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Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4

Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4

Titel: Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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Koggs winkte die drei Magier zu den Bäumen, an denen die eingefangenen Elementare hingen.
    »Lassen wir die vier«, ergriff Eulertin wieder das Wort. »Koggs wird schon wissen, was er tut. Wir hingegen sollten uns in der Tat auf Finsterkrähe konzentrieren. Wenn er tatsächlich diese magische Schelmenmaske besitzt, mit der er das Aussehen jeder x-beliebigen Person annehmen kann, müssen wir ihm so schnell wie möglich auf die Schliche kommen.«
    »Ich hoffe, der Kerl ist nicht in die Rolle des Ersten Ratsherrn geschlüpft«, sorgte sich Fi. »Wenn ich höre, wie Schinnerkroog Euch Magiern das Leben schwer macht, könnte das doch möglich sein, oder?«
    »Guter Gedanke, aber ich habe Schinnerkroog schon unauffällig überprüft«, erklärte der Däumling. »Nach meiner Überzeugung treibt ihn blinde Rachsucht zu seinem Feldzug gegen uns Zauberer. Er kann nicht verwinden, dass sein Bruder durch einen Zauberfluch umkam, und würde für die Tat wohl am liebsten alle Magier der Stadt an den Pranger stellen.«
    »Ob Morbus Finsterkrähe auch für den Mord an Schinnerkroogs Bruder verantwortlich ist?«, dachte Nikk laut nach. »Nach allem, was man von dem ehemaligen Ersten Ratsherrn hört, muss er der Nebelkönigin ein Dorn im Auge gewesen sein.«
    »Das ist durchaus möglich«, stimmte ihm Eulertin zu.
    »Hatten Euch die beiden Wettermagier nicht ursprünglich gerufen, um den Mord an Simor Schinnerkroog aufzuklären?«, fragte Fi.
    »Ja, aber Simors Leichnam liegt bereits im Beinhaus Hammaburgs«, antwortete der Däumling. »Ohne die Einwilligung seines Bruders habe ich dort keinen Zutritt. Und eine Untersuchung ohne die Zustimmung das Ersten Ratsherrn wäre angesichts der dortigen Sicherheitsvorkehrungen Selbstmord.«
    »Habt Ihr denn schon mit Schinnerkroog gesprochen?«, fragte Fi.
    »Selbstverständlich.« Eulertin lief auf der Wetterharfe hin und her. »Ich habe auch alle Verdachtsmomente gegen den Hexenmeister aufgeführt, jedoch vergebens. Schinnerkroog ist völlig verstockt. Nicht einmal mir traut er über den Weg.« Der Däumling seufzte. »Und das, obwohl ich vom Obersten Stadtmagister Hallas mit Sonderbefugnissen ausgestattet wurde, die es mir erlauben, als exekutive Gewalt der Universität über die Mitglieder der Magierschaft zu richten. Trotzdem wurde auch mir bis auf Weiteres verboten, innerhalb der Stadt zu zaubern.«
    »Aber Ihr wart doch gar nicht in Hammaburg, als Schinnerkroogs Bruder zu Tode kam«, rief Nikk empört.
    »Sieht ein Blinder das Licht?« Eulertin winkte ab. »Im Augenblick mache ich mir eher darüber Sorgen, wie rasch dieser verbohrte Narr den Stadtrat mit seinen kruden Vorschlägen auf seine Seite gezogen hat. Glücklicherweise formiert sich um den Stadtkämmerer Hansen Widerstand. Und ich habe einen Weg gefunden, mit Gismo Sturmwind, dem hiesigen Zunftmeister der Wahrsager und Windmacher, zu sprechen. Schinnerkroog wirft ihm Versagen bei der Aufklärung des Mordes an seinem Bruder vor und hat ihn daher unter Hausarrest stellen lassen.«
    »Das wissen wir bereits«, sagte Fi.
    »Natürlich.« Eulertin lächelte. »Immerhin, die Sanktionen gegen die Magierschaft dürfen nach Beschluss des Rates nur so lange aufrechterhalten bleiben, bis der Mörder von Simor Schinnerkroog gestellt wurde.«
    »Und das ausgerechnet jetzt. Der Hexenmeister könnte inzwischen sonst wo sein«, ereiferte sich Fi.
    »Du spielst auf sein Erscheinen in Rüstringen an?«
    »Allerdings!«, meinte Fi.
    »Dennoch«, widersprach Eulertin. »Der Aufbruch von Mort Eisenhands Grab und der Anschlag auf den ehemaligen Ersten Ratsherrn liegen etwa zwei Wochen auseinander. Wenn wir davon ausgehen, dass Finsterkrähe tatsächlich für beides verantwortlich ist, dann ist doch auffällig, dass es ihn zu seinen Taten immer wieder in diese Stadt zieht. Hinzu kommt, dass Finsterkrähe über den Nordwind gebietet, der ihn von hier aus rasch an jeden Ort tragen kann.«
    »Das gilt auch für ein Versteck außerhalb der Stadt«, warf Nikk ein.
    »Richtig.« Der Däumling nickte. »Nur kommt hinzu, dass ein Magier wie Finsterkrähe für seine Schattenbeschwörungen auf ebenso teure wie seltene Zutaten angewiesen ist. Allesamt Dinge, die sich in einer großen Stadt wie Hammaburg sehr viel leichter beschaffen lassen als andernorts.« Der kleine Magier seufzte. »Aber ich gestehe, dass ich bei alledem sehr meinem Bauchgefühl vertraue. Selbst wenn sich Finsterkrähe aktuell nicht in Hammaburg aufhält, in der jüngeren Vergangenheit hat er

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