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Der Sohn des Apothekers (German Edition)

Der Sohn des Apothekers (German Edition)

Titel: Der Sohn des Apothekers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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anläuft.«
    »Verbrecher begehen nun einmal Fehler«, entgegnete Seelmann.
»Es könnte im Affekt geschehen sein, ein Streit oder so etwas. Leider ist die
Hinweislage sehr dünn und ich habe überhaupt keine Ahnung, wie wir weiterkommen
sollen.«
    Hanna trank einen Schluck Kaffee und blickte nachdenklich auf
die Straßenkarte, die an einer Tafel aufgehängt war und mit einem roten Pfeil
den vermeintlichen Tatort zeigte. »Wie viele Kilometer sind es noch bis
Dänemark?«
    Seelmann erhob sich und zeigte auf die Karte. »Keine zwanzig
Kilometer und Grenzkontrollen braucht man nicht zu fürchten, die wurden ja
abgeschafft in unserem grenzenlosen Europa.«
    »Vereinigte Staaten von Europa, Paradies für reisende
Verbrecher«, sinnierte Lisa. »Wenn nur die Zusammenarbeit zwischen den Ländern
besser klappen würde!«
    Seelmann nickte eifrig. »Mit den Esbjerger Kollegen gibt es
keine Probleme, aber mit der Reichspolizei ist es da schon anders, die halten
sich oft bedeckt.«
    »Und manche Anfragen dauern Jahre«, bekräftigte Hanna.
    »Eine andere Frage«, lenkte Seelmann die Unterhaltung auf den
Fall der verschwundenen Mädchen zurück: »Wenn ich mich richtig erinnere, wurde
der Rucksack der verschwundenen Melanie Reubold an einem Autobahnparkplatz aufgefunden
und da wurde eine DNA-Spur gesichert. Habt ihr schon mit den dänischen Kollegen
…«
    »Unser neuer Boss hat das schon in die Wege geleitet«,
entgegnete Lisa »Er kennt jemanden bei der Polizei in Esbjerg, aber bislang
haben die sich nicht gemeldet. Auch die Recherche nach dem Kennzeichen des
Busses ist bislang noch am Laufen.«
    »Haben das damals die Kollegen von der Soko vergessen?«
    Hanna schüttelte den Kopf. »Nachdem sie einen Verdächtigen aus
dem Ort verhaftet hatten, war es ihnen wohl nicht mehr so wichtig. Die Anfrage
wurde damals über das BKA an die dänische Verkehrsbehörde gestellt, doch von
dort aus teilte man lapidar mit, dass alle Fahrzeuge über 2,8 Tonnen mit einem
G-Kennzeichen ausgestattet und noch nicht alle im Zentralen Verkehrssystem
erfasst sind. Offenbar hat dann niemand von der Soko mehr danach gefragt.«
    »Obwohl sie den Falschen verhaftet hatten«, wandte Seelmann
ein.
    »Der Leiter der damaligen Soko ist mittlerweile pensioniert«,
erklärte Lisa. »Wir haben mit ihm gesprochen. Er glaubt immer noch, dass der
junge Apothekersohn der Mörder ist und ihm sein Vater bei der Beseitigung der
Leichen geholfen hat.«
    »Und jetzt leitet Martin Trevisan aus Wilhelmshaven eure
Abteilung.«
    »Sie kennen ihn?«, fragte Hanna.
    »Ich hatte mal mit ihm zu tun«, entgegnete Seelmann. »Ich
glaube, es gibt keinen, der gründlichere Arbeit abliefert. Er war jahrelang
Leiter der Mordkommission in Wilhelmshaven und hatte einige spektakuläre
Fälle.«
    »Er bringt frischen Wind in unsere Abteilung«, antwortete
Hanna. »Und ich hoffe, dass wir die Kerle schnappen, die den Mädchen das
angetan haben.«
    »Das hoffe ich auch.«
    *
    Justin Belfort hatte schon mehr als einmal den Zettel hervorgekramt
und nachdenklich betrachtet. Sollte er tatsächlich zu dem Treffen erscheinen?
Er haderte mit sich. Was, wenn das eine Falle war? Die Reifen hatte man ihm ja
schon zerstochen. Hatte es der Absender dieser Nachricht jetzt auf ihn
abgesehen?
    Er rief in der Redaktion an, wo sich Sina meldete. Von ihr
erfuhr er, dass Nina und Henry nach Padborg gefahren waren, um dort vor Ort zu
recherchieren. Monika Keppler war nach Düsseldorf zu einer Redaktionskonferenz
gefahren. Einen Augenblick lang dachte er darüber nach, sie auf dem Handy
anzurufen, doch er verwarf den Gedanken.
    Sollte er die Polizei einschalten? Doch was wäre, wenn er
seinen unbekannten Informanten für immer verscheuchen würde? Er solle alleine kommen,
ansonsten würde er nie erfahren, was sich dort im Wald vor drei Jahren
zugetragen hatte – das war eigentlich eindeutig. In Gedanken erörterte er das
Für und Wider. Als es draußen dunkel wurde, verließ er den Klosterkrug und betrat den Laden von Peter Staufert, wo er sich eine ordentliche
Taschenlampe kaufte.
    Gegen zehn klingelte sein Handy und eine tiefe, verzerrte
Stimme meldete sich. »Komm alleine, wir treffen uns am Bannsee, du weißt, wo
das ist. Komm pünktlich, sonst verschwinde ich und du wirst nie erfahren, was
damals passiert ist.«
    »Wer sind Sie und woher haben Sie diese Nummer?«, fragte
Justin, doch das Knacken in der Leitung verriet ihm, dass der Teilnehmer
aufgelegt hatte.
    Verdammt, diese Chance konnte er sich nicht

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