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Der Sehnsucht verfallen: Roman (German Edition)

Der Sehnsucht verfallen: Roman (German Edition)

Titel: Der Sehnsucht verfallen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerri Russell
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Menschen um sie herum zu beschützen, würde der Zorn ihres Vaters auch sie treffen.
    »Mylord.« Zögerlich berührte sie Wolfs Arm, was ihren Puls sogleich schneller schlagen ließ. »Mylord Wolf, sicher wird Euch jetzt bewusst sein, wie gefährlich es für Euch und Eure Männer ist, wenn ich bei Euch bleibe.«
    »Meine Männer werden den Attentäter ergreifen.«
    »Und werden sie den nächsten Attentäter aufhalten können? Und auch den übernächsten? Die Gefahr wird solange andauern, wie ich mich hier aufhalte.«
    »Wer bedroht Euer Leben, Isobel?« Er kam näher und drängte nun seinerseits Fiona aus dem Weg.
    »Es ist besser, wenn Ihr das nicht wisst.«
    »Besser für mich oder besser für Euch?« Seine kühlen, schwieligen Fingerspitzen strichen ihr über die Wange.
    Izzy schluckte und zwang sich zum Durchatmen. »Bitte, glaubt mir. Es ist zu gefährlich, wenn ich hierbleibe.« Seine Berührung hatte sie beruhigen sollen, doch das Gegenteil war der Fall. Wohlige Gefühle durchströmten sie und ließen ihre Haut glühen. Sie versuchte, sich davon abzuhalten, dass ihre Wangen sich röteten. Es war eine einfache Geste, die für ihn ohne Bedeutung war, doch sie brachte Izzys Blut in Wallung und weckte ein ungewohntes Verlangen, dem nachzugehen sie kein Recht hatte.
    Die Hitze in seinem Blick ebbte ab, und als er seine Hand herunternahm, war ihr, als würde sie frieren. »Auf Geheiß des Königs seid Ihr in meiner Obhut, und dort werdet Ihr bleiben, bis ich Euch entlasse.«
    »Lieber Himmel, Wolfie.« Fiona machte eine besorgte Miene. »Wenn sie gehen will, dann lass sie doch gehen. Wir finden ganz bestimmt ein umgänglicheres Dienstmädchen.«
    Wolf ballte die Fäuste. »Sie ist kein Dienstmädchen!«
    »Wer ist sie dann? Wen hast du in unsere Burg gebracht?«
    Wolf drehte sich zu Fiona um. »Dies ist nicht deine Burg. Du bist nur hier, weil ich es dulde.« Sein Blick wurde eindringlicher. »Wer wusste von dem Grund für meine Reise nach St. Kilda?«
    Fiona wurde bleich. »Wir wussten gar nichts, nur dass du im Auftrag des Königs unterwegs warst«, erwiderte sie in einem flehenden, kläglichen Tonfall. »Wer ist sie, Wolfie? Und warum bist du so aufgebracht?«
    Er wandte sich von ihr ab und fasste Izzys Ellbogen. »Los, zur Feste. Drinnen sind wir geschützter. Brahan, du begleitest Lady Fiona.«
    Fionas Protest ging im Lärm auf dem Burghof unter. Izzy ließ sich von Wolf zur Feste führen, dabei sah sie einmal zum Himmel und musste feststellen, dass die Nacht längst angebrochen war, ohne dass sie davon etwas mitbekommen hatte. Bislang war ihr nie entgangen, wenn der Tag zur Nacht wurde und die Finsternis das Bauwerk einhüllte, in dem sie gefangen gehalten worden war. Die Nacht hatte für sie bedeutet, aufmerksamer auf mögliche Gefahren zu achten, aber traf das auch noch zu, nachdem sie sich nun in Wolfs Obhut befand?
    Izzy ging schneller und mied die geisterhaften Schatten, die durch den Schein der Fackeln zuckten, während die Gruppe den inneren Burghof überquerte und auf die hoch aufragende, düstere Feste zueilte.
    »Und was soll ich tun, jetzt, da ich mich in Eurem Zuhause aufhalte?«, fragte Izzy, die hoffte, dass eine Unterhaltung sie von dem Gefühl der Enge ablenken würde, das sich stets einstellte, sobald sie einen geschlossenen Raum betrat.
    »Ihr werdet das Gleiche tun wie die anderen Frauen«, erwiderte er knapp und presste die Lippen zusammen.
    Das bedeutete, für ihn war die Unterhaltung beendet. In aller Kürze hatte Izzy alles erfahren, was sie wissen musste. Die Anspannung, in deren Griff sie sich befunden hatte, ließ ein wenig nach. Er erwartete also von ihr nicht mehr als das, was sie bei den MacDonalds hatte leisten müssen.
    Wolf zog sie hinter sich her durch die schwere Holztür der Feste. Unwillkürlich hielt Izzy den Atem an, da sie sich vor der Finsternis dahinter fürchtete. Doch anstelle von Dunkelheit gelangte sie in einen großen Saal, der vom sauberen Steinboden bis hin zur kuppelförmigen Decke in einen goldenen Lichtschein getaucht war. Sie schaute nach oben, da sie erwartete, dass nur riesige Leuchter mit Tausenden von Kerzen für solche Helligkeit sorgen konnten, doch das war nicht der Fall.
    Vielmehr waren es außergewöhnliche große Fackeln, die in massiven Eisenhalterungen steckend die Wände säumten. Die Flamme einer jeden Fackel wurde von einem Fenster aus gewölbtem Glas reflektiert, das in seiner Farbe an frisch gezapftes Ale erinnerte. Diese Kombination aus

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