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Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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dort der Geist des Bösen noch lebendig sei und es dort immer wieder seltsame Himmelserscheinungen gebe. Ich besuchte einst jene Stätte und kann nur berichten, dass sich jegliches Leben, gleichgültig ob pflanzlich oder tierisch, viele Meilen weit von Ghools Altfeste fernhält, offenbar vertrieben von der Aura des Übels.
    Dies aber, was ich Abertausende von Meilen entfernt in der Wüste des Ost-Orkreichs entdeckte, muss Ghools Neufeste sein. Sie gleicht der einst zerstörten Stätte so vollkommen, dass man glauben könnte, die Beschreibungen in den alten Chroniken aus der Zeit von König Elbanador bezögen sich auf diese, erst vor kurzer Zeit entstandene Befestigungsanlage, die einen Palast des Bösen umschließt. Unzählige Orks hat sich Ghools immer mächtiger werdender Geist untertan gemacht, dazu kommen viele jener Monstren und Schattengeschöpfe, die der fünfzahnige Moraxx in seinem unsäglichen Leichtsinn beschwor und die seit Langem herren- und ziellos durch die Orkländer streifen, verachtet, gefürchtet und bekämpft und nun froh, sich einem Willen unterordnen zu können, der sie zu bändigen und in seinen Dienst zu stellen vermag.
    Ghools Einfluss reicht bereits bis auf die Insel Orkheim, von der viele seiner Krieger stammen, wie man an den angespitzten Hauern erkennen konnte, die manchen meiner Verfolger aus den Mäulern traten. Noch sind das West-Orkreich und die Orkstadt weitgehend frei von Ghools Einfluss. Aber in Kürze wird der Verderber des Schicksals so stark sein, dass er jene Dämonenhorden zu beschwören vermag, die ihm schon seit langer Zeit dienen.«
    Die Bilder verblassten, doch dann waren Szenen einer gewaltigen Schlacht zu sehen. Riesige Katapulte wurden von Dutzenden Hornechsen gezogen. Hunderttausende von Orkkriegern schwenkten ihre Speere, Äxte, Schwerter und mit spitzen Obsidiansplittern besetzten Keulen und schleuderten mit bloßen Pranken einen Regen von halblingkopfgroßen Steinen auf den Feind.
    » Dies ereignete sich unweit der östlichsten Biegung des Blutflusses«, erklärte Lirandil die Schlachtszenen. » Ich habe einige Zeit unter den Orks der Skorpionreiter-Stämme gelebt, die auf dem Rücken von Riesenskorpionen in den Gebieten zwischen dem Namenlosen Gebirge und den Aschedünen umherziehen, und wurde Zeuge einer Schlacht zwischen zwei Orkstämmen.«
    Auf den erschreckend lebendigen Bildern in der Lichtblase war zu sehen, wie Orks mit ungeheurer Brutalität gegeneinander kämpften. Pranken und Arme wurden im Handgemenge abgetrennt, Schädel wurden gespalten, Köpfe rollten, und bei manchem geköpften Ork hatte man den Eindruck, dass er selbst mit den letzten Zuckungen seines Körpers noch zu kämpfen versuchte. Katapulte ließen gewaltige Gesteinsbrocken auf einen Riesenskorpion herabregnen und zertrümmerten die aus getrocknetem Dung bestehenden Orkhütten auf dessen Rücken. Die Beine des Riesenskorpions knickten unter den schweren Treffern ein.
    Hornechsenreiter stürmten durch die Reihen der Verteidiger, ließen lange sensenartige Schwerter kreisen und schlangen Seile um die Beine des Riesenskorpions. Anschließend befestigten sie diese Seile an den Halteriemen der Hornechsen, sprangen von deren Rücken und trieben die Echsen mit Schwertstichen davon. Die Seile spannten sich und rissen dem Riesenskorpion die Beine weg, sodass dieser schließlich hilflos am Boden lag.
    Der Stachelschwanz ruderte herum, fuhr herab, spießte einen der Orks auf und riss ihn in die Höhe. Doch obwohl ihm der Stachel mitten durch den Körper ragte, konnte er noch zu einem Hieb mit seinem Sensenschwert ausholen und die Schwanzspitze abtrennen, dann fiel er zusammen mit ihr in die Tiefe. Blut spritzte in einer Fontäne aus dem durchtrennten Skorpionschwanz.
    Bevor der bereits tote Ork am Boden aufschlug, senste das Schwert, das er weiterhin mit beiden Pranken umklammert hielt, noch durch den Körper eines Feindes, schnitt von der Schulter abwärts durch den Oberkörper.
    Den ersten Angreifern war es unterdessen gelungen, auf den Rücken des Riesenskorpions zu klettern. Aus den Dunghütten fliehende Orkkinder, die ihnen in die Quere gekommen waren, hatten sie kurzerhand niedergemacht.
    Damit verblassten die Bilder in der Lichtblase.
    » Ist es wirklich wahr?«, rief eine Stimme aus der Menge der Halblinge. » Ihr habt unter Orks gelebt, werter Lirandil?«
    Lirandil ließ den Stein von Ysaree in einer seiner Gürteltaschen verschwinden, dann drehte er sich in aller Ruhe zu dem Rufer um.
    Arvan

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