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Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Armbrust auf die Flüchtenden und schoss.
    Der Bolzen traf Tarruu in den Kopf, und der Riese brach in den Fluten zusammen, wobei er das Tau losließ.
    Borro schoss augenblicklich mit seinem Bogen zurück, und der Pfeil bohrte sich mit unglaublicher Treffsicherheit in die Kehle des Armbrustschützen, genau einen Fingerbreit über seinem Harnisch. Der Ork kippte röchelnd nach hinten und rutschte dann über die von Moos überwucherte Uferböschung in den See.
    » Tarruu!«, rief Arvan.
    Der Waldriese war ins Wasser gesunken und trieb reglos dahin. Der Bolzen steckte in seinem Kopf, und es bestand keinerlei Zweifel daran, dass er tot war. Um seinen Schädel herum färbte sich das Wasser rot vom Blut.
    Einige der Orks stürmten einfach in den See und wateten voran, bis ihnen das Wasser bis zu den Schultern oder sogar bis zum Hals reichte. Andere Orks waren zur Anlegestelle gelaufen und hatten dort Boote klargemacht. Völlig überladen lagen sie sehr tief im Wasser, während die Orks ruderten und die Verfolgung von Arvan und seinen Gefährten aufnahmen.
    Arvan steckte eines der Ruder, die im Boot gelegen hatten, in die Dolden. Neldo nahm das zweite und tat es seinem Menschenfreund nach, während ihn ein weiterer Armbrustbolzen nur knapp verfehlte.
    Lirandil schloss die Augen und wirkte konzentriert, während er irgendetwas in der Elbensprache murmelte. Zalea schoss mit ihrer Schleuder mehrere Baumkastanien auf die Verfolger ab.
    Noch ehe Arvan und Neldo die Ruderblätter ins Wasser getaucht hatten, wurde das Boot plötzlich von einem Sog erfasst. Der Nebel geriet in Bewegung, und ein Heulen erklang, das sich anhörte wie das Klagen des Windes und der Ruf einer unbekannten, aber gewiss sehr großen Kreatur. Das Heulen wurde lauter, vermischte sich mit ähnlichen Lauten zu einem vielstimmigen Chor.
    Das Boot beschleunigte, als würde es von Geisterhand gezogen, und pflügte durch das spiegelglatte Wasser. Kein Wind, keine Strömung oder sonst eine Kraft der Natur konnte dafür verantwortlich sein.
    Innerhalb weniger Augenblicke waren sie vom grauen Nebel umhüllt. Die grimmigen Kriegsrufe der Orks, das Klatschen ihrer Ruder im Wasser, das Klirren ihrer Waffen– all das wurde immer leiser und schließlich vom geisterhaften Chor gänzlich übertönt.
    » Was geschieht jetzt?«, rief Borro, dem die Furcht deutlich ins Gesicht geschrieben stand.
    » Ich fürchte, der Einzige, der dir darauf eine Antwort geben könnte, hat deine Frage überhaupt nicht gehört.« Zalea meinte damit Lirandil, der mit geschlossenen Augen im Bug des Bootes saß und in der Sprache der Elben vor sich hin murmelte.
    Vielleicht handelte es sich dabei um zaubermächtige Worte, überlegte Arvan. Hatte Lirandil diese unbekannten Mächte herbeigerufen, in deren Sog sie geraten waren? Dabei war er doch nach eigenen Angaben kein Elbenmagier. Ein drückendes, mulmiges Gefühl breitete sich, von Arvans Magen ausgehend, in seinem ganzen Körper aus, während das Boot noch mehr an Fahrt aufnahm und die Gischt an den Seiten aufspritzte.
    Plötzlich erhob sich Lirandil, breitete die Arme aus und rief ein paar Worte. Arvan verstand sie zwar nicht, doch dem Klang nach entstammten auch sie der Sprache der Elben.
    » Was tut Ihr da, Lirandil?«, rief er erschrocken.
    Aber der Fährtensucher schien ihn nicht zu hören. Es war überaus erstaunlich, dass er bei der rasanten Fahrt über das Wasser und durch den dichten Nebel überhaupt das Gleichgewicht zu halten vermochte. Alle anderen saßen im Boot und hielten sich irgendwo fest. Die Haare klebten Borro und Zalea feucht am Kopf, denn sie saßen am Rand, und die Gischt spritzte ihnen immer wieder in die Gesichter.
    Dann endlich wurde die Fahrt des Bootes langsamer, bis es nur noch leicht über das spiegelglatte Wasser trieb. Schließlich war gar nicht mehr genau zu bestimmen, ob es sich überhaupt noch bewegte. Der Nebel umgab sie von allen Seiten, die Sonne war in diesem grauen Einerlei nicht auszumachen.
    Arvan sah die drei Halblinge an, aber keiner von ihnen wagte, die unheimliche Stille, die auf einmal herrschte, zu vertreiben, obwohl jedem Dutzende von Fragen auf der Zunge lagen.
    » Das war die Kraft der Luftgeister«, erklärte Lirandil schließlich, ohne dass er angesprochen worden war. » In früherer Zeit waren die Windgeister den Elben sehr gewogen, und sie ließen sich von unserer Magie gern leiten. Doch das ist lange her, inzwischen haben wir nur noch selten Einfluss auf sie.«
    » Und doch ist es Euch

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