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Der Silberbaron

Der Silberbaron

Titel: Der Silberbaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
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bringen würde, auf die Richard sehr erpicht ist. Natürlich wäre es keine Liebesheirat, aber Richard hat ja seine …
Freundinnen
.” Amelia seufzte. “Ich glaube manchmal, Stephen beneidet Richard um seinen liederlichen Lebenswandel.”
    “Ach, gewiss nicht ernsthaft”, beruhigte Emma ihre neue Freundin, aber ihre Stimme klang merkwürdig dünn. Richard bald verheiratet? Aus irgendeinem Grund war ihr diese Möglichkeit nicht in den Sinn gekommen, obwohl er selbst sie erwähnt hatte, damals bei Mrs. Keene.
    Entschlossen schüttelte sie die trübe Stimmung ab und nahm den Gesprächsfaden wieder auf. “Ich glaube, Ross beneidet Ihren Gatten, Amelia. Sie scheinen ihm zu gefallen. Stephen passt jedenfalls genau auf, wenn er mit Ihnen spricht.”
    “Ross gefallen alle Frauen zwischen fünfzehn und fünfzig. Er ist der größte Charmeur, den ich je kennengelernt habe. Aber er ist sehr anziehend … auf seine piratenhafte Art.” Sie fügte schelmisch hinzu: “Ich gebe zu, dass ich ihn ermutige, vor allem wenn Stephen in der Nähe ist.” Plötzlich beugte sie sich zu Emma hinüber und verbarg sie beide hinter ihrem Fächer. “Da ist er wieder!”
    Emma blinzelte über den Fächer und stöhnte. Seit sie vor etwa einer halben Stunde in den neuen Assembleesälen von Bath angekommen waren, verfolgte sie dieser ziemlich flotte junge Mann. Seine dunklen Augen hatten sich so hartnäckig auf sie geheftet, dass sie zuerst dachte, sie hätte einen Fleck im Gesicht. Doch Amelia hatte darüber nur gelacht und erklärt, sie sehe in ihrem bernsteinfarbenen Seidenkleid einfach überaus attraktiv aus.
    “Bestimmt fordert er Sie bald zum Walzer auf”, prophezeite Amelia kichernd. “Er sieht recht gut aus, Emma. Ach, wenn er doch mich bäte, das würde Stephen gar nicht gefallen.”
    Gerade sah Emma, wie Stephen sich mit zwei Gläsern in der Hand durch die Menge schlängelte, und lachte. “Na, hoffentlich nähert sich unser Beau jetzt, die Gelegenheit wäre günstig.”
    “Ihr Diener, meine Damen”, grüßte Stephen sie und überreichte jeder von ihnen ein Glas Limonade.
    Amelia wandte sich an ihren Gatten. “Emma hat einen Verehrer, Stephen. Bestimmt bittet er bald darum, vorgestellt zu werden.”
    Stephen grinste. “Da sollte er sich aber beeilen, um Richard zuvorzukommen. Ich habe das Gefühl, dass mein Bruder Emma gegenüber gern den Beschützer hervorkehrt.”
    “Richard?”, fragten Emma und Amelia im Chor.
    “Ein erstaunlicher Anblick, das muss ich zugeben”, sagte Stephen immer noch grinsend. “Aber wahr: Er und Ross sind gerade angekommen und erregen bei den Damen im Vorraum ganz schön Aufsehen, nicht zuletzt bei unseren Anverwandten. Ich glaube, Mama fiel beinah in Ohnmacht, als sie ihren Ältesten zwischen all den Musselinkleidern erspähte.”
    Emma sah sich nervös um, und tatsächlich entdeckte sie bald einen unverkennbaren silberblonden Kopf. In seinem eleganten schwarzen Frack sah er sehr beeindruckend aus. Er war von bunt gewandeten Damen und nur sehr wenigen Herren umringt, wie sie beißend bemerkte. Obwohl er lächelte und plauderte, suchte er den Saal mit den Augen ab. Emma wandte sich betont ab.
    Da Amelia und Stephen ins Gespräch vertieft waren, ließ sie ihren Blick durch den Raum wandern. Prompt begegnete er dem ihres Verehrers. Ja, komm herüber zu mir, lud sie ihn wortlos ein und ermutigte ihn mit einem koketten Lächeln. Ich möchte ihn noch ein bisschen ärgern. Vor allem will ich nicht, dass er denkt, der Kuss in seinem Arbeitszimmer hätte mir das Geringste bedeutet.
    Der junge Mann erwiderte ihren Blick erst aufmerksam, doch dann erstarrte er. Nach einer steifen Verbeugung, die nicht ihr zu gelten schien, eilte er davon.
    Emma wandte sich um und entdeckte hinter sich einen dunkel gekleideten Herrn, der dem jungen Mann einen stahlharten Blick hinterherschickte. Eine Hand legte sich besitzergreifend auf die Lehne ihres Stuhls, und dann blickte er auf sie hinunter.
    Emma sah sich hastig im Saal um, merkte, dass nicht wenige Augen neugierig auf sie gerichtet waren, und zischte: “Sehen Sie nicht so drein. Sie erregen Aufmerksamkeit.”
    “Wie sehe ich denn drein? Verärgert, weil Sie empörend mit einem jungen Mann flirten, der Ihnen noch nicht einmal vorgestellt wurde?”
    “Ich habe nicht geflirtet! Ich war nur freundlich. Und wie können Sie es wagen, mir so selbstgerecht zu predigen? Ich glaube nicht, dass Sie den Frauen, mit denen Sie sich abgeben, formell vorgestellt

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