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Der Sog - Thriller

Titel: Der Sog - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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nichts übrig.«
    » Ja.«
    » Ich weiß nicht, wie ich …« Sie brach den Satz ab und lachte. » Ich mag meine irgendwie!«
    Laine musste unwillkürlich lächeln. » Verstehe.«
    Das Mädchen ist nett, dachte sie. Die fängt nichts mit fremden Ehemännern an. Und was die alte Näherin anging, die laut Nicholas hier ihr Nest gehabt hatte – der Laden war so einladend, so angenehm, es war schwer vorstellbar.
    Die Frau öffnete einen Karton mit Teebaumshampoos und begann, die Fläschchen auszuzeichnen. » Ich meine, es ist nicht so, dass ich jemals Kinder haben werde, aber man kann nie …«
    Sie brach mitten im Satz ab. Laine beobachtete sie. Verlegenheit rötete die Wangen der jungen Frau.
    » Verzeihung?«, sagte sie. Das Mädchen hatte die Lippen fest geschlossen.
    » Nichts.«
    Himmel, hatte sie etwa eine andere Krankheit? Gebärmutterkrebs? Das wäre sehr grausam, ein so junges und attraktives Mädchen, das nie Kinder haben würde. Sie berührte sie an der Schulter.
    » Alles okay? Es geht mich ja wirklich nichts an. Aber ist es etwas Ernsthaftes?«
    » Nein, nichts dergleichen. Nein, nein.«
    Sie fasste Laine sanft am Handgelenk und hob ihre Hand von ihrer Schulter. Die weiche Haut auf der Unterseite von Laines Handgelenk kribbelte. Wie lange ist es her, dass mich jemand hier berührt hat? Das Mädchen hielt den Blick auf den Boden gerichtet. » Es geht mehr um gewisse Vorlieben.«
    Laines Augen wurden groß, als sie endlich verstand. » Ach so.«
    Das Mädchen nickte und lächelte.
    Laine hätte sich ohrfeigen können. Mochte ja sein, dass Gavin versuchte hatte, die Frau anzubaggern, aber andersherum war es mit Sicherheit nicht passiert.
    » Das … ich wollte nicht indiskret sein.«
    » Schon in Ordnung.«
    » Weiß Ihr … Ihre Partnerin war sicherlich auch erleichtert, dass Ihre Tests negativ ausgefallen sind.«
    Die junge Frau steckte die Hände in die Taschen. Sie errötete noch mehr, dann runzelte sie die Stirn und lachte. » Da ist … ich bin im Augenblick Single.«
    Laine hob die Hände – verstehe.
    » Auf der Pirsch, hm?«
    » Ja.« Sie lachte und verdrehte in gespielter Verzweiflung die Augen.
    Laine lächelte. Die Augen des Mädchens waren dunkelbraun, die Farbe von poliertem Rosenholz. » Aber, hey«, sagte sie und machte eine ausladende Handbewegung um den Laden, » hier haben Sie doch sicher viele Gelegenheiten, Leute kennen zu lernen.«
    » Könnte man denken, aber Sie würden sich wundern.« Das Mädchen lachte wieder. » Ich meine, wenn ich auf Dreier mit behaarten Veganerpärchen stehen würde, wäre es das Paradies. Aber ich … ich ziehe kultivierte Frauen vor.«
    Sie nahm die Augen nicht von Laine. Ihre Miene war freimütig und drückte aus: Frauen wie dich. Doch kaum glaubte Laine, dies herausgelesen zu haben, sah die andere Frau weg und machte sich wieder an ihre Arbeit.
    Laine stellte fest, dass ihr Herz schneller schlug. Hatte sie Angst? Sie war noch nie von einer Frau angemacht worden. Macht sie mich denn an? Oder ist sie einfach nur freundlich? Wie sage ich nein?
    Will ich überhaupt nein sagen?
    Laine blinzelte, schockiert über ihre Gedanken, und stieß ein Päckchen Kümmelkörner auf den Boden.
    » Tut mir leid!«, sagte sie und bückte sich, um es aufzuheben.
    » Jetzt hören Sie aber auf«, sagte das Mädchen und bückte sich ebenfalls. Die beiden stießen mit der Stirn zusammen.
    » Au!«
    » Oh!«
    Das Mädchen warf den Kopf in den Nacken und lachte. Laine lächelte und rieb sich die Stirn. Sie ist attraktiv. Sie hat wunderschöne Haut. Einen schönen Mund. Wie lange bist du nicht geküsst worden? Wie lange hat dir niemand über den Bauch gestreichelt? Dich angesehen, als wärst du schön? Laine sog die Luft durch die Nase. Das Haar des Mädchens roch nach Sandelholz. Exotisch. Anders. Rein und aufregend. Und ihre Augen. Dunkelbraun und tief … Laine schüttelte den Kopf, als müsste sie ihn freibekommen. Was waren das für Gedanken? Sie hatte noch nie andere Frauen attraktiv gefunden. Das Ganze war lächerlich. Die junge Frau tat einfach ihre Arbeit und war freundlich. Und ich? Ich bin nur müde. Ja gut, und vielleicht ein bisschen einsam.
    » Wie heißen Sie?«, fragte das Mädchen und sah sie an.
    » Laine.«
    » Laine.« Sie sagte den Namen langsam, und ihre Zunge schnalzte hinter den weißen Zähnen, als würde sie ihn kosten.
    Laine fühlte ein leichtes Kribbeln unterhalb des Nabels.
    Sie verführt mich, dachte sie. Ich will das nicht.
    Bist du dir sicher?
    » Und

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