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Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4

Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4

Titel: Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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zurück ist.«
    Koggs und Bilger, die dem Meermann gemeinsam mit Fi folgten, blickten sauer in die Runde.
    »Das kann doch wohl nicht wahr sein«, fauchte Koggs leise. »Wer hat denn den Prinzen hergebracht?«
    »Ach komm schon«, knurrte Bilger. »Du hast ihm deine Waren doch sicher schon unterwegs gezeigt.«
    »Nein, ich kam gar nicht dazu.«
    »Na, wenn dem so ist.« Bilgers Laune besserte sich schlagartig und er winkte hektisch zu einem Zweimaster hinüber, auf dessen Bug in stolzen Lettern der Name Seefalke prangte. Ohne dass Koggs es bemerkte, schnappten sich Bilgers Matrosen eine Auswahl an Körben und eilten damit ganz ans Ende des Spaliers.
    »Ich habe ehrlich gesagt mit mehr Klabautern gerechnet«, flüsterte Fi Kriwa zu.
    »So viele gibt es leider nicht«, seufzte die Möwe. »Klabauter sind zwar auf allen Weltmeeren zu Hause, doch nur wenige schaffen es rechtzeitig nach Jada’Maar. Ihre tollkühne Unerschrockenheit trägt mit dazu bei, dass sich ihre Anzahl nicht gerade erhöht.« Kriwa krächzte leise. »Und doch sind sie geborene Kapitäne. Schau dich nur um, die Seeleute unter den Menschen heuern nur allzu gern auf einem Klabauterschiff an.«
    »Gibt es denn weibliche Klabauter?«, wollte Fi wissen.
    »Klabauterfrauen sind selten«, knurrte Koggs, dem das Gespräch der beiden nicht entgangen war. »Eine von ihnen wirst du heute Nacht noch kennenlernen: die tapfere Kiela Schotbruch!« Sein Gesicht nahm überraschend weiche Züge an. »Meist kreuzt sie oben im Gletschermeer, wo sie Handel mit den Frostriesen treibt. Ich gebe es ja nur ungern zu, aber Kiela steckt sogar Bilger und mich in die Tasche.«
    »Ehre, wem Ehre gebührt«, meinte Bilger zustimmend. »Unsere Schwester kommt immer als Letzte und hat stets den größten Auftritt. Sicher hat sie den Schiffsbauch wieder voller Quader aus Titanenerz. Ich würde zu gern wissen, wie diese Feuerqualle da immer wieder rankommt.«
    Fi hob eine Augenbraue. Angesichts des üblichen Gebarens der Klabauter untereinander wunderte sie sich über so viel Anerkennung für eine der ihren. Da entdeckte sie einen kleinen Weidenkorb, der mit gefiederten Pfeilen aus einem eigenartigen rot-grünen Holz vollgestopft war. Einer der Matrosen wollte ihn gerade fortschaffen. »Warte, woher stammen die Pfeile?«, sprach Fi ihn an.
    »Ah, haben wir also doch noch einen Interessenten gefunden?« Der Klabauterkapitän, den Nikk mit Luver Mahlstrom angesprochen hatte, rückte sich die Schiffermütze zurecht. »Pfeile stehen beim Meervolk nicht gerade oben auf der Liste, aber dir sind sie natürlich nicht entgangen. Diese hier stammen aus den Dschinnenreichen und wurden angeblich von einer Feuergorgone gefertigt.« Er zog einen Pfeil aus dem Korb.
    Fi musterte das Geschoss interessiert. »Feuergorgone?«
    »Eine finstere Schreckgestalt mit Schlangenhaaren, die jeden, der sie anblickt, in eine Flammensäule verwandelt. Wollt Ihr ein paar Pfeile kaufen?«
    »Zu gern, aber leider habe ich kein Geld.«
    »Geld? Unsinn! Geld ist wirklich das Letzte, was mich interessiert.« Der Klabauter hielt Fi gleich eine ganze Handvoll der Gorgonengeschosse hin. »Wenn du dich schon erkenntlich zeigen möchtest«, tuschelte er hinter vorgehaltener Hand, »dann lege doch ein gutes Wort bei deinem königlichen Begleiter für mich ein. Nicht, dass der noch Koggs und Bilger auf den Leim geht.« Ungehalten starrte er den beiden Klabautern hinterher.
    Fi lachte innerlich, versprach es ihm und steckte die Pfeile dankbar in ihren Köcher. Schnell schloss sie wieder zu der kleinen Gruppe auf, die inzwischen das Ende der mit Waren überfüllten Kaianlage erreicht hatte: eine Brücke aus fugenlosem Holz, dessen Geländer reich mit Schnitzereien verziert war, die Meeresschildkröten, Fische und Möwen darstellten. Elegant spannte sich die Brücke über einen Kanal, der sich von der Hafenlagune Jada’Maars aus tief in den Wald schlängelte. Die Uferböschung war wild überwuchert und der Wasserlauf verschwand im Dickicht. Natürlich, die Nähe zum Meer legte es nahe, dass Jada’Maar von einem Geflecht aus Wasserstraßen durchzogen war. Schräg unterhalb der Brücke dümpelte eine gut erhaltene Gondel im Wasser, deren Bug einem Schwanenhals nachempfunden war.
    Nikk löste sich betont höflich von Bilger und seinen Leuten, doch in seiner Miene spiegelte sich Ungeduld wider. »Wie wäre es, wenn ihr mich jetzt zu Magister Eulertin bringt?«
    »Ich denke, den Rest des Weges kann euch Kriwa führen«, brummte

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