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Der siebte Turm 05 - Die Schlacht beginnt

Titel: Der siebte Turm 05 - Die Schlacht beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Sitzenden waren offensichtlich Erwählte, dachte Tal. Er konnte es an ihren Sonnensteinen erkennen, die heller und in einer anderen Farbe leuchteten als die, die an den Eckpfosten des Baldachins angebracht waren. Über die beiden Diener… war er sich nicht im Klaren. Sie schienen keine menschlichen Gestalten zu sein.
    Eine der sitzenden Erwählten musste die Imperatorin sein, dachte Tal. Mit einem Höfling und zwei Dienern. Wer sollte es sonst sein?
    Tal sah sich nervös nach Wachen um. Es schien jedoch niemand in der Nähe zu sein. Das Haus war dunkel und still. Vielleicht verließ sich die Imperatorin hier nur auf die Blütenkreaturen, die Statuen und die Magie der Wege.
    Es gab also niemanden, der ihn aufhalten würde, wenn er zur Imperatorin gehen, sich verbeugen und ihr Licht geben würde. Er konnte ihr von Sushin erzählen, vom Schleier, seinem Vater… von allem.
    „Ich brauche etwas zu trinken“, flüsterte Adras. Oder zumindest dachte er, dass er flüsterte. Tal hingegen erschrak so sehr, dass er in ein Blütenkreatur sprang. Wenn sie nicht ausgewichen wäre, hätte es ihn in Scheiben geschnitten.
    „Ich verstehe diesen Ort nicht“, flüsterte Tal zurück, als er das Gleichgewicht wieder erlangt hatte. Irgendwie war es hier noch schlimmer als draußen auf dem Eis. Dort wusste er wenigstens, dass ihm alles fremd war. Hier, in der Enklave der Erwählten, hatte er das Gefühl, er müsse mehr wissen. Er hätte wissen müssen, weshalb die Sonnenstein-Harpunen im Seegrund steckten, er hätte wissen müssen, weshalb sein Sonnenstein violett wurde, er hätte wissen müssen, weshalb die Imperiale Garde auf der Insel nicht auf dem Posten war.
    Doch er wusste es nicht. Und in diesem letzten Augenblick zweifelte er plötzlich, ob er vor die Imperatorin treten sollte. Ja, sie hatte die Macht, um alles wieder auf den rechten Weg zu bringen. Doch er hatte die korrekten Prozeduren nicht befolgt, um sie zu treffen, auch wenn das schon aufgrund von Sushins Kontrolle über die Garde gar nicht möglich gewesen wäre. Doch es war ganz und gar nicht die Art eines Erwählten, einfach mitten in der Nacht aus dem Nichts aufzutauchen und mit der höchsten der Erwählten sprechen zu wollen.
    Allerdings gab es keine andere Möglichkeit. Er hatte sich dazu entschieden. Jetzt musste er Mut beweisen und die Chance nutzen.
    Er ging über das Gras. Adras schwebte hinter ihm her. Sie gingen zu einem Torbogen und traten unter den Baldachin aus Kristallblättern.
    Tal sah über den Hof. Zwei schlanke, langarmige, halbmenschliche Kreaturen mit großen grünen Augen und wuscheligem, schwarzen Fell starrten ihn an. Eine hielt ein silbernes Tablett mit einer Flasche darauf, die andere ein goldenes Tablett mit zwei Kristallbechern. Keine der Kreaturen schien durch Tals Erscheinen irritiert zu sein. Einen Moment später sahen sie wieder weg.
    Mitten unter dem Baldachin saßen zwei Erwählte. Auch sie schenkten dem Neuankömmling keinerlei Aufmerksamkeit. Sie waren vollkommen in ein Beastmaker-Spiel vertieft. Das Spiel lag in den letzten Zügen; alle Karten waren ausgespielt und die erschaffenen Kreaturen standen bereits in der Kampfarena. Ein sternförmiges Ding mit mehreren Mündern hatte sich um einen zweiköpfigen Insektoiden gewickelt. Letzterer besaß einen Schwanz mit einem Stachel, mit dem er alle paar Sekunden zustach und dabei jedes Mal seinen Gegner traf.
    Beide Erwählten trugen wallende, violette Roben und viele Sonnensteine. Sie waren beide unbeschreiblich alt, extrem dünn und hatten sehr langes, weißes Haar. Es dauerte eine Weile, bis Tal erkannte, dass die Gestalt mit einer Sonnenstein-besetzten Mütze weiblich und daher höchstwahrscheinlich die Imperatorin war. Ihr Gegenüber trug keine Kopfbedeckung und war männlich. Sie waren offensichtlich eng miteinander verwandt. Vielleicht Bruder und Schwester. Oder Mutter und Sohn. Sie waren so alt, dass man kaum einen Altersunterschied feststellen konnte.
    Tal ging näher heran, doch die beiden beachteten ihn nicht. Als er nur noch ein paar Spannen entfernt war, sank er auf ein Knie, hob seinen Sonnenstein und schenkte ihnen voller Respekt Licht.
    In diesem Moment zerfiel die insektoide Bestie. Die sternförmige Kreatur bog sich in die Höhe und vollführte einen eigenartigen Tanz. Dann war das Spiel vorüber und beide Kreaturen verschwanden in einem Reigen von winzigen Funken, die über die Kampfarena und zurück in die Karten wirbelten.
    Erst jetzt drehten sich die Erwählten zu

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