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Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02

Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02

Titel: Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Gemeinsam mit Amatin verbreitete sie eine vergnügliche, heitere Stimmung unter den Reisenden, bis selbst die ernstesten Lehrwarte eine gewisse Lockerheit entfalteten. Troy fand, daß Elena noch nie wundervoller ausgesehen hatte. Dennoch suchte er die Blindheit seiner Lagerstatt mit einem Schmerz im Herzen auf. Es ließ sich nicht leugnen, daß Elena ihren Geistreichtum nicht für ihn bemühte, sondern um Covenants willen. Er schlief sofort ein, wie um seiner Sichtlosigkeit zu entfliehen. Doch in der finstersten Stunde der mondlosen Nacht weckten ihn scharfe Stimmen und das Stampfen von Hufen. In der nebelhaft trüben Helligkeit, die von der Glutasche ausging, erspähte er mitten im Lager einen Bluthüter auf einem Ranyhyn. Der Ranyhyn dampfte in der kühlen Luft; er war feurig galoppiert, um die Lords zu erreichen. Blutmark Morin und Lord Mhoram standen schon bei dem Ankömmling; der Hoch-Lord eilte gerade von seiner Schlafstatt herbei, gefolgt von Lord Amatin. Troy warf einen Armvoll Reisig in die Restglut des Feuers. Das plötzliche Aufflammen gewährte ihm eine bessere Ansicht des Bluthüters. Der Schmutz harten Kampfes hatte ihm das Gesicht mit Streifen verschmiert, und zwischen den Rissen seines Gewands sah man Flecken geronnenen Bluts. Er stieg langsam ab, als zögere er oder sei erschöpft.
    Troy fühlte sein Gleichgewicht plötzlich ins Wanken geraten, als durchfahre den Ast, auf dem er seinen waghalsigen Dienst am Lande verrichtete, unvermittelt ein Ruck. Er erkannte den Bluthüter. Es war Runnik, einer der Angehörigen von Koriks zur Wasserkante aufgebrochener Entsatztruppe.

14
     

Runniks Bericht
     
     
    Einen Moment lang fuchtelte Troy mit den Armen, bis er die Balance wiedererrungen hatte. Runnik durfte nicht hier sein; er kam viel zu früh. Seit dem Aufbruch von Koriks Mannschaft waren erst dreiundzwanzig Tage verstrichen. Nicht einmal der kraftvollste Ranyhyn konnte in diesem Zeitraum bis zur Wasserkante und wieder zurück galoppieren. Folglich bedeutete Runniks Ankunft ... sie bedeutete ... »Was ist passiert?« hörte Troy sich mit gepreßter Stimme fragen, noch ehe der Hoch-Lord den Mund öffnen konnte. »Was ist passiert?«
    Aber Elena hielt ihn mit einem harschen Zuruf zurück. Er begriff, daß sie die Bedeutsamkeit von Runniks Erscheinen erkannte. Sie stand mit hitziger Miene da, den Stab des Gesetzes fest auf den Untergrund gestemmt. An ihrer Seite wirkte Covenant, als habe ihn Übelkeit befallen, als sei ihm jetzt schon schlecht von dem, was er zu hören erwartete. An ihm war in diesem Augenblick etwas von einem Menschen, der wissen wollte, ob er an einer tödlichen Krankheit litt oder nicht. »Sind sie tot?« rasselte seine Stimme dem Bluthüter entgegen.
    Runnik ignorierte sowohl Covenant wie auch Troy. Zuerst nickte er Blutmark Morin zu, dann verneigte er sich knapp vorm Hoch-Lord. Trotz seiner Ausdrucksarmut verriet sein Gebaren einen gewissen Widerwillen, zeugte von einem Zögern, das Troy aus unheilvoller Erwartung aufstöhnen ließ. »Sprich, Runnik!« befahl Elena streng. »Welche Nachricht bringst du uns?«
    »Sprich«, bekräftigte sofort nach Elena Blutmark Morin, »auf daß die Lords deine Kunde vernehmen.«
    Aber Runnik begann noch immer nicht. In der Tiefe seines oberflächlich gleichmütigen Blicks war gerade noch ein Schmerz erkennbar – eine tief eingefressene Pein, wie Troy sie bei einem Bluthüter nie zu sehen erwartet hatte. »Gütiger Gott«, flüsterte er. »Wie schlimm steht's denn?«
    Dann ergriff Lord Mhoram das Wort. »Runnik«, sagte er leise, »der Entsatz der Wasserkante ist in die Hände der Bluthüter gelegt worden. Eine heikle Aufgabe, denn euer Eid zwingt euch, den Schutz der Lords über alles andere zu stellen. Kein Vorwurf trifft dich, sollten euer Auftrag und der Eid miteinander in Widerstreit geraten sein, sollte es sich ergeben haben, daß eine Pflicht zurückstehen mußte. Es kann an den Bluthütern keinen Zweifel geben, welches Unheil dich auch so abgekämpft in dieser mondlosen Stunde zu uns bringen mag.« Runnik zögerte noch einen weiteren Moment lang. »Hoch-Lord«, begann er zu guter Letzt, »ich komme aus den Schlünden der Sarangrave-Senke ... vom Unflatfluß ... kehre zurück vom Auftrag an der Wasserkante. Korik sprach zu mir und ebenso zu Pren und Porib: ›Kehrt um zum Hoch-Lord. Berichtet ihm alles – die Worte von Streitwart Hoerkin, über all die Mühsal der Ranyhyn, all die Anschläge des Lauerers. Berichte, daß Lord Shetra gefallen

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