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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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kommt ihr?«
    »Von weiter her, als Sie sich vorstellen können.« Buncan war ebenso überrascht wie die beiden Otter, als Gugelund das Wort ergriff.
    »Unser Zuhause liegt jenseits der Tamas-Wüste, jenseits von Poukelpo, jenseits von Camrioca und selbst jenseits des Sprilashoone.«
    »Das ist weit.« Der Reiter wirkte unbeeindruckt. »Nun, man soll uns nicht nachsagen, die Xi-Murogg hätten Durchreisenden ihre Gastfreundschaft verweigert. Wenn ihr uns zu unserem Dorf folgen wollt, würde es uns freuen, Geschichten aus zu tauschen und unsere Speisen mit euch zu teilen.«
    Buncan zögerte. »Eigentlich haben wir es eilig.«
    »Unsere Gastfreundschaft auszuschlagen wäre nicht nur eine Beleidigung für mich, sondern für alle Xi-Murogg.« Daraufhin holten die Gefährten des Reiters alle möglichen Waffen hervor, angefangen von Speeren und kleinen, einhändig zu bedienenden Armbrüsten bis zu Krummessern und Schwertern.
    Diese Nomaden würden vor einem anstürmenden Snaugenhutt nicht in Panik davonlaufen, überlegte Buncan. Zäh und entschlossen, waren sie aus einem viel härteren Holz geschnitzt als Krasvins Gefolgsleute. Wären es nur ein halbes Dutzend oder weniger gewesen, wäre es vielleicht gegangen, aber es waren immerhin knapp dreißig.
    »Sie reiten voraus, und wir folgen Ihnen.« Gugelund war offenbar zum gleichen Schluß gelangt.
    Der Kapuzenreiter verneigte sich leicht. »Barmherzigkeit ist ein guter Schild in der Wüste. Ich bin Chichurog, Erster Reiter des Volkes der Xi-Murogg. Es ist mir eine Ehre, euch in meinem Haus willkommen zu heißen.« Er machte kehrt und wandte seine Reitechse gen Norden. Die Reiter teilten sich und ließen ihn durch.
    Squill beugte sich vor und flüsterte: »Das is mir nich ge'euer, Kumpel.«
    »Gugelund hat sich richtig verhalten. Bleibt uns denn eine andere Wahl?«
    »Wegrennen, was das Zeug 'alt, und dann kämpfen«, erwiderte der Otter.
    »Nein.« Mensch und Otter schauten den Händler an. »Ihre Reittiere sind zu schnell. Sie würden uns einholen. Wir können immer noch kämpfen, wenngleich ich mein Vertrauen eher in Takt und Diplomatie setze. Aber das hier ist kein guter Ort dafür. Forschen wir sie erst einmal aus.«
    »Verdammter Mist. Ich bin schon wieder überstimmt, 'ab ich recht?«
    »Ich fürchte, ja.« Buncan wandte sich an Viz und begann eine Unterhaltung, den Otter ließ er auf seinem Sitz schmollen.
    Eskortiert von den Xi-Murogg, trottete Snaugenhutt hinter Chichurog drein, vorbei an mehreren ausgetrockneten Wasserrinnen. Sie erklommen einen Hang und durchquerten einen hohen, schmalen Einschnitt in einer Wand aus nacktem Felsgestein. Der Einschnitt zog sich eine ganze Weile hin, bis er irgendwann in einen weiten kastenförmigen Canon mündete.
    Auf dem hochgelegenen Boden waren hohe Spitzzelte mit einer Vielzahl unterschiedlicher Muster und Farben verstreut. Manche hatten waagerechte oder diagonale Streifen, andere waren kariert, ein paar waren verschiedenfarbig gepunktet. Die meisten drängten sich um den von einer Quelle gepeisten schilfumstandenen Tümpel, der die Vertiefung in der Mitte des Canons einnahm. Auf die Bitte der Otter hin erteilte Chichurog ihnen sogleich freundlich die Erlaubnis, darin zu schwimmen. Sie zögerten nicht lange, sondern entledigten sich mit bewunderswerter Geschwindigkeit ihrer Kleidung und sprangen unverzüglich in den köstlich kühlen Tümpel. Mehrere Dörfler versammelten sich und schauten schweigend zu, wie ihre mageren Besucher sich im klaren Wasser tummelten.
    Buncan hatte inzwischen ein weitaus besseres Gefühl als zu Anfang. Die farbenfrohen Zelte, die gepflegten und erstaunlich gut bewässerten Felder, Chichurogs Freundlichkeit, das alles deutete auf ein vergleichsweise friedliebendes Volk hin, das sich nur deshalb bewaffnete, um den Erfordernissen eines harten Lebens zu genügen.
    Erst als er abgestiegen war und zwischen den Zelten umherschlenderte, sah er die fachkundig präparierten, sorgfältig gereinigten Knochen.
    Sie zierten mehr als eine Behausung, und es waren zu viele, um sie als schauerliche Zurschaustellung einer Familienverirrung abzutun. Reptilienknochen waren nicht darunter. Der entsetzte Buncan identifizierte die gebleichten Schädel zweier großer Katzen. Eine andere Hütte war mit einem Bärenschädel geschmückt. Buncan konnte sich nicht vorstellen, warum ein Bär in der Tamas-Wüste umherstreifen sollte; er wußte lediglich, daß die Wanderungen des Bären hier geendet hatten.
    Waren diese

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