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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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bezahlen, und dann verlassen wir Hygria so schnell wie möglich, nachdem wir unsere Vorräte aufgefrischt haben.«
    »Mein Wagen und mein Gespann«, murmelte der Händler. Buncan schaute ihn ohne Mitgefühl an.
    »Sie wollten doch, daß wir uns fügen.«
    Das Faultier erwiderte seinen Blick mit untypischer Schärfe.
    »Ihr habt gesehen, wie zahlreich sie waren. Im Nahkampf hätten wir keine Chance gehabt. Der intelligente Kämpfer wählt den Zeitpunkt, der ihm am besten paßt.«
    »Jawoll.« Squill breitete die Arme aus. »Schließlich sind wir jetzt in einer viel besseren Lage, wieder aus diesem Mist'aufen rauszukommen, als je zuvor.«
    »Wenigstens sind wir nicht tot«, entgegnete Gugelund ungewöhnlich kämpferisch. »Ich habe aufgepaßt. Ihr braucht Zeit, um eure Banngesänge zu dichten. Als wir umzingelt waren, konnten wir uns chronologische Irrtümer nicht leisten.«
    »Wir könnten uns von 'ier wegzaubern«, murmelte Neena.
    »Bloß 'aben wir...«
    »Keine Duar«, beendete Buncan an ihrer Stelle den Satz.
    »Wir müssen halt versuchen, uns soweit zu reinigen, daß wir ihren Maßstäben genügen.«
    »Du ‘ast nich zuge'ört, Kumpel.« Squill fuhr mit der Pfote über die diagonalen Gitterstäbe. »Das bringt uns bloß 'ne Audienz beim 'iesigen Richter ein, aber keinen sicheren Abgang. Und was passiert, wenn wir es einfach nich schaffen, ihren verfluchten ho'en ›Maßstäben‹ zu genügen, ganz gleich wie sehr wir uns auch bemü'en?« Seine Zähne blitzten auf. »Ich mag's nich, wenn man mich rumschubst.«
    »Vielleicht haben sie's bloß auf unser Geld abgesehen«, bemerkte Gugelund.
    »Vielleicht, vielleicht«, murmelte Squill. »Oder sie wollen unsern ganzen Besitz, den sie beschlagnahmen, während wir in dieser verdammten Zelle vermodern.«
    »Sie werden uns schon nich vermodern lassen«, meinte seine Schwester. »Das wäre keine saubere Angelegen'eit.«
    »Kann sein, aber ich glaube, ich möchte nicht solange 'ier rum'ängen, bis ich das rausfinde.«
    Gugelund erhob sich und schaute auf den Gang. »Da kommt jemand.«
    Es war die Ratte, in Begleitung von zwei seltsam gekleideten Waldmurmeltieren. Ihre Gewänder waren über und über mit aufgestickten geheimnisvollen Zeichen verziert.
    Vor der Zelle blieben sie stehen. Das eine Murmeltier rückte seine Brille zurecht. »Wen haben wir denn da?«
    »Sie behaupten, Zauberer zu sein.« Die Ratte kräuselte die Lippen zu einem eleganten Hohnlächeln.
    »Sehen mir eher wie Vagabunden aus«, bemerkte das zweite, ein wenig größere Murmeltier.
    Sein Kamerad nickte. »Ich bin Multhumot, Obermeister der Geheimen Künste in Hygria. Ich glaube euch nicht, aber ich lasse mich gern überzeugen. Wenn ihr Zauberer seid, so gebt mir ein Beispiel eurer Kunst.«
    »Sie meinen, Sie lassen uns?« fragte Squill. »Na prima!«
    »Eine wirkungsvolle Demonstration wird mehr erfordern als bloße Begeisterung«, meinte das Murmeltier trocken.
    »Wir bedauern, unfreiwillig Anstoß erregt zu haben.« Gugelund näherte sich den Gitterstäben. »Wenn Sie uns unsere Besitztümer zurück geben, werden wir uns unverzüglich entfernen.«
    »Dafür ist es zu spät.« Der Kommandant lächelte. »Ihr habt euch schwerer Vergehen schuldig gemacht und müßt die Strafe dafür auf euch nehmen.«
    Gugelund neigte den zottigen Kopf und murmelte: »Das habe ich mir gedacht.«
    »Oi, du 'attest recht, 'ändler.« Neena starrte die Ratte an.
    »Also darauf 'atten sie's abgesehn. Sag mal, Nacktschwanz, is dein Gewissen so sauber wie dein Arsch?«
    »Ich weiß nicht, was du meinst.« Dem Tonfall des Kommandanten war zu entnehmen, daß er sie ganz genau verstanden hatte.
    »Na gut.« Squill wirkte ganz aufgeregt. »Die wollen einen Beweis, dann sollen sie ihn auch 'aben.«
    »Vielleicht wäre es einfacher, die Strafe zu bezahlen«, gab Gugelund zu bedenken.
    »Kommt nicht in Frage, Faultier«, sagte Squill. »Das is jetzt was Persönliches.«
    »Ich brauche mein Instrument.« Buncan tat sein Bestes, Gleichgültigkeit zu mimen.
    »Der Herr will Magie sehen, keine Musik.« Die Ratte schnaubte geringschätzig.
    Multhumot schwenkte eine Hand. »Bringt ihm, was er haben will, aber seht nach, ob Waffen oder irgendwelche Gerätschaften darin versteckt sind.« Er blickte Buncan forschend an. »Ich hoffe, du meinst es ernst, Mensch. Bilde dir ja nicht ein, du könntest mich zum Narren halten.«
    Buncan verzog keine Miene.
    Ein Eichhörnchen tauchte mit der Duar auf. Die Zellentür wurde geöffnet und das

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