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Der siebte Turm 05 - Die Schlacht beginnt

Titel: Der siebte Turm 05 - Die Schlacht beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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zeremonielle Pflichten. Habe ich deutlich gesagt. Vor langer Zeit. Du kannst jetzt gehen.“
    „Aber Ihr müsst mir zuhören!“, drängte Tal. Er sprang auf die Füße und stellte sich vor die Imperatorin. „Ihr müsst etwas unternehmen! Mein Vater ist im Orangefarbenen Schlüsselstein gefangen! Lokar im Roten. Seht doch!“
    Er knotete seinen Ärmel auf und holte den Roten Schlüsselstein hervor. Er blitzte hell auf, als Tal ihn anhob. Die Imperatorin und Uthern versuchten beide, ihre Augen zu schützen.
    „Wir wollen ihn nicht!“, kreischte die Imperatorin.
    Tal starrte auf die beiden hinunter, die in ihren Stühlen kauerten. Er konnte nicht glauben, dass die beiden die höchsten und mächtigsten Erwählten waren. Sie standen an der Spitze der Gesellschaft der Erwählten. Was stimmte nicht mit ihnen?
    „Seht in den Stein“, flehte er sie an. „Euer Hoheit, Ihr müsst den Violetten Schlüsselstein benutzen, um Lokar zu befreien! Ihr müsst es tun!“
    „Hab ihn nicht“, jammerte die Imperatorin. „Ursache all des Zweifels.“
    Tal senkte den Roten Schlüsselstein und wich einen Schritt zurück.
    „Was meint Ihr damit, Ihr habt ihn nicht?“, flüsterte er. „Ich bin von so weit her gekommen… habe so viel durchgemacht…“
    „Sie hatte ihn noch nie“, sagte Uthern mit einem strafenden Blick zu seiner Schwester. „Mercur kannte einen Hinterausgang, der bis hinunter zu den Untervolk-Ebenen führt. Er benutzte ihn. Der Violette Schlüsselstein, die Klaue von Ramellan, das geheime Wissen. Aber ich habe ihn noch getroffen, als er weglief.“
    Der alte Mann hob seinen dünnen Arm und imitierte einen Lichtblitz.
    „Ich hatte ihn noch nie“, wiederholte die Imperatorin. „Niemand konnte das wissen. Wir haben eingewilligt, Uthern. Aber du hast es dem Schatten gesagt.“
    „Habe ich nicht“, zischte Uthern. „Du warst es. Du, du.“
    „Welchem Schatten?“, fragte Tal langsam. „Was habt Ihr dem Schatten gesagt?“
    „Sharrakor, Sharrakor, Sharrakor“, sang die Imperatorin. „Ich wünschte, er wäre uns niemals über den Weg gerutscht.“
    „Sharrakor?“, fragte Tal. „Euer Geistschatten?“
    Die Imperatorin und Uthern lachten. Es war ein irres Kichern, das Tal die Haare im Nacken sträubte.
    „Nicht meiner, nein, nein“, kicherte die Imperatorin. Sie zeigte auf die fellbedeckten Diener hinter ihr. „Das sind unsere Geistschatten. Niemand bewacht uns im Schloss. Kein loyaler Geistschatten sorgt dafür, dass wir am Leben bleiben. Sharrakor ist sein eigener Herr.“
    Tal starrte fassungslos die kleinen schwarzen Humanoiden an. Abgesehen von der Tatsache, dass sie als gebundene Diener die Körper der beiden Erwählten im Schloss bewachen sollten, waren sie offensichtlich vollkommen harmlos und völlig ungeeignet als Geistschatten irgendwelcher Violetten und schon gar nicht als Geistschatten des Hellen Viziers und der Imperatorin.
    Dabei dachten alle, dass Sharrakor an die Imperatorin gebunden und ihr treuer Diener war. Sharrakor, den man als den mächtigsten Geistschatten von allen ansah.
    „Und Sushin?“, fragte Tal. „Was ist Sushin?“
    „Eine Schattenpuppe“, sagte Uthern. Er hatte aufgehört zu lachen und weinte jetzt. Tränen liefen seine alten, faltigen Wangen hinab. „Eine Schattenpuppe von Sharrakor.“
    „Ihr habt uns verraten“, sagte Tal. Er konnte es nicht glauben. Sie hatten alles untergraben. Es war ihre Schuld, dass sein Vater im Orangefarbenen Schlüsselstein gefangen war. Sie waren letztlich verantwortlich für das Verschwinden und den Tod so vieler Leute. Für die Grube und den unmenschlichen Saal der Albträume. „Ihr habt uns alle an die Schatten verraten.“
    „Nein“, sagte Kathild. „Ich bin die Imperatorin der Erwählten. Ich bin die Allerhöchste!“
    „Nein“, sagte Uthern, doch seine Stimme bebte und die Tränen rollten noch immer. „Ich bin der Helle Vizier. Nichts wird sich ändern. Die Erwählten werden weiter machen. Das Schloss wird bestehen bleiben. Der Schleier wird halten.“
    „Nein, werden sie nicht!“, rief Tal. Er schluchzte beinahe, allerdings mehr aus Wut als aus Trauer. „Ich müsste Euch beide töten! Das würden die Eiscarls mit Verrätern machen!“
    Er ging noch weiter zurück und hob seinen Sonnenstein. Violettes Licht wirbelte daraus hervor. Tal konzentrierte all seine Wut darauf und das violette Licht wurde heller und heller. Tal wusste nicht, was er tun oder welchen Spruch er anwenden konnte. Er lenkte einfach all seinen Hass,

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