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Der Skorpion

Der Skorpion

Titel: Der Skorpion Kostenlos Bücher Online Lesen
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sagen wollte. Jetzt fahre ich noch mal raus. Und schnapp mir ein paar Raser.«
    »Danke, Rule.«
    »Lass es langsam gehen, Pescoli.« Er drehte sich um und verließ die Küche. Pescolis Blick schweifte wieder zu dem Fenster im Nebenraum. Rules Schritte hallten über den Flur. Regan ging zurück in den kleinen Raum und presste die Stirn an die Fensterscheibe. Durch das kugelsichere Glas sah sie Cort Brewsters Pick-up vom Parkplatz der Jugendstrafanstalt fahren. Im Wageninneren saß Heidi, immer noch um einen möglichst großen Abstand zu ihrem Vater bemüht, an die Beifahrertür gelehnt.
    Schön. Sollte Brewster Jeremy die Schuld an allem geben, solange er wollte, und es stimmte ja, Jeremy war der Ältere, er hätte es besser wissen müssen, er musste den Vorwurf einstecken, das jüngere, arglosere Mädchen auf Abwege gebracht zu haben, doch Heidi Brewster, Augapfel ihres Vaters, war auch nicht völlig unschuldig. Ob sie nun erst fünfzehn war oder nicht, in Pescolis Augen war Heidi Brewster kein Engel.
     
    Alvarez war im Begriff, das Gebäude zu verlassen.
    Die Uhr an der Wand zeigte bereits nach ein Uhr morgens, und Selena war todmüde. Sie hatte die letzte Stunde mit dem Lesen des Buchstabenrätsels verbracht, hatte mittels Computerprogrammen versucht herauszufinden, ob und wie die Buchstaben der Botschaften einen Sinn ergaben.
    M ID T DE SK N Z
    Sie versuchte, die Leerstellen aufzufüllen, fand aber nichts, was einen Sinn ergeben hätte. Vielleicht war das alles nur Humbug. Was für ein Alptraum.
    Als das Telefon ging, meldete Zoller sich schon beim zweiten Klingeln. Alvarez sah zu, wie sie in den Hörer sprach, Notizen machte und gleichzeitig auf ihrer Computertastatur tippte. Zollers Augen leuchteten auf, sie hob den Blick und gab Alvarez ein Zeichen.
    »Okay, verstanden. … Ja, wiederholen Sie bitte die Adresse … Gut. Vielen Dank.« Zoller legte auf. »Diane Zander ist unsere Unbekannte im Leichenschauhaus. Dieser C. Randall ist Anwalt und lebt in Bozeman, und Diane ist seine Verlobte, eine Graduierte an der Montana State University. Der Kollege sagt, der Typ war völlig fertig, als er die Nachricht erhielt, hatte immer noch gehofft, sie wäre nicht unter den entführten Frauen. Sie war auf dem Weg zu einem Weihnachtsbesuch bei ihrer Familie in Bend in Oregon. Als sie nicht ankam, haben sie sie auch dort als vermisst gemeldet, genauso wie C. Randall es hier in Bozeman getan hat. Bestimmt liegen uns beide Anzeigen vor, wir haben sie nur noch nicht alle durchgesehen. Zu Anfang haben sich die Eltern keine großen Sorgen gemacht, und da sie und ihr Verlobter ziemlich großen Krach hatten, hatte sie ihren Eltern mitgeteilt, dass sie vielleicht einen Umweg über den Pfannenstiel von Idaho nehmen würde, um Zeit zum Nachdenken zu haben.«
    »Seit wann gilt sie als vermisst?«
    »Ihr Verlobter hat sie vergangenen Dienstag zuletzt gesehen. Von einem anderen Mann weiß ich nichts.« Zollers gewöhnlich so lebhaftes Gesicht war ernst, und Alvarez empfand die altgewohnte Verzweiflung, die sie beim Tod eines jungen Menschen und angesichts des Kummers der Familie immer überkam. »Die Polizei von Oregon hat schon jemanden zur Wohnung der Eltern in Bend geschickt.«
    »Ich informiere Grayson und Pescoli«, sagte Alvarez. »Geben Sie den FBI -Agenten Bescheid?«
    »Mach ich.«
    Alvarez verließ den Gruppenraum, begab sich jedoch nicht auf die Suche nach ihrer Partnerin. Es war spät; die Neuigkeiten konnten bis morgen warten.

[home]
    23. Kapitel
    M acGregor wollte fast aus der Haut fahren.
    In einer Gefängniszelle zu sitzen, das erinnerte ihn unangenehm an seine Haftzeit nach diesem Schlamassel in Denver. Es roch entsetzlich, nach dieser speziellen Mischung aus Urin, Körperschweiß und Verzweiflung. Er hatte sich geschworen, nie wieder durch die Hölle des Eingesperrtseins zu gehen.
    Doch hier saß er nun im Gefängnis von Pinewood County und musste abwarten, ob man ihm irgendein Verbrechen zur Last legte. Versuchter Mord? Entführung? Widerstand gegen die Staatsgewalt? Ach, wer wusste das schon? Die wichtigere Frage lautete: Warum?
    Warum saß er hier hinter Gittern, einer Reihe von Zellen mit Betrunkenen, Kleinkriminellen und Drogenhändlern gegenüber? Weil er wieder einmal das getan hatte, was er zur Rettung einer Frau für richtig hielt. Und der Schuss war nach hinten losgegangen. Und wie. Die Bullen hielten ihn tatsächlich für den Verrückten, der diese Gegend der Bitterroot Mountains terrorisierte.
    »Ich

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