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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman
Autoren: Katia Fox
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Ritter sie auf sein Lager holte. Es war ein Geben und ein Nehmen für den Augenblick, nicht mehr. Ein wenig Wärme und Erleichterung im Tausch gegen ein weiches, warmes Nachtlager und eine reichhaltige Mahlzeit. Diese Magd jedoch war Odon verfallen. Er hatte es in ihrem Blick erkannt, noch bevor er sie das erste Mal auf sein Lager geholt hatte.
    Odon suchte nicht nach Schönheit – die besaß seine Gemahlin im Überfluss. Er suchte Bewunderung und völlige Unterwerfung. Eine Magd wie diese würde wiederkommen wollen, und zwar nicht wegen der warmen Pelzdecke auf seinem Lager, sondern um seinetwillen. Odon hatte sofort gewusst, dass er ihre Ergebenheit nutzen konnte, um seinen Plan umzusetzen.
    »I ch werde geschlagen, wenn ich erwischt werde « , hauchte sie.
    Odon wusste, was sie gern hatte, nahm ihren Nacken und flüsterte ihr ins Ohr: »I ch brauche dich. « Er spürte, wie sie erbebte und jeder Widerstand dahinschmolz. Nicht auf die Weise, wie du es dir wünschst, dachte er herablassend, sondern für etwas, das dich den Kopf kosten kann, wenn du erwischt wirst. Er grinste verheißungsvoll, nahm sie bei der Hand und zog sie mit sich fort.
    In einem dunklen Winkel, wo sie niemand beobachten konnte, nahm er sie in den Arm und küsste sie, bis er spürte, dass ihre Knie zitterten. Ein letzter Kuss noch in die Halsbeuge, dann war sie bereit, da war er sicher.
    »D u musst etwas für mich tun « , murmelte er. »E s ist sehr wichtig. «
    Die Magd, an deren Namen er sich nicht einmal erinnerte, obwohl sie ihn zwei Mal genannt hatte, stöhnte leise, als er ihre Brüste zu kneten begann.
    Seine geflüsterten Anweisungen unterbrach er hin und wieder mit kleinen Küssen auf die Stelle, die sie besonders willig machte.
    »A ber … « , wollte sie protestieren und vermutlich Bedenken anmelden, doch Odon verschloss ihr den Mund.
    »I ch dachte, du liebst mich? « , sagte er vorwurfsvoll und machte Anstalten, ihre Arme abzuschütteln.
    »O h, das tue ich, das tue ich! « , rief sie erhitzt aus. »I ch mache es ja, ganz so, wie Ihr es wünscht! «
    Odon drückte sie an sich und grinste siegessicher über ihre Schulter.
    ***
    »M ein König, erlaubt Ihr mir, Euch einen Augenblick unter vier Augen zu sprechen? « William verbeugte sich. Während des Festmahls hatte er den Entschluss gefasst, an Marguerites Stelle zum König zu gehen, um die leidige Angelegenheit endlich aufzuklären. Es war ihm nicht entgangen, dass John seiner Isabelle immer wieder vorwurfsvolle Blicke zugeworfen hatte und schließlich wütend geworden war, weil sie ihn ihrerseits vollkommen ignoriert hatte.
    »J etzt nicht! « , knurrte der König. Er stand mit dem Rücken zu William gewandt und starrte in das Feuer, das seine Kammer in weiches Licht tauchte.
    »B itte, Sire, es ist überaus wichtig! «
    »W ichtig « , sagte John geringschätzig. »W ichtig für wen? Für mich, für England oder für dich? « Er drehte sich um und sah William aus tiefschwarzen Augen an.
    »F ür Euch, für England und in gewissem Maß auch für mich « , gab William zu.
    »D achte ich es mir doch « , knurrte John. »M ach schnell, sonst überlege ich es mir noch anders! «
    William hatte sich genau zurechtgelegt, was er dem König sagen wollte, doch mit einem Mal war alles fort. Er räusperte sich.
    »U nd? «
    »W ollt Ihr wissen, warum Euch die Königin zürnt? «
    Der König sah William misstrauisch an. »W as weißt du darüber? « , fuhr er ihn an. »L os, raus mit der Sprache! «
    William räusperte sich erneut. »E ure Gemahlin glaubt, dass Ihr der Vater meines Sohnes seid. « Er senkte demütig den Kopf. Marguerite hatte ihm mehr als einmal versichert, dass John ihr niemals beigewohnt hatte, und er glaubte ihr.
    König John lachte schallend. »I ch soll was ? Richards Vater sein? Wie soll … « Plötzlich brach das Lachen ab. »W er hat ihr so einen Unsinn in den Kopf gesetzt? Marguerite war mein Mündel, nichts weiter. Ich habe sie nie angerührt! «
    »N un, wie es aussieht, habt Ihr und der kleine Richard etwas gemeinsam. Eure Gemahlin hat es gesehen und daraus den Schluss gezogen, dass Ihr der Vater des Jungen sein müsst. « Williams Hals war entsetzlich rau, und er musste erneut hüsteln.
    »A ber du glaubst das nicht, oder? « König John sah William fragend an.
    »N ein, Sire. «
    »W arum nicht? Weil du dein Weib liebst? Weil ich gesagt habe, dass ich sie nicht angerührt habe? «
    »A uch, ja. Aber es gibt noch einen anderen Grund. «
    Der König nickte
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