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Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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fasste es mit beiden Händen. Der Ton, den die Waffe diesmal erzeugte, war weniger durchdringend als zuvor, aber immer noch sehr laut. Die Masse der Hornechsenreiter setzte sich daraufhin in Bewegung.
    » Wir bilden eine gemeinsame Schlachtordnung!«, rief Dalmon. » Sonst haben wir keine Chance!«
    Der Zug von Ghools Schergen schob sich über den Horizont. Aus der Ferne wirkte er wie eine zähe pechschwarze Flüssigkeit, die sich über die Aschedünen ergoss. Dann aber war zu erkennen, dass es sich um Abertausende von Orks handelte, manche zu Fuß, andere auf Hornechsen. Etwas später waren auch berittene Riesenskorpione auszumachen.
    Begleitet wurden sie von den namenlosen Höllengeschöpfen, die Ghool herbeigerufen hatte. Es waren große echsenartige, vielbeinige Ungeheuer, auf denen Dämonenkrieger mit leuchtenden Augen saßen. Mit blitzenden Peitschen trieben sie die Ungeheuer an.
    Von den Dämonenkriegern glich keiner dem anderen. Es befanden sich unter ihnen ebenso Kreaturen mit Vogelköpfen als auch echsenartige Wesen und solche, die halb Wolf, halb Mensch zu sein schienen. Riesenhafte Kriegswagen, auf denen sich unzählige Armbrustschützen und Schleuderer hinter Schutzschilden aus dunklem Metall verschanzten, wurden von Dutzenden von Hornechsen gezogen, manchmal auch von anderen, drachenähnlichen Wesen. Lirandil hatte sie Dalmon bereits mit dem Stein von Ysaree gezeigt, aber diese Bestien jetzt leibhaftig zu sehen war noch einmal etwas ganz anderes.
    Und dann tauchte Zarton aus dem aufwallenden Staub der Aschedünen auf. Ghools Feldherr stand auf seinem von Riesenhunden gezogenen Wagen. Mit zwei seiner sieben gewaltigen Pranken hielt der Riese die Zügel der blutgierigen Bestien, in einer anderen schwang er den Morgenstern, dessen stachelbewehrte Kugel von kleineren Blitzen umflort war. Manchmal schleuderte ein grellweißer Blitz daraus hervor und verzweigte sich in den Himmel, wie es bereits aus der Entfernung zu sehen gewesen war.
    So lenkt er sein Heer, erkannte Dalmon. Lirandil hatte ihm davon erzählt. Er gab Nomsal von Eas ein Zeichen. Dieser hatte sich angesichts des feindlichen Dämonenheeres offenbar damit abgefunden, an der Seite der verhassten Orks zu kämpfen.
    Die Armbrustschützen schossen ihre Bolzen ab. Beinahe im selben Moment begannen auch die Schleuderer und Schützen auf Zartons Kriegswagen zu schießen. Rhomroors Singendes Schwert rief die Orks zum Kampf.
    Innerhalb der ersten Augenblicke dieses Gefechts wurden bereits Schneisen des Todes in beide Heere geschlagen. Orks und Menschen lagen blutend am Boden, niedergestreckt von Speeren, Armbrustbolzen, Pfeilen oder geschleuderten Steinen. Schon die Orks hatten eine Körperkraft, die weit über die eines Menschen hinausging, und waren daher in der Lage, Speere, Wurfäxte oder Steine mit einer Wucht zu werfen, zu der Menschen ein Katapult gebraucht hätten. Aber die besten Schleuderer von Zartons Heer waren affenartige Krieger mit silberfarbenen Harnischen und blutroten Helmen. Ihre Arme reichten fast bis zum Boden und konnten eine ungeheure Wucht beim Werfen entfalten. Links und rechts von Herzog Dalmon schlugen angespitzte Steine mit solcher Gewalt in die Reihen der gepanzerten Reiter, dass diese aus den Sätteln gerissen wurden und in ihren Rüstungen starben.
    Auch die Armbrustschützen des Herzogs hielten blutige Ernte, aber Ghools Schergen schreckte dies nicht. Der Kampfeswille seiner Orks war selbst für dieses Volk ungewöhnlich ausgeprägt. Eine dunkle Kraft schien sie zu erfüllen und voranzutreiben, selbst wenn sie bereits furchtbarste Verwundungen davongetragen hatten. Und die Dämonenkrieger waren sehr schwer zu töten. Einige von ihnen, die bereits niedergestreckt worden waren und in deren Leibern mehrere Armbrustbolzen steckten, erhoben sich wieder, um den Angriff fortzusetzen.
    Die Kraft Ghools!, durchfuhr es Dalmon schaudernd. Lirandil hatte ihm davon berichtet, doch der Herzog hatte es nicht wirklich glauben können.
    Dann trafen beide Heere aufeinander. Dalmons Pferd brach unter ihm weg. Ein Orkspeer hatte es von der Brust aus durchbohrt und war an den Weichen wieder ausgetreten. Als sich Dalmon aufraffte, war bereits einer der Wolfskrieger heran, um dem Herzog mit einem Hieb seiner Streitaxt Helm und Schädel zu spalten. Dalmon riss das Schwert hoch, fasste es mit beiden Händen und erwartete den Schlag seines Gegners.
    Da war auf einmal Rhomroor herbei, und sein Singendes Schwert durchtrennte mit einem gewaltigen Hieb

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