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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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lassen. Ich werde es mein Lebtag bereuen, wenn ich nicht wenigstens nach dem Preis frage, dachte William und bemerkte erst, als er wieder vor dem Stand des Händlers ankam, dass seine Füße ihn von ganz allein dorthin getragen hatten.
    Er sah sich die anderen Tiere des Händlers an und warf dann noch einmal einen genauen Blick auf den Gerfalken. Wie bei jungen Wildfängen üblich, war er aufgebräut. William seufzte. Ob sich die Hauben eines Tages zum Lockemachen durchsetzten? Er selbst hatte nur die allerbesten Erfahrungen damit gemacht.
    » W ann hast du den Vogel gefangen? « , fragte er den Händler so beiläufig wie möglich.
    »V or nicht einmal einem Monat, edler Herr. Nördlich von York. Hat seinen Weg nach England von ganz allein gefunden, das Prachtweib! Ist verdammt selten, so etwas « , antwortete der Händler mit gereckter Brust. »U nd wie Ihr seht, ist sie bereits aufgebräut! « , rief er laut, als handelte es sich dabei um einen ganz besonderen Vorzug.
    »A lso ist sie noch vollkommen wild und kein bisschen abgetragen. « William zog die Augenbrauen hoch.
    »N un, für jemanden, der sich darauf versteht … « , erwiderte der Händler anbiedernd und verbeugte sich ein wenig.
    »O h, ich verstehe mich sehr wohl darauf, und ich sage dir, sie wird schwer abzutragen sein. «
    »S ie ist noch jung und hat doch schon die Jagderfahrung, die der Falkner bei Wildfängen so schätzt! « , rief der Händler selbstsicher aus.
    »S ie hat lange genug die Freiheit geschmeckt, um sie wiederhaben zu wollen, meinst du wohl. Ein Risiko ist’s allemal, einen solchen Vogel zu kaufen. Kann man ja obendrein nicht einmal seine Augen sehen. Ist vielleicht gar blind, der Greif. « William drehte sich um und tat, als wollte er den Stand verlassen.
    »G ott bewahre, Herr! Glänzende runde Augen sah ich, bevor ich sie ihr verschließen ließ. «
    »W er sich nicht ganz aufs Aufbräuen versteht, kann den Vogel dabei gar übel verletzen. « William bemühte sich, zweifelnd auszusehen, und schüttelte scheinbar missbilligend den Kopf.
    »N un, ich vermute, Ihr könntet ohnehin nichts mit einem so prächtigen Vogel anfangen. Gerfalken dürfen schließlich nur Könige und hohe Barone fliegen! « , antwortete der Händler jetzt sichtlich gekränkt und doch mit einem Hauch Triumph in der Stimme.
    William nickte. »E in Grund mehr, mir im Preis entgegenzukommen. Käufer wirst du hier nicht viele finden. « William sah sich um und deutete auf die einfachen Bauern, die sich um den Stand versammelt hatten und gafften. »S ag an, was willst du für den Vogel haben? Aber bedenke: Übertreibst du, mache ich kehrt und komme nicht zurück. Du weißt selbst, dass du den Vogel auf diesem Markt nur schwerlich verkaufen wirst. Nicht, dass es an reichen Londoner Bürgern fehlte, doch ein weißer Gerfalke steht auch ihnen nicht zu. «
    »N un, es sind königliche Falkner hier! « , antwortete der Händler großspurig und winkte scheinbar unbekümmert ab.
    »S o? Ich kenne die meisten von ihnen und habe noch keinen Einzigen hier gesehen! Aber wenn du meinst … « William wandte sich ab und bemühte sich, dabei völlig gelassen zu wirken.
    »W artet doch, Herr! «
    »A lso, wie hoch ist dein Preis? « , erkundigte sich William noch im Gehen.
    Der Händler nannte eine Summe, die William den Atem verschlug. Die Männer, die um den Stand herumstanden, schüttelten fassungslos den Kopf. Einige von ihnen gingen unter geringschätzigen Bemerkungen weiter, andere blieben nun erst recht stehen, nur um zu sehen, ob William den Vogel für eine so unglaublich hohe Summe kaufen würde.
    » D u bist ein elender Betrüger! « , rief William empört aus und wandte sich ihm erneut zu. »F ür einen Falken, der weder locke gemacht noch abgetragen ist, einen Preis zu verlangen, als wäre er aus purem Silber! Schämen müsstest du dich! Ich sollte den Marktaufseher rufen! « William tat böse. Selbst wenn er den Mann auf die Hälfte des Preises herunterhandeln konnte, würde der Vogel noch immer so viel kosten wie drei sehr gute Pferde. Trotzdem zählte er im Geiste die Münzen in seiner Börse.
    »S ie ist der schönste Falke, den ich je zu verkaufen hatte, und jeden Penny wert! « , murrte der Händler.
    »E r will ihn prellen, den edlen Herrn « , hörte William jemanden sagen, und die Gaffer ringsum nickten zustimmend.
    »D a hörst du es! Wenn du mir nicht entgegenkommen willst, wirst du den Falken wohl erst locke machen und abtragen müssen, um ihn verkaufen zu

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