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Der Sohn des Donnergottes

Der Sohn des Donnergottes

Titel: Der Sohn des Donnergottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arto Paasilinna
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wurde übel. Der Moisander trauerte er nicht nach, aber zum Beispiel der wertvollen Einrichtung im gustavinischen Stil. Und die Aufsatzrocken, waren die auch verkauft worden?
    »Natürlich haben wir es nicht gewagt, die Aufsatzrocken zu verkaufen«, sagte Notar Mälkynen.
    Mit zitternder Stimme fragte Sampsa Rutja, wie er denn zurechtkommen solle, wenn der Sohn des Donnergottes wieder in seinen Himmel zurückgekehrt war.
    »Denk doch auch einmal an mich, Rutja! Ich bin ein ganz gewöhnlicher Mensch und kein Gott wie gewisse andere Leute!«
    Rutja versprach, den Schaden zu ersetzen. Es war für Götter kein Problem, die Angelegenheiten eines einzelnen Menschen zum Guten zu wenden.
    »Außerdem kannst du spätestens jetzt sicher sein, nicht in die Hexenküche zu geraten, wenn du sterben mußt. Gemeinsam mit Pfarrer Salonen wirst du die Freuden des Himmels genießen, dafür werde ich sorgen«, versicherte Rutja.
    Der Gedanke an den Tod machte Sampsa nicht viel fröhlicher. Betrübt zog er sich in die Bibliothek zurück. Werbeleiter Keltajuuri folgte ihm und erklärte, es lohne sich nicht, traurig zu sein. Sobald Rutja die Pflegeanstalt zum Laufen gebracht hätte, würde sie ein Vielfaches von dem abwerfen, was man hineingesteckt hatte. »Ich habe die ökonomischen Berechnungen erstellt. Nichts in diesem Land ist ergiebiger, als sich mit Verrückten abzugeben, da kannst du sicher sein«, beteuerte Keltajuuri.
    Notar Mälkynen, der ebenfalls hinaufgekommen war, um Sampsa zu trösten, fiel noch ein weiterer positiver Aspekt ein:
    »Denk doch mal nach. Wenn Rutja in den Himmel zurückkehrt, dann bleibt dir die Steuerprüferin Suvaskorpi. Vergiß das nicht, mein Lieber!«
    Sampsa fing an, die Angelegenheit aus dieser Sicht zu sehen. Das war in der Tat sehr verlockend.
    Auf dem Hof hörte man Rutja ächzen. Er hatte hinter dem Schuppen einen alten, schweren Schleifstein entdeckt, den er nun stemmte. Der Sohn des Donnergottes wollte etwas für seine Form tun, wenn schon einmal die Gelegenheit dazu bestand.

21
    Die Arbeiten an der Heilanstalt für Hysteriker kamen flott voran. Fünfzehn Profis, allesamt Kumpels von Maurer Sivakka, erschienen auf Ronkaila, die alle auf der Lohnliste des Unternehmers Topi Juselius standen. Juselius war ein unternehmungslustiger Mensch, der es vom einfachen Hilfsarbeiter zum ziemlich wohlhabenden Bauunternehmer gebracht hatte.
    »Schwierig, ausgerechnet im Juli Männer zusammenzutrommeln. Zu dieser Jahreszeit sind Arbeiter Mangelware, Sivakka. Aber fünfzehn Kerle kann ich dir für ein paar Tage abtreten, wo du eine Klapse in Arbeit hast. Wir Vernünftigen müssen schließlich versuchen, den Verrückten zu helfen, oder nicht?«
    Bald fuhren die ersten Laster und Lieferwagen mit Baumaterial nach Ronkaila. Ein Innenarchitekt in Jeans kam vorbei, um alles auszumessen. Sobald die Zeichnungen fertig waren, kümmerte sich Notar Mälkynen um die nötigen Baugenehmigungen. In der Gemeinde Suntio verstand man zum Glück, was dieser Antrag für eine neue Pflegeanstalt für den Haushalt der Kommune bedeutete: Der Bauausschuß berief eine außerordentliche Sitzung ein, in der alle Pläne akzeptiert und alle Genehmigungen erteilt wurden.
    Gleichzeitig widmeten sich Steuerprüferin Suvaskorpi, Notar Mälkynen und Psychiater Onni Osmola hingebungsvoll der Tätigkeit des Schmierens, um von der Gesundheitsbehörde die entsprechenden Genehmigungen zur Gründung einer privaten Nervenheilanstalt zu bekommen. Der zuständige Beamte wurde aus dem Urlaub zurückgerufen, um über die Angelegenheit zu entscheiden. Er war mißtrauisch.
    »Das riecht ein bißchen nach Konzentrationslager. Sie kennen doch noch diesen deutschen Nazidoktor, hieß er nicht Mengele? Der mit Juden Menschenversuche anstellte. Ich befürchte, daß man auch im Zusammenhang mit Ihrem Antrag in der Öffentlichkeit von einer Art Versuchsanstalt sprechen wird. Wenn es sich um eine Privatklinik für Geistesgestörte handelt, sehe ich letztlich keinen Spielraum für Experimente.«
    »Sie meinen, es gibt keinen Spielraum für private Experimente?« fragte Onni Osmola.
    »Absolut keinen. In Einrichtungen des Staats oder der Kommunalverbände darf man machen, was man will, das wissen schließlich alle. Insbesondere in den geschlossenen Abteilungen.«
    Am Ende der Verhandlungen konnte ein Kompromiß gefunden werden. Die Gesundheitsbehörde war bereit, die Genehmigung für die Gründung eines Feriensanatoriums zu erteilen, das auch das Recht habe, Patienten

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