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Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4

Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4

Titel: Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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sein Onkel panisch. G leich kommt die Hydra! Und irgendwo da oben lauert der Hexenmeister. Er kontrolliert den Meerdrachen mit einer magischen Puppe.
    Fi sah alarmiert zur Kuppel auf. Jetzt begriff sie, wieso das Seeungeheuer damals in Jada’Maar auf Mort Eisenhands Seite in den Kampf eingegriffen hatte. Doch sie verstand nicht, warum Effreidon seinen Verrat so freimütig zugab.
    Ich sollte so tun, als könnte ich der dreiköpfigen Bestie Befehle erteilen. Effreidon reckte den falschen Dreizack in die Höhe. Aber das kann ich damit nicht. Der Hexer kontrolliert den Seedrachen!
    Die vielen Meermänner und Nymphen stiegen erschrocken von ihren Plätzen auf. Auch die Mitglieder des Ältestenrats sahen Effreidon ungläubig an.
    Effreidon, für diesen Verrat droht dir die Verbannung!, zischte der greise Meermann.
    Effreidon achtete nicht auf ihn, sondern schwamm näher an seinen Neffen heran. In seinem Blick lag die nackte Angst. Und jetzt sage mir: Haben sich dir die Kräfte des Dreizacks offenbart? Wenn ja, dann hättest du nie hierherkommen dürfen. Jetzt wird der Hexer kein Interesse mehr daran haben, mich auf den Thron zu setzen. Er wird sich den Dreizack holen, wenn du ihn nicht daran hinderst.
    Dann hast du meinen Vater nicht umgebracht? Nikk war so verwirrt über Effreidons Worte, dass auch er den Dreizack senkte.
    Doch, ich habe ihn umgebracht!, brüllte Effreidon. Ich tat es, weil mich der Hexer erpresst hat. Aqualonius’ Leben gegen das meiner Tochter. Ich habe sie ihm nicht ausgeliefert, sie ist einem Fischer ins Netz gegangen, der sie an den elenden Zauberer verkauft hat!
    Fi sah Nikks Onkel mit offenem Mund an.
    Begreifst du denn nicht? In Effreidons Blick schlich sich ein fast irrsinniger Ausdruck. Ich tat es nicht bloß für Ionope. Ich tat es, um unser Volk zu retten. In Wahrheit geht es um den Dreizack. Den echten Dreizack! Morgoya will ihn an sich reißen, weil sie glaubt, ihn für ihre Zwecke missbrauchen zu können. Das hier, Effreidon schwenkte verzweifelt den falschen Dreizack, ist alles nur Teil ihres finsteren Ersatzplans.
    Nikk schüttelte den Kopf. Niemand außer dem Meerkönig kann den Dreizack führen!
    Und was schützt den künftigen König davor, nicht ebenfalls in den Bann dieses Hexers zu geraten?, heulte Effreidon auf. Lieber habe ich mich ihm unterworfen. Zum Wohl unseres Volkes. Deinen Vater und dich auszuschalten, war die einzige Möglichkeit, um den Dreizack der Wogen für uns alle unerreichbar zu machen. Selbst ich hätte ihn nie finden können. Und jetzt … jetzt bringst du Narr die Königsinsigne direkt hierher!
    Von irgendwoher hallte in diesem Moment der Klang von Alarmhörnern auf.
    Flieht!, wandte sich Effreidon an das Publikum. Flieht!
    Ein monströser Schatten mit drei Köpfen verdunkelte das Meer über der Kristallkuppel. Einem gewaltigen Fischschwarm gleich stob das Meervolk von den Plätzen. Von überall her drangen Schreie und Kommandorufe in Fis Bewusstsein. Eine Stimme rief nach der Palastgarde, eine andere nach den Wasserweberinnen. Doch es war zu spät. Die Hydra warf sich gegen die Kuppel und die Kristallscheiben barsten mit einem Geräusch, als würde ein Schiff untergehen. Schon schlängelte sich das dreiköpfige Ungetüm in die Thronhalle und gebärdete sich zwischen den fliehenden Meermännern und Nymphen wie ein Hai inmitten eines Makrelenschwarms. Die gewaltigen Drachenkiefer klappten auf und zu und zermalmten gleich mehrere tapfere Nixen der Palastgarde. Im nächsten Moment flutete die Hydra die Ränge des Thronsaals mit ihrem heißen Brodem, dem der Ältestenrat nur knapp entkam. Fi sah entsetzt mit an, wie das Wasser in der großen Halle gleich an mehreren Stellen zu kochen begann. Ein Dutzend Meernymphen verendete qualvoll, während sich weiter hinten die Kristallsplitter der Kuppel in den Boden bohrten. Vor den Ausgängen herrschte inzwischen ein furchtbares Gedränge.
    Nikk reckte der Hydra zornig die mondeiserne Königsinsigne entgegen. Bei der Macht des Dreizacks der Wogen, halte ein!
    Doch nichts geschah.
    Stattdessen zertrümmerte die riesige Seeschlange mit einem mächtigen Schlag ihrer Flosse eine ganze Sitzreihe und schoss auf den Thron zu, wo sich nur noch Effreidon, Fi und Nikk aufhielten. Lauernd bauten sich die drei riesigen Drachenköpfe vor ihnen auf und von irgendwoher geisterte die verzerrte Stimme des Hexenmeisters an ihre Ohren. »Was muss ich da erleben? Der Verräter wechselt abermals die Seiten? Ich befürchte, dafür ist es zu

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