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Der siebte Schrein

Der siebte Schrein

Titel: Der siebte Schrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Magadone Sambisa den Eindruck erweckte, daß Dr. Huukaminaan nichts von seiner Existenz wußte, dann ist das nicht korrekt.« Wieder bebten und flackerten die Gesichtszüge des Vorarbeiters. Er sah besorgt zu Magadone Sambisa und sagte: »Ich möchte Euch nicht beleidigen, indem ich Euch widerspreche, Dr. Magadone Sambisa.«
    »Keine Bange«, sagte sie ein wenig verschnupft. »Aber wenn Huukaminaan von dem Schrein wußte, bevor wir ihn gefunden haben, hat er zu mir jedenfalls kein Wort davon gesagt.«
    »Vielleicht hatte er gehofft, daß er nicht gefunden würde«, antwortete Vathiimeraak.
    Das bewirkte kaum verhohlene Konsterniertheit bei Magadone Sambisa; und auch Valentine selbst spürte, daß sie hier auf etwas gestoßen waren, das überprüft werden mußte. Aber sie schweiften vom eigentlichen Thema ab.
    »Es ist erforderlich«, sagte Valentine zu dem Vorarbeiter, »daß wir von jedem einzelnen Ihrer Leute den Aufenthaltsort zur Tatzeit erfahren.« Er sah Vathiimeraaks Reaktion Gestalt annehmen und fügte rasch hinzu: »Wir glauben nicht, daß jemand aus dem Dorf Dr. Huukaminaan getötet hat. Im Augenblick steht noch gar niemand unter Verdacht. Aber wir müssen genau wissen, wer in jener Nacht an der Ausgrabungsstätte oder in der Nähe gewesen ist.«
    »Ich werde tun, was ich kann, um es herauszufinden.«
    »Ich weiß, Eure Hilfe wird unschätzbar sein«, sagte Valentine.
    »Ihr solltet Euch auch der Hilfe unseres Khivanivod versichern«, sagte Vathiimeraak. »Er ist heute nicht unter uns. Er hat sich im entlegensten Bezirk der Stadt in eine spirituelle Klausur begeben, um für die Läuterung der Seele des Mörders von Dr. Huukaminaan zu beten, wer immer es sein mag. Ich werde ihn zu Euch schicken, sobald er wieder hier ist.«
    Noch eine kleine Überraschung.
    Ein Khivanivod war ein heiliger Mann der Piurivar, ein Mittelding zwischen einem Priester und einem Zauberer. Im modernen Leben der Metamorphen waren sie recht unüblich, um so bemerkenswerter schien es, daß sich einer in diesem schäbigen, abgelegenen Dorf aufhalten sollte. Es sei denn, natürlich, die höchsten religiösen Führer der Piurivar hatten beschlossen, daß es das beste wäre, für die Dauer der Ausgrabung einen nach Velalisier zu entsenden, damit alles mit dem bei heiligen Stätten gebotenen Respekt geschah. Seltsam war, daß Magadone Sambisa ihm gegenüber nichts von der Anwesenheit eines Khivanivod erwähnt hatte.
    »Ja«, sagte Valentine ein wenig unbehaglich. »Schickt ihn zu mir, ja. Auf jeden Fall.«
     
    Als sie aus dem Dorf der Arbeiter ritten, sagte Nascimonte: »Nun, Valentine, ich muß, obwohl es mich schmerzt, doch gestehen, daß ich wieder einmal gezwungen bin, Eure Urteilsfähigkeit in Zweifel zu ziehen.«
    »Ihr leidet meinetwegen viele Schmerzen«, sagte Valentine mit einem schelmischen Lächeln. »Sagt mir, Nascimonte: Wo habe ich mich diesmal geirrt?«
    »Ihr habt diesen Vathiimeraak zu Eurem Verbündeten bei den Ermittlungen gemacht. Ihr habt ihn sogar behandelt, als wäre er ein vertrauenswürdiger Polizist.«
    »Auf mich macht er einen zuverlässigen Eindruck. Und die Dorfbewohner haben Angst vor ihm. Was kann es schaden, wenn wir ihn bitten, sie für uns zu befragen? Wenn wir sie selbst verhören, werden sie einfach schweigen - oder uns bestenfalls alle möglichen phantastischen Geschichten erzählen. Wogegen es Vathiimeraak gelingen könnte, ihnen die Wahrheit abzunötigen. Jedenfalls einen nützlichen Teil davon.«
    »Nicht, wenn er selbst der Mörder ist«, sagte Nascimonte.
    »Ah, das ist es? Ihr habt das Verbrechen aufgeklärt, mein Freund? Vathiimeraak hat es getan?«
    »Könnte sehr gut sein.«
    »Das müßt Ihr mir erklären.«
    Nascimonte gab Aarisiim ein Zeichen. »Sagt Ihr es ihm.«
    Der Metamorph sagte: »Majestät, als ich Vathiimeraak zum erstenmal sah, sagte ich Euch, daß ich ihn von irgendwo zu kennen glaubte. Und so ist es tatsächlich, obwohl ich noch eine Weile gebraucht habe, bis ich ihn einordnen konnte. Er ist ein Verwandter des Rebellen Faraataa. Als ich mit Faraataa in Piurifayne war, ist dieser Vathiimeraak häufig an unserer Seite gewesen.«
    Das kam unerwartet. Aber Valentine behielt seine Reaktion für sich. Ruhig sagte er: »Spielt das eine Rolle? Was ist mit unserer Amnestie, Aarisiim? Allen Rebellen, die geschworen haben, nach der Niederlage von Faraataa Frieden zu wahren, wurde vergeben, und sie bekamen sämtliche Bürgerrechte zurück. Ausgerechnet dich sollte ich daran kaum erinnern

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