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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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danken. «
    »I ch weiß, mein Liebster, du bist viel zu gut, um an deinen eigenen Vorteil zu denken « , neckte sie ihn. »T rotzdem wird es unser Schaden nicht sein. John liebt mich wie eine Tochter, und dich muss er wohl ebenfalls schätzen, sonst hätte er dich kaum zu meinem Gatten gewählt. Warum also sollte er dich nicht genauso freigiebig belohnen wie jeden anderen seiner Barone? «
    William zuckte nur mit den Schultern. Er konnte es kaum erwarten, den silbernen Falken, wie er ihn im Stillen schmunzelnd nannte, heimzubringen und abzutragen.
    Nachdem sie den Stoff für Marguerite gekauft hatten, machten sie sich auf den Weg zurück nach Roford.
    Als sie dort ankamen, brachte William den Greif ins Mauserhaus, damit er sich von der Reise erholen konnte. Sand und Sitzstangen waren sauber, die Vögel ruhten.
    » R obert! « , wollte er schon rufen, um ihm den Gerfalken zu zeigen, doch dann besann er sich.
    Robert war fort, für immer.
    Traurig stellte William den Vogel auf einen Block und befestigte seine Fußfessel an dem dafür vorgesehenen Ring. Er würde den Gerfalken mit Humfrid, dem älteren und erfahreneren der beiden Gehilfen, abtragen müssen. William strich dem Vogel über das weiße Gefieder und dachte an das Gerfalkenweibchen von Johns Vater, Henry II.
    »D u bist noch viel schöner und kostbarer, als sie es war « , flüsterte William der Gerfalkendame zu. »W ie wäre es, wenn wir nicht, wie üblich, deine erste Jagd abwarten, sondern dir gleich einen Namen geben? « Er strich ihr sanft über das edle Gefieder. »I ch denke, wir sollten dich Blanchpenny nennen « , schlug er vor. »D ie kleine Ausreißerin des Königs hat mir einst viel Glück gebracht, und da du mich mein ganzes Silber bis auf nahezu den letzten Penny gekostet hast, scheint mir das ein durchaus passender Name zu sein. Meinst du nicht auch? « , murmelte er glücklich.
    Als William an diesem Abend aus dem Mauserhaus kam, glaubte er, Robert am Brunnen zu sehen. Sein Herz begann, wütend zu hämmern. Hatte er ihm nicht unmissverständlich klargemacht, dass er ihn nicht mehr sehen wollte? » W as tust du da? « , rief er von Weitem und ging mit langen Schritten auf den Brunnen zu.
    »I ch hole Wasser für die Pferde, Mylord « , antwortete der Mann am Brunnen mit offensichtlichem Erstaunen, und als er sich fragend umdrehte, sah William, dass es nicht Robert, sondern einer der Stallburschen war.
    »A h so … Ja, ja, weiter so « , brummelte William, machte auf dem Absatz kehrt und ging hinüber zum Gutshaus. Er musste Robert vergessen!
    Gleich in den ersten Tagen hatte William eine Haube für das Gerfalkenweibchen angefertigt, um es damit locke machen zu können. Er wies Humfrid an, die Zilliatur zu entfernen, und trug das abgebräute Falkenweibchen schließlich mit der eigens für sie gemachten Haube herum, atzte sie mit den üblichen Locklauten, trug sie schließlich auch draußen herum und gewöhnte sie auf diese Weise an sich.
    Es dauerte länger als bei vielen anderen Vögeln, bis er ihr Vertrauen gewonnen hatte, denn das weiße Weibchen war besonders scheu. Eines Tages jedoch war es endlich so weit, und William konnte beginnen, Blanchpenny abzutragen.
    Humfrid half ihm dabei. Er war stets bemüht und freundlich, doch weder er noch die anderen Helfer konnten Robert ersetzen. William vermisste ihn von Tag zu Tag mehr, auch wenn er das niemals zugegeben hätte. Obwohl Humfrid sich anstrengte und William ihn nie hatte grob werden sehen, konnte Blanchpenny ihn nicht leiden und schimpfte lauthals, sobald er sie auf die Faust nahm.
    Immer wieder ließ William sie auf den Vorlass fliegen. Und schon bald stand fest, dass sie nicht nur wunderschön, sondern auch geschickt und mutig war. Zu mutig bisweilen, und so verletzte sie sich eines Tages und konnte mit ihrer rechten Hand, wie man die Fänge der Falken nannte, nicht mehr greifen.
    »B itte, Herr im Himmel, tu mir das nicht an! « , flehte William verzweifelt. Wenn Blanchpennys Hand nicht heilte, konnte sie nicht mehr beizen und war als Geschenk für den König nicht länger geeignet!
    Erschüttert verband William sie, legte ihr heilende Kräuter auf und sprach sanft auf sie ein.
    Obwohl er seine Freude an der Jagd mit Blanchpenny und die Befriedigung über ihre Fortschritte ebenso mit Marguerite geteilt hatte wie nun seine Sorge um sie, hielt William doch immer wieder in Gedanken Zwiesprache mit Robert. Ertappte er sich dabei, dann schämte er sich und schalt sich einen Narren.
    Nach

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