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Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ob Ihr etwas Interessantes hört, werter Lirandil«, sagte Borro.
    » Ich werde dich wissen lassen, wann du das nächste Mal reden darfst«, entgegnete Lirandil. Er wirkte angespannt, und Borro war ziemlich eingeschüchtert und schaffte es tatsächlich für eine Weile, nichts zu sagen.
    » Die Luft scheint rein«, meinte der Elb schließlich, aber seine Körperhaltung verriet Arvan, dass er sich keineswegs entspannt hatte. » Es ist kein Verfolger zu hören. Ich kann es kaum glauben«, wunderte sich der Elb.
    » Anscheinend hattet Ihr mit Euren magischen Vorkehrungen Erfolg«, meinte Arvan.
    » Wir müssen trotzdem wachsam bleiben«, mahnte der Elb. » Ghool hat Tausende von Orks in die Wälder am Langen See geschickt. Selbst wenn der Waldkönig Haraban seine gesamte Söldnerschaft hierher entsenden würde, könnte er sie kaum alle aufspüren, dazu ist das Gebiet viel zu groß und unwegsam.«
    » Ihr meint, wir werden den Orks unterwegs noch begegnen?«, fragte Arvan.
    » Damit müssen wir rechnen.«
    » Da wir mit Arvan den größten Orkschlächter aller Zeiten in unseren Reihen haben, sollte uns das nicht weiter den Schlaf rauben«, meinte Borro in seiner großspurigen Art, wurde dann aber ernster. » Ehrlich gesagt, mir machen diese dämonischen Verfolger größere Sorgen.«
    Sie ruhten sich ein wenig aus und setzten den Weg im Morgengrauen fort. Schließlich erreichten sie das Ufer des Langen Sees. Nebel hing über dem Wasser wie eine graue Wand. Man konnte kaum zwanzig Schritt weit sehen.
    Lirandil führte sie am Ufer entlang. Dass Nebel über dem Langen See wallte, war nicht ungewöhnlich. Bei den wenigen Gelegenheiten, die Arvan am See gewesen war, war das immer so gewesen. Normalerweise löste sich der Nebel im Laufe der Morgenstunden auf. Aber an diesem Tag war das offensichtlich anders. Selbst um die Mittagszeit hingen die grauen Schwaden noch über dem See. Außerdem herrschte vollkommene Windstille, und das Wasser war spiegelglatt. Eigenartige schrille Schreie waren aus der Tiefe des Nebelgraus zu hören.
    Arvan und die Halblinge horchten auf, während Lirandil unbeirrt weiter dem Uferpfad folgte.
    » Fischreiher«, kommentierte der einsilbig gewordene Borro die Schreie aus dem Nebel und fügte unsicher hinzu: » Ganz bestimmt.«
    » Vielleicht auch Wassergeister«, meinte Neldo spöttisch. » Oder die verdammten Seelen der Fischer und Bootsfahrer, die im Laufe der Zeitalter schon in den Tiefen des Langen Sees ihr Leben verloren haben.«
    » Ja, oder das Riesenkrokodil Ganto«, ergänzte Zalea, » das den Legenden zufolge noch irgendwo an einer verborgenen Uferstelle wohnt. Es verspeist vielleicht gerade ein paar Halblinge, um sich dafür zu rächen, dass Brado der Flüchter es sich einst mit der Magischen Essenz des Baumsaftes gefügig machte und zu einer unsinnigen weiten Reise zwang.«
    » Ja, macht euch nur über mich lustig«, entgegnete Borro beleidigt. » In Wahrheit wollt ihr nur nicht zugeben, dass ihr euch genauso unwohl fühlt wie ich mich.«
    Wieder drang ein Schrei aus dem dichten Nebel, und diesmal blieb sogar Lirandil stehen.
    » Was hört Ihr mit Eurem feinen Gehör?«, fragte Borro.
    » Fischreiher klingen anders«, war Arvan überzeugt. » Das kann sogar ich unterscheiden.«
    » Die Elemente sind in Aufruhr«, sagte Lirandil. » Die Geister des Wassers, der Luft und der Erde spüren die Kräfte des Unheils, die Ghool schon seit Langem sammelt. Diese Kräfte sind so stark geworden, dass ihre Existenz von niemandem mehr geleugnet werden kann.«
    » Und die Geister der Elemente oder wovon Ihr da sprecht, schreien so?«, fragte Borro skeptisch.
    » Nein, das war eine trächtige Langseerobbe«, widersprach Lirandil, » um deretwegen braucht sich niemand von uns Sorgen zu machen.«
    » Na, dann bin ich ja beruhigt«, meinte Borro.
    » Eher schon deswegen.« Lirandil deutete auf eine Stelle am Boden, die weder Arvan noch den drei Halblingen in irgendeiner Weise auffällig erschien.
    » Was soll dort sein?«, fragte Arvan.
    » Siehst du nicht die Stiefelabdrücke im Moos?«
    » Es waren bestimmt Söldner des Waldkönigs hier«, vermutete Borro.
    » Nein«, sagte Lirandil, » dafür ist der Stiefel vorn zu breit. Solches Schuhwerk trägt jemand, der klauenartige Zehen hat. Außerdem zeigen die Abdrücke, dass derjenige, der sie hinterlassen hat, sehr breitbeinig gegangen ist. Es war kein Mensch, auch kein Elb oder Halbling.«
    » Ein Waldriese vielleicht?«, fragte Arvan.
    Lirandil schüttelte

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