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Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02

Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02

Titel: Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Begreifen bemühte. Als der Junge auf dem Boden der Klause anlangte, blieb er nahe bei der Grube mit dem Glutgestein stehen und entbot einen fröhlichen Gruß. »Heil, Hoch-Lord«, rief er mit seiner hellen, jugendlichen Stimme.
    Elena stand auf und antwortete mit aller Würde. »Sei willkommen im Lande, Fremder – willkommen und getreu. Wir sind die Lords von Schwelgenstein, und ich bin Elena, Lenas Tochter, durch des Großrats Wahl Hoch-Lord und Träger von des Gesetzes Stab. Wie können wir dir Ehre erweisen?«
    »Höflichkeit ist wie ein Trunk aus einem Bergbach. Ich bin bereits geehrt.«
    »Wirst du uns dann deinerseits durch die Nennung deines Namens ehren?«
    »Es mag sich durchaus ergeben«, erwiderte der Junge mit einem Lachen in seinem Blick, »daß ich euch verrate, wer ich bin.«
    »Treib kein Spiel mit uns«, mischte sich Verement ein. »Wie lautet dein Name?«
    »Unter jenen, die mich nicht kennen, heiße ich Amok.«
    Elena ermahnte Verement mit einem raschen Seitenblick zur Zurückhaltung. »Und wie heißt du unter jenen«, wandte sie sich an den Jungen, »die dich kennen?«
    »Die mich kennen, bedürfen keines Namens für mich.«
    »Fremder, wir kennen dich nicht.« Ihre ruhige Stimme hatte nun einen Anflug von Schärfe. »Eine Zeit großer Gefährdungen ist im Lande angebrochen, und wir können weder Zeit für dich noch für irgendeinen Feinsinn opfern, wie er dir behagen mag. Wir wollen wissen, wer du bist.«
    »Ach, so fürchte ich«, antwortete Amok mit dreister Belustigung in seinen Augen, »ich vermag euch nicht zu dienen.«
    Einen Moment lang erwiderten die Lords seinen Blick in starrem Schweigen. Verements dünne Lippen waren weiß geworden; Callindrill runzelte nachdenklich die Stirn; und Elena musterte den Jungen mit der Röte beherrschten Ärgers auf ihren Wangen, obwohl der seltsame Zwillingsbrennpunkt nicht aus ihrem Blick wich. Dann straffte Lord Amatin seine Schultern. »Amok, wo ist dein Zuhause?« fragte die junge Frau. »Wer sind deine Eltern? Was ist deine Vergangenheit?«
    Flink wandte sich Amok ihr zu und vollführte unerwartet eine Verbeugung. »Mein Zuhause ist Schwelgenstein. Ich habe keine Eltern. Und meine Vergangenheit ist zugleich weit wie auch schmal, denn überall bin ich gewandelt und habe gewartet.«
    Bewegung ging durch den Großrat, aber niemand unterbrach die Befragung durch Amatin. »Dein Zuhause ist Schwelgenstein?« vergewisserte sie sich, während sie den Jungen aufmerksam betrachtete. »Wie könnte das sein? Wir haben von dir keine Kenntnis.«
    »Lord, ich war unterwegs. Ich habe mit den Elohim gespeist und Sandgorgonen geritten. Mit den Tänzern des Meeres habe ich getanzt, den teuren Kelenbhrabanal in seinem Grabe geneckt, und mit der Grauen Wüste habe ich Sinnsprüche ausgetauscht. Ich habe gewartet.«
    Mehrere Lords regten sich überrascht, und in Loerjas Augen trat ein Glanz, als erkenne sie in Amoks Worten irgendeine bemerkenswerte Kraftfülle. Alle beobachteten ihn mit äußerster Aufmerksamkeit. »Doch alles, was lebt«, sagte Amatin, »hat Ahnen, Vorfahren von seiner Art. Amok, sprich von deinen Eltern.«
    »Lebe ich?«
    »Man möchte es meinen«, schnauzte Verement. »Kein Aas wagte unsere Geduld so auf die Probe zu stellen.«
    »Friede, Verement«, sagte Loerja. »Diese Sache ist von ernster Wichtigkeit.« Sie wandte ihren Blick nicht von Amok. »Lebst du?« fragte sie zurück.
    »Vielleicht. Zwecks Verfolgung meiner Zwecke bewege ich mich und spreche. Meine Augen sehen. Heißt das leben?«
    Seine Antwort verwirrte Lord Amatin. »Amok«, erkundigte sich Amatin mit schwacher Stimme, als schmerze ihre Unsicherheit sie, »wer hat dich geschaffen?«
    Diesmal antwortete Amok ohne Zögern und Umschweife. »Hoch-Lord Kevin, Sohn Loriks, des Sohnes Damelons, der Bereks Sohn war, des Herzens der Heimat und Lord-Zeugers.« Ein stummer Donnerschlag der Fassungslosigkeit erfüllte die Klause. Die Lords starrten aus ihrer Tafelrunde den Jungen erstaunt an. Dann klatschte Verement seine flache Hand auf die Steinplatte. »Bei der Sieben!« brauste er auf. »Dieser Welpe treibt mit uns Spott!«
    »Daran zweifle ich«, widersprach Elena.
    Matt nickte Lord Mhoram zur Zustimmung und ließ ein Seufzen vernehmen. »Unsere eigene Unwissenheit ist's, die unser spottet.«
    »Mhoram, kennst du Amok?« fragte Trevor hastig. »Hast du ihn schon einmal gesehen?«
    Lord Loerja schloß sich der Fragestellung an, aber ehe Mhoram genug Kraft für eine Antwort sammeln konnte,

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