Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
Vom Netzwerk:
war. Robert hatte ihn gepflegt und gewaschen. Seinen nackten Leib! » O h, mein Gott! « , stieß er hervor. Ob Robert ihn unkeusch berührt hatte? William fühlte sich besudelt, gottverdammt und hilflos. Voller Wut stieß er mit dem Fuß in einen Berg aus faulenden Blättern. Sie stoben auseinander, und ein Igel, der sich darin versteckt hatte, huschte hervor und flüchtete unter den nächstliegenden Busch.
    Als Robert wenig später auf den Falkenhof kam, wartete William schon im Mauserhaus auf ihn.
    »W illiam! « , rief Robert erstaunt aus und ging einen Schritt auf ihn zu. »W ie schön, dich wiederzusehen! «
    »W arum? « , fuhr William ihn an. »W arum tust du das? «
    Robert begriff offenbar nicht. » W as meinst du? « , fragte er mit Unschuldsmiene und ging einen weiteren Schritt auf den Freund zu. Als er die Hand auf seinen Arm legen wollte, stieß William ihn brüsk von sich.
    »W ag es nicht, mich anzurühren! « , keuchte er. »W er wie du die Sünde wider die Natur begeht und damit den Zorn Gottes heraufbeschwört, hat weder meine Freundschaft noch meine Nachsicht verdient! « William wich zurück.
    »B itte, Will! « , rief Robert verzweifelt. »I ch habe dir nie etwas Schlechtes gewollt. Du solltest es nie erfahren. Darum bin ich gegangen. «
    » D u bist ein Verräter! « , fauchte William. »E in Sodomit, ein von Gott Verstoßener, ein Sünder, ein Übeltäter und Verbrecher « , sprudelte es mit solcher Macht aus ihm hervor, dass er selbst erschrak. William fürchtete den Zorn des Herrn nicht für sich, sondern für Robert. Warum tat der ihm das nur an? Er musste doch wissen, dass er in der Hölle schmoren würde!
    »I ch habe dich niemals verraten, William. Liebe ist es, die mich mit dir verbindet. Und Freundschaft. «
    »A us deinem Mund klingt sogar ein gutes Wort wie Liebe nach Sünde. Es schüttelt mich, wenn ich mir vorstelle, was du mit mir gemacht hast, als ich dem Siechtum anheimgefallen war. « William fühlte eine Gänsehaut auf seinem Körper. Er hatte Robert immer vertraut. Wie sollte er das je wieder können?
    »I ch habe dich nie unsittlich berührt, ehrlich nicht! « , flehte Robert. » I ch habe dich gewaschen, deine Exkremente fortgewischt und dich gesund gepflegt, doch glaub mir, unkeusch angefasst habe ich dich niemals. Du bist mein bester Freund, der einzige Mensch, der mir etwas bedeutet. Aber ich wusste immer, dass ich dich nicht besitzen kann, und habe mich damit abgefunden, nur ein Weggefährte zu sein. «
    »D u mich besitzen? « William schnaufte empört. Robert stellte alle Werte infrage. »I n solcher Art, wie der Knecht dich im Wald in Besitz genommen hat? Das ist widerwärtig, Robert! «
    »V ergib mir, ich kann nicht anders. «
    » U nsinn, natürlich kannst du anders! Geh, such dir ein Weib und finde den rechten Weg, dann vergebe ich dir. Die Tochter des Hufschmieds hat ein Auge auf dich geworfen. Warum machst du ihr nicht den Hof? « William sah ihn verständnislos an. Das Mädchen war eine Schönheit, alle Männer waren hinter ihr her, nur Robert hatte keinen Blick für sie gehabt.
    Robert schüttelte den Kopf. »I ch hab es versucht, glaub mir. Ich war im Wald mit ihr, sie wollte mich wohl verführen – auch ohne Ehe –, aber ich konnte nicht! «
    »W as meinst du mit ›i ch konnte nicht‹? Hättest sie ja freien können, wenn dich das schlechte Gewissen einer vorehelichen Tändelei geplagt hätte. «
    » I ch konnte nicht, William. « Robert deutete auf seinen Schoß. »E s ging nicht. Ich hatte keine Begierde in meinem Fleisch. Ich weiß mit den Weibern nichts anzufangen. Sie gefallen mir nicht. Die Weichheit ihrer Körper ist mir zuwider. «
    William konnte nicht glauben, was er hörte. Robert hatte der Tochter des Hufschmieds nichts abgewinnen können? »N un gut, dann nicht sie, sondern eine andere « , fuhr er erbost auf. »M arguerite hat dir doch auch gefallen! «
    » O h nein, Will. Ich liebe Marguerite wie eine Schwester, nicht mehr. Nur dich liebe und begehre ich so sehr, dass es mir Pein bereitet, und das schon seit Thorne « , fügte er kleinlaut hinzu.
    William schnaubte nur. Robert liebte nicht Marguerite, sondern ihn ? Das konnte nicht sein! Fassungslos sah er ihn an. »I ch war gekommen, um dich zu fragen, ob du nach Roford zurückkommst « , bekannte er tonlos.
    »W irklich? « , vergewisserte sich Robert gerührt.
    »A ber unter diesen Umständen « , fuhr William unerschütterlich fort, »h aben wir uns nichts mehr zu sagen. Marguerite

Weitere Kostenlose Bücher