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Der Sehnsucht verfallen: Roman (German Edition)

Der Sehnsucht verfallen: Roman (German Edition)

Titel: Der Sehnsucht verfallen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerri Russell
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weiterzuverfolgen.
    »Ich sehe einen älteren Mann, der den anderen Tartan trägt. Er hält etwas in der Hand. Ich kann nicht erkennen, was es ist … ein Licht … eine Fackel … Ich weiß es nicht.«
    »Das genügt, Brahan. Du hast mir alles gesagt, was ich wissen muss.« Die Worte hatten jenseits dieses Kokons aus Schatten und Licht ihren Ursprung, von dem er umgeben war. Sie wirkten unzusammenhängend, fremdartig.
    »Da ist mehr, das kann ich fühlen. Ich muss weitermachen.« Das Licht veränderte sich, um ein anderes Bild darzustellen. »Leuchtende Farben erfüllen einen Raum. Es ist, als würde man in einen Regenbogen eintreten. In der Mitte des Raums sehe ich eine Frau. Lady Isobel. Sie hält ein Schwert in der Hand. Jedenfalls sieht es für mich nach einem Schwert aus. Es ist lang und spitz, und es funkelt, doch es sieht nicht nach Stahl aus. Bei ihr ist ein Mann, aber ich kann ihn nicht erkennen. Sein Gesicht ist im Schatten verborgen. Seine Seite des Raums ist dunkel, so dunkel und kalt. Etwas trennt das Licht vom Dunkel … eine Brücke … eine Kluft … das Bild ist undeutlich. Aber ich spüre, es ist die Sache, die über Isobels Schicksal bestimmen wird. Der Mann versucht nicht, sie zu töten. Er will etwas von ihr. Er will nur denen etwas antun, die sich ihm in den Weg stellen.«
    Brahan spürte sein Herz so wild klopfen, als wolle es ihm aus der Brust springen. Jeder Schlag war ein wenig schmerzhafter als der letzte, bis er kaum noch atmen konnte. »Es ist … der Mann, nach dem du suchst. Er wird dich töten … so wie es schon meine letzte Vision gezeigt hatte.«
    »Komm zurück, Brahan. Dein Haar verfärbt sich weiter weiß, die Visionen fordern ihren Tribut. Komm jetzt zurück.«
    Doch trotz der Gefahren, die die Verwendung des Steins begleiteten, konzentrierte sich Brahan nur noch mehr. Er wusste, der Stein zeigte die Zukunft, indem er seinem Seher Lebenskraft entzog. Ihm war dieses Opfer nicht zu groß, wenn er auf diese Weise anderen helfen konnte. Um weiter vorzudringen, richtete er all seine Kraft auf den Stein. Beruhigendes weißes Licht erfüllte seinen Geist. Aus der strahlenden Helligkeit trat eine Frau hervor, die einen aus Heidekraut geflochtenen Kranz in ihrem goldenen Haar trug. »Lady Isobel … sie erwartet ihr Schicksal … als Braut … oder als Leichnam …»Das Bild ließ ihn so heftig schaudern, als seien seine Adern auf einmal mit Eis statt mit Blut gefüllt.
    »Brahan, es reicht. Komm zurück. Das war ein Fehler. Ich lasse nicht zu, dass ich dich deswegen verliere!«
    Aber Brahan ignorierte Wolfs Aufforderung und tauchte tiefer in das Bild ein. Die Anstrengung verursachte in seinem Kopf einen pulsierenden Schmerz. Ein Gesicht nahm Gestalt an … das Gesicht eines Mannes. »Ich kann den Fremden von vorhin wiedererkennen. Ich sehe ihn, aber ich weiß nicht, wer er ist.« Brahan zitterte am ganzen Körper, so sehr strengte er sich an, diese letzte Vision zu erreichen. »So viele Gesichter wirbeln durch meinen Kopf: dein Vater, die Küchenmagd, dein Bruder Walter, Fiona und … mein eigenes Gesicht … und da ist noch mehr, so viel mehr …»
    Ein stechender Schmerz jagte durch Brahans Verstand, der dem Schmerz in seiner Brust gleichkam. Ohne Erfolg versuchte er, die Gesichter in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen. Die Vision verengte sich, als würde er sie durch einen Tunnel aus Raum und Zeit sehen, bis nur noch ein einziges Bild verblieben war. »Das kann nicht sein«, brachte er keuchend hervor.
    Seine Finger kribbelten vor Taubheit, der Schicksalsstein kühlte sich ab und rutschte von seiner Stirn. Sein Körper fiel nicht auf den Steinboden, sondern tauchte in etwas Weiches wie ein Kissen ein, das ihn mit Wärme umgab. Dunkelheit erfüllte jeden Winkel seines Geistes. Jeder Muskel erschlaffte, und dann fiel er immer weiter und weiter, während er die plötzliche Stille willkommen hieß.
    Wolf fing Brahan auf, als der plötzlich zusammenbrach. »Fenwick, Gerard!«, rief er die beiden Wachleute zu sich, die er vor der kaputten Tür zu seinem Privatgemach postiert hatte.
    Sofort kamen sie zu ihm. »Mylord?«
    »Helft mir, Brahan in sein Quartier zu bringen.« Die Krieger fassten den bewusstlosen Brahan an den Schultern und den Beinen, während Wolf den zu Boden gefallenen Schicksalsstein aufhob. Dann trugen sie zu dritt den schwergewichtigen Mann über den Gang bis in sein Gemach, wo sie ihn aufs Bett legten. Mit einer Fackel zündeten sie ein Feuer im Kamin an, das den

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