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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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und flehte die Götter an, die ihnen gerade zuschauten, »'ört ihr mich? Seht, ich geste'e meine Niederlage ein! Ich umarme sie, tu ich. Wie war's jetzt mit was Frischem zu Essen?« Er hielt die Arme noch eine Weile erhoben, ehe er sie wieder sinken ließ.
    »Die Götter müssen beschäftigt sein. Kommt mir über'aupt so vor, als war'n sie ständig beschäftigt.«
    »Wir kehren nicht um.« Buncan blieb standhaft.
    »Ach, nee? Wie war's mit 'ner Abstimmung, wa?« Er blickte über Snaugenhutts Rückgrat nach hinten. »Jeder, der dafür is, 'ebt die 'and.« Er reckte die Hand gen Himmel.
    Als sich ihm keiner anschloß, starrte er seine Schwester glotzäugig an. »He, was is? Du ‘ast mehr gejammert als wir alle zusammen.«
    Neena wandte sich verärgert von ihm ab. »Na ja, ich 'ab drüber nachgedacht, was Bunski über das Eingeständnis einer Niederlage gesagt 'at und daß wir das Mudge und Weegee und allen erklären müßten, und ich bin mir einfach nich sicher, ob das so 'ne gute Idee war, jetzt aufzugeben.«
    »'ab ich richtig ge'ört?« Ihrem Bruder war seine Wut deutlich anzusehen. »Biste nun also dafür, oder willste mit diesem Wahnsinn weitermachen?«
    »Das 'ab ich nich gesagt. Ich... ich ent'alte mich, tu ich.«
    »Was soll das? Du kannst dich nich ent'alten, verdammt noch mal.«
    Ihre Schnurrhaare stießen trotzig nach vorn. »Ich 'ab's eben getan.«
    Buncan überlegte, daß nur ein Otternpaar mit seiner bemerkenswerten Beweglichkeit und seinem außerordentlichen Gleichgewichtssinn dazu fähig war, auf dem Rücken eines schwankenden Nashorns einen Streit vom Zaun zu brechen, ohne hinunter zu fallen. Wenigstens war alles wieder normal.
    Wie immer endete die Balgerei, ohne daß jemand einen ernsthaften Schaden davongetragen hätte. Squill ließ sich wieder auf seinem Sitz nieder, als sei nichts geschehen.
    »Mann, Kumpel, wie war's, wenn wir 'nen netten, kühlen Tümpel 'erbeibannen würden? Suchen wir uns 'ne passende Vertiefung in den Felsen aus, und auf geht's.«
    »Lieber nicht.«
    »Scheiße, was is los, Buncan? Bloß so viel, daß man mal eben drin schwimmen kann. War nich viel Singerei dazu nötig.«
    »Ich hab nein gesagt. Wir haben unser Glück die ganze Zeit schon überstrapaziert. Vielleicht müssen wir irgendwann mal Trinkwasser herbeizaubern, und ich hab von Anfang an gesagt, musikalische Imitationen sind eine Qual.«
    Squill wirkte leicht eingeschnappt. »Ach, Imitationen tatsächlich? Wer 'at sich denn da 'inter meinem Rücken gebildet?«
    Buncan konzentrierte sich wieder auf das vor ihnen liegende Gelände. »Ihr müßt nicht unbedingt schwimmen.«
    »Zum Teufel! Das is unser natürliches Recht, is es. Das liegt in unserer verdammten Natur.«
    »Also, unsere Natur ist so lange außer Kraft gesetzt, bis wir die Tamas-Wüste hinter uns lassen.« Buncan unternahm einen Versuch, den gereizten Gefährten zu beschwichtigen. »Denk einfach nicht dran. Wenn Gugelund recht hat, sind wir bald draußen.«
    Squill war immer noch nicht besänftigt. »Mann! Wenn ›Gugelund recht 'at‹ .«
    Dir Unmut wurde gedämpft durch die Landschaft, durch die sie kamen. Die nochaufragenden Felsformationen wurden immer eindrucksvoller, falls das überhaupt möglich war, und stellten endlose Variationen an Formen und Farben zur Schau. Aus dem Wüstenboden ragten gigantische Spitzkuppen, deren Flanken im Laufe der Äonen von Wind und Wasser geduldig zu bizarren Formen umgestaltet worden waren.
    Eingedenk der unangenehmen Lage, in der sie sich befanden, unternahm Gugelund den Versuch, die Otter abzulenken. »Ihr zwei dürft nicht immer an unsere Lage denken. Seht ihr diese Felsspitzen?« Er zeigte auf die abgeschliffenen Wände eines dunklen Vulkankegels, der wie ein abgestorbener Zahn aus dem Boden ragte. »Findet ihr nicht, daß der Rand dem Profil eines menschlichen Gesichts ähnelt?« Seine Finger wanderten weiter.
    »Der Felsvorsprung in der Mitte ist die Nase. Darüber sind die Augenbrauen, und unter den Nasenlöchern befindet sich...« Squill fiel ihm ins Wort. »Im Moment interessier ich mich für nichts, das einem verdammten menschlichen Gesicht ähnelt.«
    Sein Blick bohrte sich in den Nacken des teilnahmslosen Buncan.
    Der Händler wollte sich noch nicht geschlagen geben. »Na gut. Seht euch mal die Felsnadel zu eurer Rechten an. Sieht die nicht wirklich aus wie ein Stachelschwein?«
    Squill wollte erst nicht hinschauen, doch als seine angeborene Neugier die Oberhand gewann, stellte er überrascht fest, daß

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