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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman
Autoren: Katia Fox
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konnte Ungerechtigkeit einfach nicht ertragen.
    »W as ist mit dir? « , fragte er, noch immer besorgt, »g eht es dir jetzt besser? «
    »O h, es geht mir wunderbar! Die Königin hält mich für ihre Rivalin und hasst mich deswegen, und ich habe nur rumgestammelt. « Marguerite schloss die Augen und drehte den Kopf zur Seite. »I ch bin wirklich zu dumm! «
    William strich ihr sanft über den Kopf. »E s wird alles gut werden, mein Liebling, glaub mir. Der König hat mir zwar gesagt, ich dürfe niemandem davon erzählen, aber das gilt sicher nicht für dich. «
    »D u hast mit ihm gesprochen? « Marguerite drehte das Gesicht zu ihm.
    »J a, ich habe ihm alles erklärt. Er wird mit Isabelle reden und wünscht, uns heute Abend zum Festmahl in der Halle zu sehen. Bis dahin musst du dich schonen. « Und zu der jungen Zofe gewandt, sagte er: »G eh los und frag nach einer Hebamme. Mir wäre wohler, wenn jemand nach ihr sieht. «
    ***
    Odon hatte gehört, warum Adam William gerufen hatte, und freute sich nun diebisch. Ein boshaftes Grinsen huschte über sein Gesicht. Die Königin war übelster Laune gewesen, als er sie an diesem Morgen aufgesucht hatte, wütend und angriffslustig, wie es einem eifersüchtigen Weib entsprach.
    Er selbst hatte ihr geraten, Marguerite zur Rede zu stellen, obwohl er wusste, dass dies nicht helfen, sondern ihren Zorn noch vergrößern würde. Aber das war ja auch der Sinn des Ganzen gewesen.
    Odon summte eine Melodie, die einer der Troubadoure aus Aquitanien in letzter Zeit häufig vorgetragen hatte. Ob die Königin sich gar auf ihre Rivalin gestürzt hatte? Vielleicht war dabei ein Kampf entstanden und Marguerite unglücklich gestürzt? Wenn sie nun Wehen bekam und womöglich das Kind verlor, würde William sicher seine Beherrschung einbüßen und sich mit der Königin und ihrem Gatten überwerfen. Odon sah zum Himmel hoch. Was für ein wunderbarer Tag!
    Sein Plan schien in jeder Hinsicht aufgegangen zu sein. Er war überaus zufrieden mit sich. Wenn ihm das Schicksal noch ein klein wenig hold war, konnte er sicher schon bald die Früchte seiner Intrigen ernten und erleben, wie William und die Seinen vom Hof verjagt wurden.
    Die Sache mit der Steinschleuder damals hatte er William ohnehin nie vergessen. Der Hohn seiner Kameraden klang Odon noch immer im Ohr. Er war umgefallen wie ein gefällter Baum! Er, den bis dahin alle gefürchtet hatten, hatte danach immer wieder um Anerkennung kämpfen müssen, denn bis zu jenem Tag hatte sich Robert niemals gewehrt, egal, wie sehr Odon ihn erniedrigt hatte. Zur Belustigung aller war Robert sogar hin und wieder in Tränen ausgebrochen, wenn Odon ihn malträtiert hatte. Mit den Quälereien hatte Odon sich Respekt bei seinen Kameraden verschafft. Doch dass William, der kleiner, jünger und körperlich unterlegen gewesen war, sich gegen ihn aufgelehnt und Robert dazu gebracht hatte, sich ebenfalls zu wehren, war seiner Position als Anführer ihrer kleinen Gruppe ganz und gar nicht zuträglich gewesen.
    Odon schnaufte gereizt. Die Frau im Wald war wie William gewesen und selbst schuld an dem, was ihr geschehen war. Warum hatte sie sich auch gewehrt und versucht, die Männer mit ihrem furchtbaren Lied zu zermürben? Wenn sie doch nur das Maul gehalten hätte, dann wäre ihr nichts geschehen, dachte Odon verächtlich. Aber nein, sie hatte ja unbedingt singen müssen! Wie dumm, ausgerechnet ihn um Hilfe anzuflehen! Als ob er ihretwegen riskiert hätte, als Feigling dazustehen!
    »V erfluchtes Hinkebein, ich mach dich fertig! « , knurrte er. Einen Trumpf hatte er noch im Ärmel, und den würde er auch ausspielen, nur um ganz sicherzugehen, dass nichts mehr schiefging.
    ***
    »U nd sag Emma, dass Richard nicht so spät schlafen soll. Er ist noch zu klein, um nachts am Feuer zu sitzen und den Männern bei ihren grausigen Geschichten zuzuhören. « Marguerite sah sich beunruhigt um. »I ch verstehe nicht, dass sie noch nicht zurück sind. Es wird bald dunkel. Du solltest sie schelten, wenn sie sich noch mehr verspäten. « Marguerite lächelte ihre junge Zofe an. Emma, die Kinderfrau, war eine zuverlässige Person. Richard war bei ihr in den besten Händen. Darum brauchte sie sich keine Sorgen zu machen, und doch hatte sie ein ungutes Gefühl. Marguerite versuchte, es zu verdrängen, sie drehte und wendete sich. »U nd? «
    »I hr seht wundervoll aus, Mylady. « Das Mädchen strahlte über das ganze Gesicht.
    »D em kann ich nur beipflichten: Schön wie eine
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