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Der Silberbaron

Der Silberbaron

Titel: Der Silberbaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
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Wiedersehen, Matthew” und eilte die Treppe hinunter.
    “Ich werde nicht mehr herkommen”, versprach sie Maisie unten entschuldigend.
    Maisie betrachtete sie beinah humorvoll. “Kann ich Ihnen nich’ verdenken. Wenn ich einen so feinen Herrn im Schlepp hätte wie den Silberbaron, tät ich auch nicht mehr herkommen.”
    Ohne ein weiteres Wort drehte Emma sich um und trat hinaus in die goldene Septembersonne.
    Amelia hatte sich entschlossen, noch zu den Petershams zu fahren, wo Miriam und Diana sich bereits aufhielten, und hatte Emma überreden wollen, sie zu begleiten, doch diese hatte abgewinkt. Sie fand schon den bloßen Gedanken unerträglich, mit den schrecklichen Damen Petersham Tee zu trinken. Als sie aus dem Landauer gestiegen war, machte der Kutscher kehrt und lenkte den Wagen wieder die lange Auffahrt hinunter.
    Emma erklomm die Eingangstreppe. Gerade als sie durch die Tür treten wollte, die der Butler ihr aufhielt, hörte sie Kies knirschen und wirbelte herum. Sie erstarrte, fest entschlossen, nicht zu fliehen, als sie die glänzenden goldbraunen Flanken des großen Pferdes entdeckte.
    Ich habe keine Angst, schärfte sie sich ein, während sie zusah, wie der Reiter abstieg und die Treppe heraufkam, zwei Stufen auf einmal nehmend. Dennoch fand sie es angebracht, sicherheitshalber durch die Halle zum Fuß der Treppe zu eilen.
    Lord Du Quesne betrat das Haus. Sein blondes Haar leuchtete im Licht der Nachmittagssonne, sein Gesicht war wutverzerrt. Endlich entdeckte er Emma am Treppengeländer und schritt auf sie zu, um den scharfen Mund ein befriedigtes Lächeln.
    Das war der Moment, in dem Emma beschloss, dass sie an diesem Tag genug erlebt hatte. Sie hatte eben doch Angst, und mittlerweile war es ihr auch gleichgültig, ob er es mitbekam. Aber ehe sie die Treppe hinaufspringen konnte, hatte er sie bereits gegen seine breite Brust gedrückt. Wie sehr sie sich in seinem Griff auch wand, er hielt sie ohne Anstrengung umfasst und trug sie weg, als wäre sie eine Porzellanpuppe … sehr behutsam und ganz mühelos.
    Die Tür zu seinem Arbeitszimmer behandelte er sehr viel ruppiger: Brutal trat er sie auf und schleuderte sie mit solcher Wucht gegen die Wand, dass sie von selbst wieder zufiel, als sie im Zimmer waren.
    Richard setzte Emma ab und gab sie frei. Sofort stürzte sie sich mit erhobenen Fäusten auf ihn. Er fing erst die eine, dann die andere Hand ein und hielt sie auf Armeslänge von sich entfernt. Als sie sich immer noch wehrte, führte er ihre Arme hinter ihren Rücken, so dass sie ihm erschreckend nahe kam.
    So nahe, dass sie den Geruch nach Sandelholz und Leder wahrnehmen konnte, den er verströmte, und daneben eine unnatürlich wirkende und beunruhigende Hitze. Sie hörte sofort auf zu zappeln. Ihr Atem ging stoßweise, und sie keuchte: “Lassen Sie mich los, sofort, oder ich schreie.”
    “Nur zu”, sagte er ruhig, während sein heißer Blick über ihren Körper wanderte und sie in seinen Armen zu schmelzen schien.
    Traurigkeit überwältigte sie. Nach ihrem melancholischen Treffen mit Matthew war sie ohnehin schon den Tränen nahe gewesen, und nun war sie verloren. Sie weinte, als wollte ihr das Herz brechen.
    Richard holte den Stuhl vom Schreibtisch heran, setzte sich darauf und zog sie auf seinen Schoß. Eine ganze Ewigkeit saßen sie so da, das einzige Geräusch Emmas Schluchzen, die einzige Bewegung die von Richards Hand, der ihr tröstend über Haar und Wangen strich. Allmählich beruhigte sie sich, worauf Richard ihr Gesicht anhob und die feuchten Haarsträhnen aus ihrer Stirn streifte.
    “Schau mich an”, befahl er, und ihre goldbraunen Augen richteten sich auf ihn. Richard fluchte. “Es ist nicht fair, dass du selbst nach einem Tränenstrom noch so anziehend aussiehst, Emma.”
    Er zog ein weißes Leinentaschentuch hervor und wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht. Steif setzte sie sich auf, da sie sich inzwischen wieder einigermaßen gefasst hatte. Offensichtlich hatten ihn ihre zornigen Tränen im Moment besänftigt. Schnelles Handeln schien ihr ratsam. Doch gelang es ihr nicht, sich zu erheben. Sofort warf er ihr einen amüsierten Blick zu. “Noch nicht”, meinte er. “Ich wäre doch verrückt, wenn ich dich jetzt gehen ließe, so ganz ohne Erklärung.”
    Emma wollte den Kopf abwenden, aber er umschloss ihr Kinn mit der Hand und verhinderte es. “Und, hat es sich gelohnt? War er nüchtern?”
    Sie war so erschöpft, dass sie nur den Kopf schüttelte. Er zog die Hand

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