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Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02

Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02

Titel: Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Bemühung in eine Grimasse um. Unterdrückt verfluchte er diese Pleite und kehrte mit Elena zurück zu Amok und den Bluthütern. Unterwegs musterte er sie von der Seite, schätzte sie insgeheim ein. Die Belastung der vergangenen drei Tage war in ihrer Erscheinung in den Hintergrund gerückt; ihre entschlossenen Schritte und ihre resolute Miene verrieten neue Kraft und Zielstrebigkeit. Das Wiedererstehen der Hoffnung erlaubte es ihr, bloße Ermüdung zu mißachten. Aber die Knöchel ihrer Hand waren verkrampft, als sie den Stab ergriff, und ihr Kopf war in einem Winkel nach vorn geschoben, der irgendwie Begierde ausdrückte. Sie ließ Covenants Handel sich in seinem Innern unruhig regen wie in einem ungenügenden, unfesten Grab. Innerlich spürte er noch immer, wie der Spaltfelsen bebte. Er benötigte einen solideren Standort; nichts konnte ihn noch retten, wenn er nicht im Gleichgewicht blieb. Beiläufig sah er, daß der Blutmark und Bannor in der Tat bereit waren zum Aufbruch. Sie hatten sämtliche Vorräte in Bündel verpackt und sie mit Clingor -Streifen auf ihren Rücken befestigt.
    Und Amok schien vor Eifer nachgerade Funken zu sprühen; Visionen schienen durch seinen lustigen Schopf zu gaukeln. Alle drei erzeugten in Covenant ein akutes Gefühl des Unvorbereitetseins. Er fühlte sich dem, was den Hoch-Lord und seine Begleitung nun erwarten mochte, nicht gewachsen. Ein Pulsieren von Unruhe begann seine trübselige Stimmung zu durchsetzen. Irgend etwas war da, das er tun mußte; er hatte zu versuchen, seine Integrität zurückzugewinnen. Aber er wußte nicht, wie.
    Er schaute zu, während der Hoch-Lord die Ranyhyn verabschiedete. Sie grüßten Elena zum Abschied fröhlich, stampften mit den Hufen und wieherten vergnügt angesichts der Aussicht, sich nach drei Tagen geduldigen Wartens austoben zu können. Elena umarmte jedes der großen Rösser, dann trat sie zurück, nahm ihren Stab und entbot ihnen einen Gruß nach Ramen-Art. Die Ranyhyn antworteten, indem sie ihre Mähnen schüttelten. Sie betrachteten sie aus stolzen Augen voller Lachen, als sie zu ihnen sprach. »Ihr wackeren Ranyhyn – erste Liebe meines Lebens! –, ich danke euch für eure Dienste. Wir sind damit geehrt worden. Doch nun müssen wir eine Zeitlang zu Fuß weiterziehen. So wir unseres Weges Beschreitung überleben, werden wir euch wieder rufen, um uns von euch nach Schwelgenstein tragen zu lassen. In Sieg oder Niederlage werden wir der Kraft eurer breiten Rücken bedürfen. Vorerst seid frei. Durchstreift das Land nach Herzenslust und eurer Hufe Verlangen. Und sollte es geschehen, daß wir euch nicht rufen – solltet ihr ungerufen in die Ebenen von Ra heimkehren –, dann berichtet, ihr tapferen Ranyhyn, allen euresgleichen von Myrha. In der Gefahr des Erdrutsches hat sie mein Leben gerettet und ihres für ein geringeres Pferd hingegeben. Erzählt allen Ranyhyn, daß Elena, Lenas Tochter, Hoch-Lord durch des Großrates Beschluß und Träger von des Gesetzes Stab, stolz ist auf eure Freundschaft. Ihr seid der Schweif des Himmels, die Mähne der Welt.« Sie reckte den Stab hoheitsvoll in die Höhe. »Heil, Ranyhyn«, rief sie. Die großen Rösser antworteten mit einem Wiehern, das von den Felswänden des Melenkurion Himmelswehr widerhallte. Dann vollführten sie eine Kehrtwendung und galoppierten davon, nahmen Covenants Hengst mit. Ihre Hufe donnerten wie das Rumpeln etlicher Salven aus Kanonen über den Fels, als sie nach Norden sprengten und um die Rundung des Berges aus der Sicht entschwanden. Als Elena sich wieder ihren Begleitern zudrehte, sah man in ihrer Miene deutlich ihr Empfinden eines Verlusts. »Kommt«, sagte sie mit trauriger Stimme. »Wenn wir ohne Ranyhyn weiterziehen müssen, laßt uns zumindest eilends ziehen.« Dann trat sie erwartungsvoll vor Amok. Der uralte Jugendliche widmete ihr eine kunstvolle Verbeugung, dann schritt er beschwingt hinüber zu der Stelle, wo die Klippe des Melenkurion Himmelswehr mit der Spalte zusammenlief, die das Plateau durchzog.
    Covenant zupfte an seinem Bart und sah hoffnungslos zu, wie Elena und Morin sich Amok anschlossen. »Wartet!« rief er auf einmal mit einer Plötzlichkeit, als sei ihm ein Keuchen entfahren. Die Finger seiner Rechten verspürten in seinem Bart ein Kribbeln. »Wartet noch!« In stummer Frage sah der Hoch-Lord ihn an. »Ich brauche ein Messer«, sagte Covenant. »Und etwas Wasser. Und einen Spiegel, falls ihr einen habt – ich möchte mir nicht die Kehle

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