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Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4

Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4

Titel: Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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weitere Dämonenheuschrecke, während Fi mit dem Füllhorn im Arm auf das Gauklerlager zurannte. Hinter sich hörte sie ein bedrohliches Schwirren. Abermals spürte sie die Hitze der Dämonen im Nacken, doch ihr wurde überraschend Hilfe zuteil. Lupura, die alte Frau, die ihr den Käse für die Mäuse gegeben hatte, sprang vom Kutschbock ihres Wagens und riss beschwörend die Hände in die Höhe. »Dreckige Schattenmächte!« Ein feiner grüner Lichtstrahl jagte aus ihrer Handfläche. Die Heuschrecke jaulte getroffen auf und krachte in ein Zelt, das sofort in Flammen aufging. Die Alte war eine Zauberin? Fi rannte ebenso überrascht wie dankbar weiter in Richtung Ufer und sah, dass der Platz, auf dem wenige Stunden zuvor noch Tandarins Gauklerwagen gestanden hatte, verwaist war. Stattdessen senkten sich dort gleich drei Heuschrecken vom Nachthimmel herab und versperrten ihr den Weg. Fi stoppte schwer atmend und die Dämonen schwirrten brummend auf sie zu. Irgendwo in Rüstringen loderten hohe Stichflammen auf und hinter ihr war Hufgetrappel zu hören. Was sollte sie tun?
    »Fi, schnell!«, tönte es plötzlich vom Fluss her.
    Fi konnte Nikk nicht sehen, doch jetzt schnitt die mondeiserne Harpune aus der Undinengrotte durch die Luft und durchbohrte eine der lodernden Kreaturen. Die Heuschrecke löste sich in Funken auf, die sich durch Fis Kleider brannten. Fi schlug einen Haken und wäre beinahe von einer anderen Heuschrecke erwischt worden, wenn ihr nicht Lupura zur Seite gestanden hätte. Gemeinsam mit Ritter Egbert stürzte sie auf den Platz und traktierte einen der Flammendämonen mit ihren grünen Lichtstrahlen. Das Wesen kreischte gepeinigt auf, trudelte über den Fluss und fiel schmauchend in die Fluten, wo es in einer heißen Gischtwolke verging. Egbert sprang an Fis Seite und rammte die magische Klinge in den Leib des letzten Flammendämons. Der Funkenregen, mit dem der Dämon explodierte, schlug dem Ritter heiß ins Gesicht. Egbert schrie auf und hielt sich schützend die Hand vor die Augen. Aber es war zu spät. Röchelnd und mit halb verbranntem Gesicht ging er neben Fi in die Knie. Fi rannte weiter auf den Fluss zu, doch sie schaffte es nur bis kurz vor die Baumgrenze.
    »Beiseite, elende Hexe!«, brauste die Stimme des Hexenmeisters über den Platz. Ein eiskalter Wind fegte Fi von den Füßen und wirbelte die alte Frau durch die Luft. Lupura krachte gegen einen Gauklerwagen und blieb bewusstlos liegen. Begleitet vom tosenden Geheul des Nordwinds, sank Morbus Finsterkrähe vom Nachthimmel herab. Drohend richtete er den Zauberstab auf Fi. Hinter ihr wuchs am Seeufer eine prasselnde Flammenwand empor, die sie endgültig vom Fluss abschnitt. Sie war verloren!
    Mit Tränen in den Augen sah die Elfe zum Hexenmeister auf. Finsterkrähes schwarzer Umhang mit dem hohen Kragen bewegte sich nicht einmal leicht im Wind. Ein kurzer Spitzbart zierte sein Kinn und in den Augen über der Hakennase blitzte hochmütiger Spott. »Schlimm genug, dass sich mir eine Hexe in den Weg stellt. Jetzt muss ich auch noch erleben, dass mich ein weiteres Spitzohr um den Preis meiner Anstrengungen bringen will.«
    Immer mehr Häuser in Rüstringen gingen in Flammen auf, während Ritter Egbert erblindet am Boden lag und hilflos das Schwert umklammerte.
    Fi richtete sich erschöpft auf. Hatte Finsterkrähe Tandarin besiegt? Wo war der Puppenmacher? Sie presste das Füllhorn fest an ihre Brust.
    »Du stammst nicht aus den Elfenwäldern, habe ich Recht?« Finsterkrähe näherte sich neugierig und seine Lippen verzogen sich zu einem boshaften Lächeln. »Nein, warte, du musst nicht antworten. Du musst diese junge Elfe sein, hinter der Morgoya her ist. Fiadora, die Tochter der Elfenregentin von Albion. Habe ich Recht?«
    »Du weißt, wer ich bin?«, keuchte Fi überrascht.
    »Sicher!« Finsterkrähe lachte dröhnend. »Ich hätte gleich darauf kommen können, dass Tandarin dich findet. Wenn ich dich Morgoya ausliefere, wird sie mir auf ewig dankbar sein. Andererseits, warum sollte ich das tun?« In die Augen des Hexenmeisters stahl sich ein gieriges Funkeln. »Immerhin kursiert das Gerücht, dass du eine Waffe hütest, die Morgoya so sehr fürchtet, dass sie dich schon seit vier Jahren quer durch Albion jagt. Vielleicht könnte diese Waffe mir sogar nützlich sein.«
    Eine Waffe gegen Morgoya? Fi schwindelte angesichts der ungeheuerlichen Enthüllung. »Ich weiß nicht, wovon du sprichst.« Fi wich zurück, bis sie den Stamm eines Baums im

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