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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Gestalten. »Verschwinden wir.«
    Mit der Axt in der Hand beugte sich der Affe über die Wand des Canons und schaute hinunter. Unter seinen gewaltigen Händen zerbröckelte der Rand, Felsbrocken krachten auf die Felder herunter, zerschmetterten Obstbäume und drohten bis ins Dorf zu rollen. Die schreienden Xi-Murogg wußten nicht, was sie tun sollten, und stürzten Hals über Kopf davon. Die Reiter, die eben noch darauf aus gewesen waren, Buncan und dessen Freund aufzuspießen, bemühten sich mittlerweile verzweifelt, ihre verängstigten Reittiere im Zaum zu halten.
    »Brr«, meinte Squill, während Buncan ihn und seine Schwester zum wartenden Snaugenhutt zerrte, »ich 'ab dir ja gesagt, die Felsen sä'en aus wie 'n Affe.«
    »‘ast du nicht«, protestierte lautstark seine Schwester.
    »Nicht jetzt.« Buncan schob sie auf den breiten Rücken des Nashorns hoch. Als er ihnen folgte und noch ehe er sich richtig hingesetzt hatte, piepste Viz in das behaarte Ohr des Nashorns: »Los, Snaug! Beweg dich!«
    Das Nashorn nickte, drehte sich schnaubend um und setzte sich in munterem Galopp zum engen Durchlaß zwischen den Canonwänden in Bewegung. Niemand stellte sich ihnen in den Weg. Wenn er erst einmal auf Touren gekommen war, bedurfte es schon einer Art Naturkatastrophe, um ihn aufzuhalten.
    Lediglich der entsetzte und vollkommen fassungslosen Chichurog schlug mit dem Schwert nach ihnen, als sie an ihm vorbeikamen. Die Klinge zerschellte an Snaugenhutts Panzer.
    Das letzte, was sie vom Ersten Reiter sahen, war, wie er inmitten des Tumults unter der panisch flüchtenden Dorfbevölkerung umhersprang und ihnen Verwünschungen nachschrie.
    Als Snaugenhutt durch die Schlucht trampelte, fielen ein paar Felsen vom Rand herab, welche die Reiter auf seinem Rücken jedoch verfehlten. Von den bewaffneten Xi-Murogg, die normalerweise den Ausgang bewachten, ließ sich keiner blicken.
    Nachdem sie in die offene Wüste gelangt waren, gestattete Buncan sich einen Seufzer der Erleichterung. »Das war's. Wir haben es geschafft, wir haben es geschafft.«
    Snaugenhutt wurde langsamer. »Setz dich nicht vorschnell zur Ruhe, Mensch.«
    Zu ihrer Linken stand der gepanzerte Affe und tippte sich mit der Axt gegen eine Handfläche, die so groß war wie ein kleines Plateau. Die aufgehende Sonne spiegelte sich auf seiner roten Rüstung wider und erweckte den Anschein, er stünde in Flammen. In der Nähe musterte die schwertschwingende Riesenkatze die Landschaft, während ihre spitzen Ohren an den Wolken scheuerten.
    Außerdem waren sie nicht mehr allein.
    Snaugenhutt hielt an. Soweit das Auge reichte, erwachte etwa ein Drittel der Spitzkuppen und Tafelberge der Tamas-Wüste zum Leben, wobei jede Erhebung einen anderen Krieger aus irgendeinem längst vergessenen Krieg der Titanen freigab. Einer nach dem anderen schüttelten sie ihre uralten Fesseln ab, so wie ein aus dem Schlaf erwachender Mensch eine kosmetische Schlammpackung abgestreift hätte, richteten sich auf und streckten sich mächtig in der sich erwärmenden Sonne. Das Getöse der vielen Tonnen von berstendem, zerbröckelndem, herabfallendem Gestein war ohrenbetäubend.
    Snaugenhutt schwenkte suchend den Kopf. »Wo lang?« Gugelund legte die Hände trichterförmig vor den Mund, um sich Gehör zu verschaffen. »Nach Nordwesten, Snaugenhutt! Immer nach Nordwesten!«
    Viz drehte sich auf seinem Ausguck auf dem Kopf des Nashorns herum. »Warum?«
    Das Faultier zuckte die Achseln. »Dorthin müssen wir, und unter den gegebenen Umständen ist jede Richtung so gut wie die andere.«
    Viz nickte und gab Gugelunds Anweisungen an Snaugenhutt weiter. Das Nashorn setzte sich schwerfällig wieder in Bewegung und stapfte einen Hang in die angegebene Richtung hinunter.
    Plötzlich rutschte Geröll von der Spitzkuppe zu ihrer unmittelbaren Rechten herunter. Irgend etwas mit drei Köpfen kam daraus zum Vorschein, das anders war als alles, was Buncan jemals vor Augen oder zu Ohren gekommen war. Vier Beine stützten den gedrungenen Körper, und ein geschuppter Schwanz von der Größe eines seegängigen Schiffs peitschte reflexhaft hin und her. In jeder Hand hielt das Wesen eine Keule, die so groß war wie Clodsahamps Baum.
    Als es sie erspähte, stieß das Monster eine Art Bellen aus und griff mit einer dritten Hand, welche die Sonne beim Herabsinken verdeckte, nach ihnen. Obwohl Snaugenhutt seinen Lauf bis auf die ihm mögliche Höchstgeschwindigkeit beschleunigte, war Buncan gleichwohl klar, daß es vor

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