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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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können. Und wie du sicher weißt, braucht es neben Erfahrung auch viel Geduld und Zeit. Nur das beste Futter darf man einem solchen Tier geben, sonst streicht es früher oder später ab. Es abzutragen, dazu bedarf es wenigstens eines Jagdhelfers, besser noch zweier. Doch selbst wenn du ihn locke machst, wäre er nicht einmal halb so viel wert, wie du für ihn verlangst. « William wusste, dass er maßlos übertrieb, doch das gehörte schließlich zum Handeln dazu. » A ber bitte, wenn du dich dazu in der Lage fühlst und so lange mit dem Verkauf warten willst … «
    Der Händler war trotz der edlen Vögel, die er anbot, eher ärmlich gekleidet.
    William zuckte scheinbar gelangweilt mit den Schultern und machte Anstalten zu gehen. Vermutlich war der Mann, wie so viele, dem Würfelspiel verfallen oder soff und verlor so mehr, als ihm die Tiere einbrachten, wenn er sie nicht rasch genug verkaufte.
    »W artet, edler Herr! Ich will Euch entgegenkommen, damit Ihr seht, welch lauterer Mann ich bin. « Der neue Preis, den er nannte, war niedriger, doch noch immer weit von dem entfernt, was William zu zahlen bereit und vor allem in der Lage war. Er wusste, dass ein auf Kraniche oder Reiher abgetragener Gerfalke so viel wie fünfzehn bis zwanzig gute Pferde kosten konnte. Was musste dann erst ein solcher weißer Gerfalke wert sein? Er wäre in der Tat ein wahrhaft königliches Geschenk! Außerdem reizte ihn die Herausforderung. Also nannte er geradeheraus einen Preis, kaum die Hälfte der Summe, die der Händler zunächst gefordert hatte. Um sein Angebot zu bekräftigen, holte William seine Börse hervor und zeigte, dass er so viel besaß. »M ehr habe ich nicht, wie Ihr seht. Also nehmt das Geld und macht das Geschäft, oder wartet, ob Euch irgendwann ein anderer mehr zahlt für einen Vogel, den er dann nicht für sich fliegen lassen darf! «
    Stöhnend kratzte sich der Händler die struppigen Augenbrauen, die ihm etwas von einem Uhu gaben. Er zierte sich, murmelte etwas, das wie eine Verwünschung klang, zögerte und gab sich schließlich einen Ruck. »M einetwegen. Ich sehe ja, dass Ihr mit einem solchen Vogel umgehen könnt « , brummte er.
    Erst als William mit dem Greif zu Marguerite in die Kammer des Gasthauses kam, packte ihn das schlechte Gewissen. Sie sah so rührend aus, wie sie mit dem Kind im Arm auf dem wackeligen Schemel saß und es voller Aufmerksamkeit betrachtete! William seufzte.
    Er hatte Marguerite Stoff für neue Gewänder versprochen, den sie nun nicht mehr würden kaufen können. Zerknirscht ging er auf sie zu.
    Als sie aufsah, senkte er schuldbewusst den Blick. Sie verdiente es nicht, enttäuscht zu werden.
    » W as für ein wunderbarer Vogel! « , flüsterte Marguerite ehrfürchtig und stand auf. »F ür den König? «
    William nickte bedrückt.
    »I ch wünsche mir schon lange, ihm zu danken, weil er uns zusammengeführt hat « , sagte Marguerite mit einem weichen Lächeln. »D och erzähle mir, Liebster, wie hast du einen so teuren Vogel erstehen können? «
    »S ie ist nicht locke gemacht, ein Wildfang und, wie es scheint, nicht bereit, sich abtragen zu lassen. «
    » E ine Herausforderung also « , lachte Marguerite.
    »W enn du erst hörst, was ich für sie bezahlt habe « , gab William kleinlaut zu, »w irst du nicht mehr lachen. «
    »D u hast keinen Penny mehr, nicht wahr? «
    William öffnete die Rechte, die seine letzten zwei Kupfermünzen umschloss, und streckte sie ihr entgegen.
    »A ch herrje, du siehst ja aus wie das schlechte Gewissen selbst! «
    » E s reicht nicht mehr für den Stoff, den ich dir versprochen habe. «
    »O h, William, du solltest mich besser kennen. « Marguerite hielt den Kopf schräg und sah ihn spitzbübisch an. Dann ging sie zu ihrem Gepäck und holte eine lederne Börse hervor. Sie schüttelte sie, auf dass es klimperte. »A uf längeren Reisen habe ich immer ein paar Münzen dabei. Für den Stoff reicht es allemal. «
    »A ch, du beste aller Frauen! Du bist ein Engel! « , rief William erleichtert aus.
    »N un, ich bin auch recht zufrieden mit dir als meinem Gatten « , spöttelte sie und packte die Börse wieder fort. » D u wirst sehen, wenn du den Falken erst abgetragen hast und ihn John schenkst, wird er dich mehr als großzügig dafür belohnen, ich bin sicher, er wird vollkommen vernarrt in den Vogel sein und ihn dir mit Silber aufwiegen. «
    »A ber ich hab ihn nicht gekauft, um dafür belohnt zu werden « , erhob William Einspruch, »s ondern um John zu

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