Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Sieger von Sotschi: Ein olympischer Roman (German Edition)

Der Sieger von Sotschi: Ein olympischer Roman (German Edition)

Titel: Der Sieger von Sotschi: Ein olympischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Brodbeck
Vom Netzwerk:
Zeitspanne sich mindestens einmal unter den Top sieben oder zweimal unter den Top 15 platziert haben und zwar in der Disziplin, in der Sie für die Schweiz an den Start gehen möchten.“
    „Richtig, Ruedi“, ergänzte Graber, „aber selbstverständlich dürfen die medienwirksamen Ereignisse dieses Wochenendes ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden beim Entscheid, wer von den Swiss-Alpin-Männern nach Sotschi fliegen wird, um dort die Ehre der Schweiz zu verteidigen.“
    „Ist der Luchsiger unter den besten fünfhundert der FIS-Rangliste?“, schaltete sich Mayerhofer ein. „Er hat ja nach deiner Tabelle nur 349 Punkte“, gab er nervös und wirr zu bedenken und schielte dabei auf Romanis Laptop.*
    „Du darfst Weltcup-Punkte und FIS-Punkte nicht durcheinanderbringen, Ruedi“, antwortet Romani etwas genervt. „Wenn er so weit hinten wäre in der Rangliste der FIS, dann würden wir jetzt nicht in einem Raum mit ihm sitzen.“
    Es gibt nur wenige Leute auf der Welt, die die Relativitätstheorie verstehen – und etwa genauso viele Leute durchschauen, wie man FIS-Punkte berechnet. Im Raum gehörten nur Romani und Saubauer zu diesem exklusiven Club.
    Ersterer nahm das als Stichwort, um nun die aktuelle Tabelle zu besprechen mit den erreichten Rängen und nur mit Weltcup-Punkten.
    „Wir haben dieses Jahr nur Athleten eingeladen, die für mindestens eine Disziplin die Selektionskriterien von Swiss Olympic erfüllen. Die zwei jungen Männer aus dem Europacup, die in Wengen beziehungsweise Gröden zum ersten Mal etwas Weltcupluft schnuppern durften, sind zu Hause geblieben. Ihre Zeit wird vielleicht in vier Jahren in Südkorea kommen.“ Alle applaudierten kurz, aber wohl nicht nur Fabian fürchtete, dass da ein großes „Aber“ kommen würde und das Mittagessen trotz knurrenden Magens warten müsste.
    „An Olympiade, nur vier Personen dürfen pro Wettkampf starten“, ergriff Monti das Wort. „Saubi und ich haben gelesen viele Studien aus Amerika. Danach ist es für den Wettkampferfolg neutral oder sogar kontraproduktiv, wenn gefahren werden interne Ausscheidungen bis zum letzten Moment. Deshalb wir legen jetzt fest, wer wird wo starten, wenn alles verläuft normal. Das fördert den Teamgeist, indem Streit und Neid vermieden wird, und gibt uns die Möglichkeit, euch ganz gezielt auf das Rennen hin zu fördern und zu trainieren.“
    „Cesare hat mi überredet, da mitzumachen. I behalt mir aber vor, Faulenzer trotzdem auszuwechseln“, ergänzte Saubauer und blickte zu Fabian und Justin. „In Sotschi findet kein Skilager statt, sondern olympische Spiele!“
    „Fürs Protokoll, Jonny und ich wären lieber beim alten Prinzip geblieben, die Trainingsläufe vor dem Rennen zur internen Ausscheidung zu verwenden“, bemerkte Romani.
    „Cesare meint, jemand Unerfahrener hat in den Trainingsläufen die Gelegenheit, sich an die anspruchsvolle Olympiapiste heranzutasten, als dass er wegen dem Ausscheidungsdruck volles Risiko fährt und dann noch was Dummes passiert“, erklärte Saubauer. „Wenn es aber gar nicht klappt, werd i schon auf die Ersatzbank zurückgreifen.“
    „Zurück zur Tabelle“, gab Romani nach. „Falls mehr als vier Athleten in einer Disziplin die Bedingungen von
Swiss Olympic erfüllen, entscheiden die Weltcup-Punkte, wer bereits jetzt einen Startplatz zugesichert bekommt. Ich habe pro Disziplin die besten vier Punktzahlen grau unterlegt und mit einem Doppelrahmen versehen. In der olympischen Abfahrt dürften somit für die Schweiz Conradin, Patrik, Fabian und Jonny starten. Leider liefert die reine Mathematik nicht überall ein Ergebnis. Dummerweise erfüllen beim Super-G nur drei Athleten die Selektionsbedingungen und beim Riesenslalom liegen Jens und Fabian für den vierten Startplatz mit 59 Weltcup-Punkten gleichauf.
    „Fabian hatte gestern und vorgestern mehr Glück als Verstand“, meldete sich Jens Chalbermatter zu Wort. „Das ist seine erste Saison, es fehlt ihm noch an Erfahrung. Er kann jederzeit wieder im Klassement hinten landen, wie vor drei Tagen beim Super-G. Es zählt die konstante Leistung – die Fähigkeit, zuverlässig vorne mitzufahren, um die Schweiz würdig zu vertreten, oder?“
    „Wer ist denn gestern und in Adelboden in den Schnee gefallen?“, grollte Mayerhofer. „Na ja, das ist ja auch eine Art konstanter Leistung!“
    Romani hob kurz seine Brille und meinte: „Nächstes Wochenende in Garmisch-Partenkirchen wird es ja einen Riesenslalom geben. Der Bessere

Weitere Kostenlose Bücher