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Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4

Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4

Titel: Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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aufschlussreich. Kruul gilt als rechte Hand Morgoyas, er wird von ihr nicht mit Kleinigkeiten betraut. Im Gegenteil. Wenn du ihn also kennst, wird ihn die Nebelkönigin wahrscheinlich auf dich angesetzt haben. Ich befürchte fast, er jagt dich.«
    Fi atmete scharf ein. Sie hatte dem Däumling vorsichtshalber nichts davon erzählt, dass Kruul die Sirene auf dem Fliegenden Albioner nach einer Elfe gefragt hatte. »Wie kommt Ihr darauf?«, wollte sie wissen.
    »Ganz einfach: Nachdem, was Koggs über dich erzählt hat, musste ich nur eins und eins zusammenzählen.«
    »Ihr habt mit Koggs gesprochen?«
    »Nein, mit mir«, krächzte Kriwa. »Dir ist offenbar nicht klar, wie lange es her ist, dass uns Kunde von euch Elfen erreicht hat. Geschweige denn, dass ein Vertreter deines Volkes gesehen wurde.« Die Möwe watschelte näher an den Tischrand heran. »Koggs und seine Mannschaft haben dich vor einer Woche bei einer ihrer Schmuggelfahrten aufgelesen. Früher hat er den albionschen Widerstand mit Waffen beliefert, heute bringt er vor allem Flüchtlinge und Informationen von der Insel mit. Er und seine Leute sind während eines Landgangs auf dich gestoßen. Du wurdest von Soldaten der Nebelhexe gejagt. Und zwar nicht von irgendwelchen Kriegern, sondern von Angehörigen der Drachengarde aus der Hauptstadt Alba. Du verdankst Koggs und seinen Leuten dein Leben.«
    »Abgesehen von Morgoyas Statthalter in Alba, gehorcht die Drachengarde allein Kruul«, fügte der Magier hinzu.
    »Habe ich Koggs irgendetwas über mich erzählt?«
    »Wenig.« Kriwa legte den Kopf schief. »Nur, dass du dich seit einigen Jahren auf der Flucht befindest und dringend den Kontinent erreichen müssest.«
    »Mehr nicht?«
    »Nein. Zumindest hatte er nicht den Eindruck, dass du einfach nur fliehen wolltest.«
    »Vielleicht war es dein Ziel, die Wälder im Westen zu erreichen, um dort Elfenkönig Avalaion um Hilfe zu bitten«, meldete sich Nikk zu Wort.
    Fi sah den Meermann aufgeregt an. Elfenkönig Avalaion galt unter den Elfen als Lichtgestalt, als Legende. Viele Lieder ihres Volkes kreisten um ihn und sie war überrascht, dass auch das Meervolk von ihm wusste. Doch Avalaion und die meisten Elfen des Kontinents hatten sich schon vor sehr langer Zeit in die Wälder des Westens zurückgezogen. Seitdem galten sie als verschollen.
    »Vielleicht hast du Recht«, sagte sie vorsichtig. »Aber wenn dem so ist, dann stehe ich vor einem Problem. Uns Inselelfen ist der Weg in die Elfenwälder versperrt.«
    »Wieso?«
    »Meine Vorfahren stammten einst aus den Elfenwäldern des Kontinents. König Avalaion hat sie vor rund eintausend Jahren, am Ende der Schattenkriege, wieder zurück in die umkämpfte Welt gesandt, um dem späteren Menschenhelden Sigur Drachenherz bei seinem Kampf gegen Zauberer Murgurak beizustehen.«
    »Aber dann müsste dir der Weg zum Hof des Elfenkönigs doch bekannt sein.«
    »Nein, du verstehst nicht.« Fi seufzte. »Meine Vorfahren waren Freiwillige, die mit ihrem Auszug aus den Wäldern des Westens ein großes persönliches Opfer erbrachten. Jene Elfen, die den Elfenwäldern damals den Rücken kehrten, taten dies in dem Bewusstsein, nie wieder dorthin zurückkehren zu können.«
    »Wieso das?«
    Fi zuckte hilflos die Schultern. »Das ist bis heute ein Geheimnis geblieben. Genaueres wissen nur die Ältesten. Das war auch einer der Hauptgründe, warum meine Vorfahren Sigur Drachenherz nach den Schattenkriegen auf die Insel Albion gefolgt sind und dort schließlich sesshaft wurden. Sie brauchten eine neue Heimat.«
    Nikk schüttelte ungehalten den Kopf. »Aber Avalaion kann das Schicksal der Elfen Albions doch nicht unberührt lassen.«
    »Aber das ändert nichts daran, dass das Reich unserer Verwandten auf dem Festland von einer Grenze aus Licht und Traum umschlossen ist. Nicht einmal ich vermag zu sagen, ob sie noch am Schicksal der Welt interessiert sind.«
    »Oh doch, das sind sie. Das sind sie«, murmelte Eulertin. »Immerhin scheint dir im Traum Hilfe zuteilzuwerden, was ich für höchst interessant halte. Und angesichts des grausamen Schicksals, das euch Inselelfen ereilt hat, kann ich Prinz Nikkoleus nur beipflichten: Vielleicht befindest du dich auf einer Mission.«
    »Eine Mission?«
    »Was war dein erster Eindruck, als dich Kriwa geweckt hat?«
    »Mein erster Eindruck?« Fi schnaubte böse. »Ich hatte Kopfschmerzen.«
    »Das klang eben noch etwas anders«, widersprach der Däumlingszauberer.
    »Na gut.« Fi ließ die Schultern

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