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Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4

Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4

Titel: Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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spät!«
    Niemals! Effreidon warf den falschen Dreizack auf die Hydra. Die mondeiserne Waffe schnitt durch die Fluten und bohrte sich in den riesigen Leib des Ungetüms. Die Hydra bäumte sich auf und spie heißen Brodem aus einem ihrer Mäuler. Fi reagierte sofort und ließ das Wasserelementar aus Magistra Wogendamms Phiole frei. Bevor der kochend heiße Wasserstrahl sie erreichte, warf sich das glitzernde Elementarwesen schützend über sie. Doch es reichte nur aus, um Nikk und Fi vor dem Brodem zu bewahren. Effreidon wurde voll getroffen. Er brüllte auf und sein Leib nahm eine krebsrote Farbe an. Schon schoss der nächste Hydrakopf auf sie zu. Nikk wich dem Biss geschickt aus, schlug im Wasser einen Haken und schaffte es, sich auf den Hals des Seedrachen zu schwingen. Ohne zu zögern, rammte er ihm den echten Dreizack zwischen die Schuppen. Brüllend bäumte sich das Meeresungetüm auf. Der dritte Kopf versuchte noch nach dem Prinzen zu schnappen, jedoch vergeblich.
    »Lächerlich!«, brüllte Finsterkrähe. »Ich werde euch jetzt …!« Er brach mitten im Satz ab und etwas Eigenartiges geschah. Der Leib der Hydra erschlaffte und in den Augen der Drachenköpfe erlosch jedes Feuer. Langsam sank der gewaltige Leib des Monsters zu Boden.
    Irgendetwas musste den Hexenmeister aus seiner Konzentration gerissen haben. Ohne weiter nachzudenken, flüchtete Fi aus dem heißen Wasser und zog Effreidon mit sich, der schwach zuckend neben ihr trieb. Nikk stach ein weiteres Mal zu. Schwarzes Blut quoll wie Tintenwolken aus der Wunde. In diesem Moment ging ein Ruck durch den Leib des Meerdrachen. Ohne Nikk, Fi oder Effreidon weiter zu beachten, wandten sich die drei Köpfe der zerstörten Kuppel zu und die Hydra schoss der Meeresoberfläche entgegen. Nikk schrie überrascht auf, doch er ließ den Dreizack nicht los. Von dem Ungeheuer mitgerissen, verschwand er im Meer.
    Rette Prinz Nikkoleus, erklang die schwache Stimme Effreidons in Fis Kopf. Der entstellte Meermann tastete zittrig nach dem Glyndlamir, der jetzt frei vor ihrer Brust baumelte. Lass nicht zu, dass der Dreizack in Morgoyas Hände fällt. Ihn umgibt … ein Geheimnis, das selbst Nikkoleus nicht … Effreidons Blick brach und sein Körper erschlaffte.
    Weiter hinten in der Thronhalle herrschte noch immer ein heilloses Durcheinander. Fi ließ Effreidons geschundenen Körper zu Boden sinken. Was hatte er nur gemeint? Im Augenblick gab es nur eine Gewissheit: Finsterkrähe war irgendwo dort oben.
    Fi tauchte mit kräftigen Zügen der geborstenen Kuppel entgegen. Dass der Hexenmeister die Hydra so plötzlich abgezogen hatte, konnte nur eines bedeuten: Er brauchte das Ungeheuer, weil er selbst angegriffen wurde. Fi ahnte von wem.

Kampf & Vergessen
    F i stieß durch die Wasseroberfläche und sofort war sie vom Dröhnen der Geschütze umgeben. Direkt vor ihr, auf dem von Nebelschwaden bedeckten Meer, lieferten sich Mort Eisenhand und Koggs Windjammer ein erbittertes Seegefecht. Die Stückpforten des Fliegenden Albioner waren hochgeklappt und aus den Luken ragten Speerschleudern, die das Klabauterschiff wüst unter Beschuss nahmen. Doch Koggs zahlte Eisenhand die Attacke mit gleicher Münze heim. Immer wieder fauchten die Aeols-Bombarden auf und die Geschosse rissen hässliche Löcher in die Verkleidung des Geisterschiffes. Ganze Lawinen aus splitternden Holzteilen prasselten auf das Meer nieder. Am schwefelgelben Himmel donnerte es und ein gleißender Blitz jagte auf Koggs’ Schiff hinab. Er schlug mit einem grellen Funkenregen am Heck des Schiffs ein, richtete aber keinen Schaden an. Hatte Magister Chrysopras dort nicht eine Apparatur aufbauen lassen, die er als Blitzableiter bezeichnet hatte? Sie schien zu funktionieren, denn Fi sah am Steuer des Geisterschiffs den vor Wut schäumenden Mort Eisenhand, der zornig die mondeiserne Faust ballte.
    Es war dennoch ein ungleicher Kampf. Auf der anderen Seite von Koggs’ Schiff ragte turmhoch die Hydra aus den Wellen. Aus gleich zwei Drachenköpfen spie sie ihren Brodem auf die Schiffsbesatzung. Dass überhaupt noch jemand am Leben war, hatte Koggs allein den Wettermagiern zu verdanken, die die kochend heißen Dampfstrahlen mit brausenden Luftschilden ablenkten. Jetzt konnte Fi auch Nikk ausmachen. Er hing immer noch am Hals des dritten Hydrakopfes und klammerte sich verzweifelt an den Dreizack, während das Ungetüm versuchte ihn mit heftigen Schlenkerbewegungen abzuschütteln. Da flackerte es auf dem Bugkastell des

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