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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman
Autoren: Katia Fox
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auffordernd. »U nd der wäre? «
    »M arguerite hat das gleiche körperliche Mal wie Richard und … wie es scheint, auch Ihr. «
    Mit einem Mal erblasste der König. »W as wisst Ihr genau? «
    William errötete. »W enig, wie ich gestehen muss. Ich weiß nur, dass Eure Gemahlin meinen Sohn für den Euren hielt, weil sein Hinterteil, statt in zwei gleiche Hälften geteilt zu sein, ein wenig schief ist. « Wieder war sein Hals ganz rau. Marguerite hatte recht gehabt. Es war vollkommen undenkbar, was er gerade tat! Den König eines schiefen Hinterteils zu bezichtigen! Es wäre kein Wunder, wenn John ihn dafür federn und teeren und anschließend vierteilen ließe.
    Während William noch darüber nachsann, was John ihm für seine Unverschämtheit antun würde, begann der König zu lachen. Erst leise, dann immer lauter. »D u weißt, was das bedeutet, nicht wahr? « , fragte er atemlos.
    William nickte mit gesenktem Kopf. »I ch vermute, ja, Sire. «
    »A lix de Hauville war meine erste Liebe « , sagte der König und seufzte träumerisch. »S ie hat mir nie gestanden, dass Marguerite meine Tochter ist, und doch hat sie es sicher gewusst. « Er schüttelte nachdenklich den Kopf und lächelte schließlich verschmitzt. »N un, wenn das so ist, dann hoffe ich, dass meine süße Isabelle mir wieder einen Platz auf ihrem Lager gewähren wird, wenn ich ihr erkläre, dass Richard nicht mein Sohn, sondern mein Enkel und seine Mutter meine Tochter ist. Da Alix lange tot und damit keine Rivalin mehr für die Königin ist, wird sie mir wohl verzeihen. Danke, William, dass du zu mir gekommen bist! Ihr werdet heute Abend wie üblich beim Festmahl erscheinen. Schließlich ist es die letzte Nacht, in der wir die Geburt Christi feiern. « Der König klopfte William auf die Schulter. »G eh jetzt und sage zu niemandem ein Wort. Zu niemandem, hörst du! « Er legte den Zeigefinger auf den Mund und nickte eindringlich.
    Als William vor der Kammer des Königs stand, war er beinahe ein wenig enttäuscht. Er war ein Dummkopf! Wie hatte er nur glauben können, der König würde sich freuen, dass Marguerite seine Tochter war? Es schien ihn völlig kaltgelassen zu haben! Offenbar war er nur froh, eine Erklärung für Isabelle zu haben, das war alles. Über Marguerite hatte er nicht ein Wort verloren! Wieder ein Vater, dem sein Kind nicht viel bedeutete!
    William schüttelte den Kopf. Er selbst war vollkommen vernarrt in seinen Sprössling. Richard bedeutete ihm alles, und er hätte jederzeit sein Leben für ihn gegeben. William holte tief Luft. Sogar Odon schien seinen Sohn zu lieben …
    ***
    »M ylord, Eure Gemahlin, schnell! « Es war Adam, der mit hochrotem Kopf auf William zurannte, als der, vom König kommend, den Hof überquerte. »E s geht ihr nicht gut! «
    »O h Herr, bitte nicht! « , rief William und rannte sofort los.
    Als er ins Zelt stürzte, stand die junge Königin hilflos neben der bewusstlosen Marguerite und sah sie erschrocken an. »E s tut mir leid, ich habe das nicht gewollt! « , stammelte sie und stürzte hinaus.
    »W as ist geschehen? « William sah Marguerites Zofe an und hob seine Liebste vorsichtig auf.
    »D ie Königin hat gezetert und geschrien « , berichtete das verängstigte junge Mädchen. Sie war keine zwölf und viel zu unerfahren, um ihrer Herrin wirklich dienen zu können, aber Marguerite hatte sie unbedingt zu sich nehmen wollen, weil sie die Tochter eines bedeutenden de Hauvilles war. »U nd dann ist Mylady schwindelig geworden. Ich wollte sie halten, doch es war schon zu spät. Es tut mir leid, Herr! « Sie brach in Tränen aus.
    »I st schon gut « , beruhigte William das Mädchen. Er trug Marguerite zu ihrem Lager und bettete sie darauf. »B ring mir etwas Wasser und ein Leintuch! « , befahl er, und die Zofe lief los, um zu holen, was er gefordert hatte.
    William setzte sich zu Marguerite auf das Lager. Als das verschüchterte Mädchen ihm das Wasser reichte, nickte er, tauchte das Leinen ein, wrang es aus und tupfte Marguerite das Gesicht damit ab. »W ie geht es dir, meine Liebste? « , erkundigte er sich zärtlich, als sie wieder zur Besinnung kam.
    »W as ist geschehen? «
    William schüttelte nur den Kopf. »N ichts, Liebste. «
    Marguerite stemmte sich hoch. »D och! Die Königin! Jetzt fällt es mir wieder ein! « Sie ließ sich zurück auf ihr Lager fallen. »S ie war so wütend! « Tränen liefen über Marguerites Gesicht. William wusste, dass es Tränen der Verzweiflung waren. Marguerite
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