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Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4

Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4

Titel: Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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Krieg wird unter den Fluten ausgetragen. Morgoyas Beschwörer bedrängen uns mit abnormen Kreaturen: untote Riesenhaie, Schwärme aus schrecklich veränderten Seefetzern und unterseeische Gespenster, die nur aus Knochen bestehen und von verfaulten Sehnen zusammengehalten werden. Tagsüber liegen sie an der Küste Albions auf der Lauer, doch nachts kommen sie hervor und stiften großes Unheil. Aber wir bieten diesem Auswurf tapfer die Stirn. Sosehr sich die Nebelkönigin in all den Jahren auch angestrengt hat, ihre Vorstöße waren nicht besonders erfolgreich. Doch jetzt hat Morgoya ihre Taktik geändert und wir werden auch aus dem Norden bedrängt. Sollten wir die Humeriden nicht aufhalten können, wird das schlimme Folgen für uns alle haben.«
    »Welche?«, wollte Fi wissen.
    »Morgoya benutzt für ihre Pläne vor allem Kreaturen, die von ihren Schattenkräften durchdrungen sind«, erklärte der Däumlingszauberer. »Gargylen, Untote und viele andere Ausgeburten der Finsternis mehr. Die Nebelkönigin muss auf sie setzen, da in ihrem vernebelten Inselreich kaum noch etwas gedeiht. Aber wem erzähle ich das?« Er winkte ab. »Morgoyas Heer weist jedoch eine entscheidende Schwäche auf. Ausgerechnet für die Speerspitze ihrer Armee stellt das Sonnenlicht ein fast unüberwindbares Hindernis dar. Und auch nachts ist es diesen Kreaturen seit Berchtis’ Eingreifen nicht mehr möglich, sich der Küste des Festlandes auf mehr als nur zehn Meilen zu nähern. Morgoyas ganzes Streben zielt daher darauf ab, die Leuchttürme an der Küste zu zerstören.« Eulertin schnaubte. »Und das könnte sie schaffen, indem sie Verbündete in großer Zahl an die Küsten heranführt, denen das Sonnenlicht oder die Leuchtfeuer der Feenkönigin nichts anzuhaben vermögen.«
    »Beim Traumlicht!« Fi sah den kleinen Magier bestürzt an.
    »Seit vierzehn Jahren versucht sie nichts anderes«, fuhr Eulertin grimmig fort. »Seit ihr erster Invasionsversuch gescheitert ist. Morgoya kam damals mit einer großen Flotte aus Soldaten und Schattenkreaturen über das Nordmeer. Aber wir wurden gewarnt. Die friesischen Ritter und weitere Bewaffnete sammelten sich an der Küste und traten ihr tapfer entgegen. Doch sie standen auf verlorenem Posten, denn Morgoyas Schattengezücht hatten sie kaum etwas entgegenzusetzen.« Fi fragte sich unwillkürlich, ob der Däumling an der Schlacht teilgenommen hatte. »Hätte die Feenkönigin in jener Nacht nicht mit ihrer Magie eingegriffen und überall an der Küste die Leuchtfeuer entzündet«, erzählte er weiter, »wären all die tapferen Männer und Frauen verloren gewesen. Morgoya erlitt damals eine bittere Niederlage und wir alle können nur mutmaßen, inwieweit sie sich davon inzwischen erholt hat.«
    »Aber ich dachte, die Leuchttürme seien Feenwerk?«
    »Richtig, das sind sie auch. Aber unzerstörbar sind sie deswegen nicht.« Magister Eulertin hob seinen Zauberstab und beschwor vor ihren Augen eine Pusteblume herauf, an der er sich festklammerte, um zu der Liege hinabzusegeln, auf der Nikk saß. Der Meermann streckte die Hand aus und der Däumling landete wie selbstverständlich auf seiner Handfläche. »Menschliche Agenten der Nebelkönigin sind in den letzten Jahren immer wieder an der Küste angelandet und haben versucht, die Türme zu sabotieren, jedoch erfolglos«, fuhr Eulertin fort. »Sie waren entweder zu wenige, ihnen standen nicht die entsprechenden Mittel zur Verfügung oder die Lyren haben sie abgewehrt.«
    »Was für stolze Geschöpfe«, hauchte Fi. »Ich dachte, ich traue meinen Augen nicht, als ich vorhin eines von ihnen erblickte.«
    »Oh ja!« Eulertin lächelte. »Sie haben sich nicht nur hier, sondern auch weiter im Osten niedergelassen, nahe der Stadt Hammaburg. Und sie sind nicht nur schön. Im Kampf sind sie erbitterte Gegner. Leider können selbst die Lyren nicht überall zugleich sein. Wir Magier haben daher viele der Türme mit weiteren Schutzmaßnahmen versehen. Ob diese Mittel allerdings auch gegen die Humeriden und ihre Flutzauberer standhalten, muss sich erst noch erweisen.«
    »Solange mein Vater lebt, wird es nicht dazu kommen«, versprach Nikk. »Die Humeriden sind zwar fürchterliche Kämpfer mit fast undurchdringlichen Panzern, aber mein Volk hält Wache, also braucht ihr euch keine Sorgen zu machen.«
    »Womit wir sozusagen wieder beim Thema wären.« Eulertin schulterte seinen Zauberstab und ging nachdenklich auf Nikks Hand auf und ab. »Wie ging die Sache mit Eurem Vater

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