Der Sodomit
Silas war ein Quell des Lebens und der Glückseligkeit. Ein Tölpel, der solch ein vortreffliches Geschenk nicht zu schätzen wusste.
Grob rammte sich sein Geschlecht in die eigene Faust, schnell vögelte der süße Schwanz seinen Rachen.
Als hätte sich die Zeit zurückgedreht. Oh süße Jugend, oh süße Lust und wohlige Kraft in den Lenden.
Über Silas Lippen kamen lockende Laute. Trieben ihn an, sich noch gröber zu nehmen.
Der Junge schrie vor Lust, als Attila innig an der Spitze saugte. Ungezügelte Begierde, wie er ihren Anblick liebte.
Schmerz zwischen den Beinen. Lust in den Lenden. Attila quälte sich, bis sein Unterarm beinahe die Kraft verlor. Kurz davor, wenn nur der Junge noch durchhielt. Der Speichel troff ihm von den Lippen, doch sein Blick blieb rauschverklärt an seinem hängen.
„Komm“, flehte er mit versagender Stimme. „Bitte, Meister.“
Gierig verschlang er das zuckende Geschlecht, bis es hart an seinen Rachen drückte.
Er presste die Finger schmerzhaft fest um seine eigene Lust. Der Druck riss an der zarten Haut. Schwindel ergriff ihn. Wie ein Hammer auf den Amboss, so hart schlug sein Herz gegen seine Rippen.
„Meister!“
Oh süßes Flehen.
Oh gnädige Erfüllung!
Heiß spritze es in seinen Mund, heiß rann es ihm über die Faust. Fast vergaß er im Taumel zu schlucken. Silas wimmerte, rekelte seinen Unterleib noch einmal dicht an Attilas Lippen. Nach Lust und Sünde duftende Locken drückten sich an Mund und Nase. Was für ein betörend, sinnlicher Geruch.
Silas überließ sich ihm noch eine Weile. Erst als sie beide fröstelten, zog er sich aus Attilas Mund zurück. Bevor ihm der Junge auf die Beine half – verdammt, stachen seine Knie! –, küsste er ihn tief und innig. Der Junge kostet sich selbst. Attila musste beim Küssen grinsen. „Schmeckst du dir?“ Fast bis an sein Zäpfchen hatte ihn die vorwitzige Zungenspitze geleckt.
„Meister, ich bin verdorben. Du weißt das. Und du weißt auch, dass mir nicht zu helfen ist.“
„Ich denke, genau das habe ich gerade getan?“
„Hast du.“ Mit einem Ruck zog ihn der Junge hoch. Hoffentlich hörte er das morsche Scharren nicht, das aus seinen Gelenken stammte. „Mach es morgen wieder, Meister.“ Silas streichelte ihm übers Gesicht, holte einen Lappen und wischte ihm den zum Glück noch flüssigen Samen ab.
Seine kleine, süße Sau.
Was würde er nur ohne ihn machen?
*
Endlich krähten die Hähne. Mihály sprang aus dem Bett und stürzte sich in seine Kleidung. Der Schlaf war ihm ferngeblieben. Stetig drehten sich seine Gedanken um den jungen Mann, der hilflos in Bartis Wagenschuppen lag. Wenn der Apotheker noch nicht wach war, war er es gleich.
Matsch oder nicht, die Gasse floh unter seinen Füßen dahin, bis er vor dem Haus stand, das er in der Nacht bereits besucht hatte.
Erst nachdem er sich die Fingerknöchel wundgeklopft hatte, öffnete sich im ersten Stock ein Fensterladen.
„Brennt ’ s?“ Barti sah erst ihn an, dann schweifte sein verwirrter Blick über die Dächer der Nachbarhäuser. Als er bemerkte, dass nirgends Rauch aufstieg, seufzte er hörbar laut. „Wozu weckst du mich vor dem Morgengrauen?“
„Ich will Josias abholen.“
„Jetzt schon?“
„Du kennst die Geschichte vom frühen Vogel.“
Barti winkte ab. „Mich hat sie nie interessiert. Aber ich lasse dich dennoch rein. Warte.“ Gähnend schloss er den Laden und nach einer Ewigkeit des Wartens knarrte endlich der Riegel auf der anderen Seite der Tür.
In Hemd und Holzpantinen schlurfte der Apotheker mit ihm zum Hinterhof. „Warum holst du ihn nicht allein?“
„Weil ich dazu deinen Wagen brauche.“ Um Josias und sich die Stiege in den Keller zu ersparen, würde er vom Ufer heranfahren. Sollte ihm der Mann wegsterben, bekam es bis auf Barti niemand mit. Das war besser so und rettete ihn vor neugierigen Fragen. Außerdem führte der Weg am Wasser vorbei und ob kalt oder nicht, Josias brauchte dringend ein Bad.
Barti pfiff und nach einer Weile tappte Silas auf sie zu. Er sah ähnlich müde aus wie sein Meister. Der Morgengruß ging ihm mühsam über eine schwere Zunge und als Barti ihm sagte, er solle das Pferd anspannen, verzog der Junge gequält das Gesicht. „Ist zu früh zum Arbeiten“, maulte er, trottete aber dennoch zum Stall.
„Wollen wir nachsehen, wie es deinem Patienten geht?“ Barti kratzte sich ausgiebig die Brust. „Ein oder zwei Pferdedecken und die Kiste mit dem Destillat gebe ich dir auch
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