Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Sohn der Kellnerin - Heinzelmann, E: Sohn der Kellnerin

Der Sohn der Kellnerin - Heinzelmann, E: Sohn der Kellnerin

Titel: Der Sohn der Kellnerin - Heinzelmann, E: Sohn der Kellnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Heinzelmann
Vom Netzwerk:
ihr Glück fanden, mussten sie einige traurige Hindernisse bewältigen. Hannah die während ihrer Schwangerschaft noch zartfühlender war als gewohnt, musste weinen, so rührend war die Geschichte. Um zehn Uhr, nach dem Film, schaltete sie den Fernseher aus und legte erneut eine Klassik-CD in den Player. Sie schlief ein und träumte wild durcheinander.
    Die Türglocke, die heftig betätigt wurde, schreckte sie auf. Sie war etwas benommen, ihr Herz klopfte wild. Ein Blick auf die Uhr zeigte, dass es Mitternacht war. Hatte Alexander den Schlüssel vergessen? Etwas wacklig ging sie zur Tür und öffnete sie. Sie sah sich zwei Polizeibeamten, eine Frau und ein Mann, gegenüber. Ihr Hals schnürte sich zu.
    “Frau Hannah Villamonti?”, richtete die Beamtin die Frage an Hannah. Hannah brachte keinen Ton heraus. Sie nickte nur.
    “Wohnt hier auch Alexander Claussen?”, kam die nächste Frage.
    Wieder nickte Hannah. Jegliche Farbe wich aus ihrem Gesicht.
    “Dürfen wir hereinkommen?”, fragte die Beamtin.
    Hannah trat zur Seite und bedeutete ihnen einzutreten.
    “In welchem Verhältnis stehen sie zu Alexander Claussen?”
    Sie räusperte sich. “Er ist mein Freund und Vater meines Kindes”, antwortete sie tonlos, während sie die Hände auf ihren Bauch legte.
    “Wir müssen ihnen leider eine traurige Mitteilung machen.”
    Hannah stand wie zur Säule erstarrt da. Schneeweiß ihr Gesicht, die Augen aufgerissen. Panik stand ihr ins Gesicht geschrieben. ‘Du brauchst viel Kraft mein Kind’, schoss es ihr wieder durch den Kopf. ‘Du brauchst viel Kraft.’
    Die Beamtin ging auf Hannah zu. “Kommen Sie, setzen sie sich. Soll ich ihnen ein Glas Wasser holen?”
    Sie schüttelte den Kopf. “Was …was ist passiert?”, stellte Hannah die alles bewegende Frage.
    “Ein Autounfall. Das Auto, in dem ihr Freund saß, kam auf regennasser Fahrbahn ins Schleudern. Es schlitterte mit hoher Geschwindigkeit an einen Baum. Beide, Fahrer und Beifahrer, waren sofort tot. Tut mir leid.”
    Hannah bäumte sich auf, sie schrie laut: “Nein, nein, nein.” Ihr Bauch krampfte sich zusammen. Sie hatte plötzlich ungeheuerliche Schmerzen, krümmte sich und sank schließlich zu Boden. Sie schrie vor Schmerzen. Die Beamtin kniete sich sofort zu ihr herunter. “Frau Villamonti, Frau Villamonti …”, rief sie. Das letzte, was Hannah noch vernahm, war die aufgeregte Stimme der Beamtin: “Schnell Markus, ruf einen Krankenwagen”, Dann umfing sie gnädig die Dunkelheit der Ohnmacht.

6
    Hannahs Augenlider flatterten. Sie versuchte die Augen zu öffnen, doch es gelang ihr nicht.
    “Sie wacht auf”, hörte sie jemanden ganz entfernt, wie durch einen dichten Nebel hindurch sagen. Wie von weit her wurde immer wieder ihr Name gerufen. Abermals versuchte sie krampfhaft, ihre Augen zu öffnen. Es wollte ihr nicht gelingen. Es war, als klebten ihre Lider zusammen. Sie war müde, sie war erschöpft. ‘Was ist geschehen?’ Noch immer konnte sie keinen klaren Gedanken fassen. Wieder versuchte sie die Lider zu öffnen. Mehr als nur ein kurzes grelles Blitzen konnte sie nicht erhaschen. Dieses Blitzen schmerzte. “Komm Hannah, aufwachen”, vernahm sie eine Stimme. ‘Kenne ich diese Stimme? Sie ist so weit weg, aber sie ist mir nicht fremd’, ging es ihr durch den Kopf. Wieder blinzelte sie. “Hannah, Hannah!” Jemand tätschelte ihr die Wange. Wenn ich doch nur meine Augen öffnen könnte.’ Jemand Fremder kam hinzu, eine Stimme, die sie nicht kannte. “Frau Villamonti, aufwachen!”, sagte diese fremde Stimme.
    ‘Was ist geschehen? Wo bin ich? Warum kann ich meine Augen nicht öffnen?’ Hannah versuchte, sich an irgendetwas zu erinnern. Vergebens. Sie nickte ein.
    Als Hannah abermals versuchte, die Augen zu öffnen, war es im Raum, in dem sie lag nicht mehr so grell. War es Abend geworden? Hatte sie den Tag verschlafen? Eswar angenehmer das dämmrige Licht, viel angenehmer als das grelle Tageslicht. Sie blinzelte wieder. Es fiel ihr jetzt etwas leichter. Verschwommen nahm sie eine Gestalt wahr, die sich über sie beugte. Wieder wurde sie auf die Wange getätschelt. “Frau Villamonti, behalten sie die Augen geöffnet!”
    Die Tür ging. Jemand anderer näherte sich ihrem Bett. “Kommen Sie”, sagte die fremde Stimme zu der eintretenden Person, “ich glaube jetzt wacht sie wirklich auf. Es ist gut, wenn sie ein bekanntes Gesicht sieht.”
    Allmählich konnte sie die Konturen auseinander halten. Sie strengte sich sehr an. Ganz

Weitere Kostenlose Bücher