auslöste. Ihre Beine fühlten sich wackelig an, und obwohl Wolf sie noch enger an sich drückte, um ihr Halt zu geben, war es doch Fiona, die er weiter mit jenem bezaubernden Lächeln bedachte, das er auch ihr bei ihrer ersten Begegnung geschenkt hatte.
    Der Schmerz in ihrer Brust wurde stärker, als sie durchzuatmen versuchte. Lieber Himmel, was war nur los mit ihr? War sie tatsächlich auf diese Frau dort eifersüchtig?
    Izzy hob die Hände, um zu verdecken, dass ihre Wangen rot angelaufen waren. Sie entzog sich Wolfs Griff. »Wenn Ihr mich entschuldigen würdet …»Gerade hatte sie zwei Schritte in Richtung der Feste zurückgelegt, da hörte sie Wolf fluchen. Er packte sie am Arm und versetzte ihr einen Stoß, der sie zu Brahan taumeln ließ.
    »Brahan!«, brüllte er, doch seine Stimme klang fremd.
    Erschrocken drehte sich Izzy halb um und sah zu Wolf. Anstelle der erwarteten wütenden Miene schaute sie in sein schmerzverzerrtes Gesicht. Erst dann fiel ihr der große dunkelrote Fleck auf, der sich auf seinem Hemd rasch ausbreitete. Und schließlich entdeckte sie den aus einer Armbrust stammenden Bolzen, der in seiner Brust steckte.
    Sie schnappte nach Luft, im gleichen Moment schrien alle wild durcheinander. »Da oben auf der Burgmauer!«
    »Ein einzelner Bogenschütze!«
    »Zu den Waffen!«
    Im Licht der untergehenden Sonne strömten Wolfs Krieger wie eine Flutwelle in alle Richtungen über den Burghof. Jeder von ihnen griff nach einer Waffe -; Schwerter, Dolche, Äxte -, um verteidigungsbereit zu sein. Eine Gruppe Krieger bildete einen Kreis um sie, Wolf, Fiona und Brahan, während andere die Stufen zur inneren Burgmauer hinaufstürmten, um den Verräter zu fassen zu bekommen, der sich irgendwie in die Burg hatte schleichen können.
    Wolf taumelte auf sie zu und stieß sie in Brahans Arme. »Pass gut auf sie auf«, brachte er noch heraus, schwankte bedenklich und fiel dann rücklings zu Boden.
    »Runter, Mylady!«, rief Brahan, und im nächsten Moment wurde Izzy von dem großen Mann fast erdrückt. Sie schaffte es mit viel Mühe, unter ihm hervorzukriechen und sich zu Wolf vorzukämpfen. Voller Entsetzen starrte sie auf den Bolzen, der sich

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