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Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Wesemann
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einziges Mal, gestehe ich es dir zu.
Weil es so ist, wie es jetzt nun einmal so ist.
Gehorchst du noch einmal nicht oder verweigerst den Befehl, war das nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was dich erwartet, Matthes.“, klang durch das Klingeln in seinem Kopf zu ihm durch.
    Er nickte, während ihm das Blut durch die Finger lief, mit denen er sich die Nase festhielt.
    Seltsamerweise empfand Elvira keine Art von Ungerechtigkeit bei dem Anblick. Im Gegenteil.
Sie dachte wie Adelheid. Sie dachte, dass Matthes die doch milde Bestrafung verdient hatte, wenn nicht sogar mehr.
    Immerhin hatte er die wehr- und schutzlosen Flüchtlinge auf dem Karren allein gelassen.
Die Freiin starrte sich auf ihre Füße und wippte leicht hin und her. Die Köchin und Johanna verfolgten ebenso wie Hermann und Adelheid jede Bewegung der Krieger.
Karolus war beschäftigt damit, die Zügel zu halten. Etwas, was ihn völlig zu faszinieren schien
und Amadeus sah aus, als hätte er ein Gespenst gesehen.
Einzig Hermann der Sänger war wacher Sinne. Er stierte einen Punkt vor sich an, weil er sich konzentrierte.
    Er schlug den Blick auf und zeigte in die Richtung in der er etwas gesehen hatte.
    Oder besser: Gehört.
    Ein Schluchzen.
    Weinen.
    Eines Weibes Stimme, war zu hören.
    Kein Stöhnen, sondern menschliche Laute, drangen an Jacobs Ohr und er drehte den Kopf um zu orten, woher die Geräusche kamen, die sich so leise an sein Ohr schlichen.
Er sah den zeigenden Arm des Sängers, und sein Blick fokussierte etwas.
Er drehte sich zu Leonhardt und legte einen Finger auf die Lippen, um anzudeuten, dass sie beide ruhig sein sollten.
Jacob schlich durch den Pferch. Seine Füße hinterließen tiefe Spuren im angedickten Morast des Schweinegatters, und er versuchte möglichst keinen Laut von sich zu geben.
Er wollte sich nicht verraten gegenüber wem auch immer, und er wollte das Geräusch nicht aus den Ohren verlieren.
Jacob ging seitwärts.
Geduckt.
Bereit den Hammer, den er schulterhoch neben sich hielt, in einen untoten Kopf krachen zu lassen.
Leon ging quer auf den Stall zu, so dass es ein Wesen, das zu entkommen suchte an ihm vorbei müssen würde.
Als Jacobus am Schweinestall ankam, seufzte er und ließ den Hammer sinken.
Er schaute auf eine Frau in den zwanziger Jahren, die einen ebenso alten Mann im Arm hielt.
Sein erster Blick fiel auf ihr Gesicht und ihre Augen.
Ihre Augen waren nicht weiß und trüb, wie die eines Wiederkehrers.
Ihre Augen waren rot und voller Leben, wenn auch voller Trauer und Tränen.
Der Mann, den sie in Armen hielt war bleich und Schweiß hatte sein Gewand dunkel gefärbt.
Ein Blutfleck prangte an seinem Hals, und die Frau schluchzte und weinte immer weiter, als könnte sie es bis in alle Ewigkeit nicht mehr unterdrücken.
    Jacobus Miene verlor ihre Härte. Sein Blick verhieß der Frau Rettung und Geborgenheit.
Er streckt ihr die Hand entgegen und sagte sanft:
    „Kommt. Ihr seid gerettet.“
     

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    „Clara. Mein Name ist Clara.“, schluchzte die Frau.
„Und dies ist mein Mann, Thomas. Der Schmied. Wie ihr seht, ist er verletzt.“
    Jacob stellte sich und seinen Kameraden vor und bot ihnen an, sich der Gruppe anzuschließen.
Dankbar nahm die Frau die Hilfe an und erhob sich. Leonhardt fragte mehr förmlich als neugierig nach, was passiert sei.
Ihm war klar, wie die Antwort sein würde.
Er trug mit Jacob zusammen den verletzten Schmied, während die Frau gehetzt und sich wild umblickend, gen Wagen schritt.
Unterwegs begann sie zu schildern.
    „Sie kamen kurz vor dem Hahnenschrei am gestrigen Tage. Sie fielen über uns Schlafende her, als wir noch in den Schlafstätten lagen.
Thomas und ich erwachten durch die Schreie aus dem Nachbarhaus. Die Fischer, die dort wohnen. Nein, wohnten. Die Fischer schrien um ihr Leben und wir hörten immer wieder Nein, Nein, Nein und dann Schreie der Schmerzen. Hans Stimme erstarb in einem Gurgeln und Joana hörten wir auch gleich darauf nicht mehr.
Als Thomas drüben schauen ging, erfuhr er warum.
Ich sah die Zwei nicht, aber das, was er schilderte trieb mir die Angst durch den Körper.
Allein sein Blick jagte mir Angst ein, wie ich sie nicht kannte. Selbst er war voller Furcht.

Und nun, da diese wütenden Wesen weiterzogen, könnt ihr selbst sehen, wie es den Fischers erging.
Mein Mann ist verletzt und ich habe uns hier im Stall versteckt. Keines dieser Wesen kam uns zu nahe, aber den ganzen Tag hörten wir Stöhnen und Schreien. Schmatzlaute überall, und als ich durch die

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