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Der Silberbaron

Der Silberbaron

Titel: Der Silberbaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
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küsste einen Frosch!”, fuhr sie ihn an, doch klopfte ihr Herz so stark, dass die Worte ganz atemlos herauskamen.
    “Das halte ich für eine weitere Lüge, Emma.” Er lachte leise und legte die Hand auf ihren Nacken.
    Wie hypnotisiert starrte sie auf seinen Mund, der sich langsam näherte. Sanft strichen seine Lippen über ihre Wangen. “Du schmeckst salzig”, flüsterte er und fuhr sich mit der Zunge über die Unterlippe, um ihre Tränen zu kosten. Das entlockte ihr ein Lächeln, und als ihre Lippen sich entspannten und öffneten, bedeckte er sie rasch mit den seinen.
    Seinem Charme zu widerstehen war unmöglich. Willig ließ sie es zu, dass er ihr Gesicht anhob. Seine Lippen drückten sich erst sanft und dann immer drängender auf ihren Mund, als er ihre Verzauberung spürte.
    “Küss mich auch!”, befahl er heiser, zeigte es ihr und wartete. Großzügig erwiderte sie seinen Kuss, wiederholte, woran sie sich erinnerte, berührte seine Unterlippe mit der Zunge. Mit einem leisen Knurren presste er sie dichter an sich, doch ihr Mund berührte ihn immer noch zögernd, ungeübt, bis er wieder die Kontrolle übernahm und ihre süße Weichheit mit verführerischer Erfahrung auskostete.
    Emma hörte nicht, wie die Tür aufging. Erst als ihr der Quell ihrer Freuden abrupt entrissen wurde und sie den Mann, der diese herrlichen Gefühle in ihr hervorrief, fluchen hörte, kam sie wieder zu sich. Abrupt sprang sie auf, dunkelrot im Gesicht, und sah Ross an, der sich abwendete und reuevoll zur Decke blickte.
    “Emma …”, bat Richard, doch sie eilte schon zur Tür. “Emma!”, rief er befehlend und durchbohrte Ross mit Blicken.
    “Bitte gehen Sie nicht weg”, sagte Emma mit zitternder Stimme zu Ross, der jedoch mit einer Geste der Entschuldigung hinausschlüpfte.
    “Komm her”, befahl Richard. “Wir haben einiges zu besprechen.”
    “Lassen Sie mich in Ruhe …”
    “Was wollen Sie denn anfangen? Selbst wenn Sie sich für Ihren trunksüchtigen Verehrer entscheiden, bleibt noch das Problem mit seiner Bettgefährtin bestehen. Eine
ménage à trois
in einem baufälligen Cottage? Ich glaube kaum, dass Ihnen das gefallen würde.”
    “Ebenso wenig wie in einem palladianischen Landhaus ausgehalten zu werden”, rang sie sich ab. Sie befürchtete einen weiteren Tränenausbruch – und den würde sie nie wieder unter Kontrolle bringen.
    “Ich lasse mir etwas einfallen, das Ihnen gefällt.”
    Die Hand am Türgriff, drehte sie sich noch einmal zu ihm um. “Nichts, was Ihnen einfällt, könnte mir je gefallen”, brachte sie verächtlich hervor und schloss die Tür hinter sich.

9. KAPITEL
    “Sie wirken glücklicher heute Abend, Amelia.”
    “Stephen war so nett zu mir!”, gab Amelia strahlend zur Antwort. “Heute Nachmittag haben wir lang miteinander geplaudert, natürlich nicht über den Verdacht, von dem ich Ihnen erzählte, und er war so aufmerksam! Er hat Jake auf dem Pony reiten lassen … und war bei Alice und uns allen im Kinderzimmer.”
    Emma atmete erleichtert auf. “Gut … vielleicht haben Sie sich getäuscht, was die Gründe für Ihren Streit betrifft.”
    “Ach, das hoffe ich”, seufzte Amelia. “Ich bin froh, dass es Ihnen gelungen ist, Ihren Freund Matthew zu besuchen. Es war gemein von Richard, Ihnen die Kutsche nicht zur Verfügung zu stellen, nur weil Sie sich gestritten hatten. Es sieht ihm auch gar nicht ähnlich.”
    Amelia hängte sich bei Emma ein, und sie schlenderten durch den Ballsaal zu ein paar Stühlen an der Wand.
    “Richard begleitet Sie nie zu diesen Bällen?”, fragte Emma beiläufig, betete jedoch darum, dass die Antwort nein lauten würde. Ihr schamloses Benehmen heute Nachmittag in seinem Arbeitszimmer war ihr noch so frisch im Gedächtnis, dass ihre Lippen pulsierten und ihr Gesicht brannte, wenn sie nur daran dachte.
    “Du lieber Himmel, nein”, unterbrach Amelia nun Emmas Überlegungen. “Da würde er ja noch eher zu Mrs. Petersham zum Nachmittagstee gehen!”
    “Mrs. Petersham und Veronica wären sicher entzückt”, erwiderte Emma etwas säuerlich.
    Amelia kicherte. “Ach, das hat nichts zu bedeuten. Miriam hat eigentlich kein Interesse an einer solchen Verbindung. Sie will Richard nur mürbe machen, wenn sie ihm dauernd Veronica vorführt, damit er endlich um die Frau wirbt, die er irgendwann heiraten wird, eine Herzogstochter. Sicher erzählt er Ihnen auch bald von Lady Penelope – und ihrer Mitgift. Stephen sagt, dass sie Kupfervorkommen mit in die Ehe

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