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Der Sohn des Haeuptlings

Der Sohn des Haeuptlings

Titel: Der Sohn des Haeuptlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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hat. Du könntest ja Gangstern in die Hände gefallen sein, so was gibt es hier nämlich!“
    „Ja, so was gibt es hier“, antwortete Tesu bedeutungsvoll. Er sprang aus dem tiefen Sessel, rückte ihn zur Seite und schloß den Kleiderschrank wieder auf. Als er die Tür öffnete, fiel Pennyfull förmlich ins Zimmer und japste nach Luft.
    Tesu brauchte nicht viel zu erklären. Ein paar Worte genügten. Mister Webster war empört. Jenny stand stumm dabei, und ihre Augen wurden wieder einmal ganz groß vor lauter Staunen.
    Pennyfull wagte gar nicht mehr zu leugnen.
    Die fünf Stunden in dem Kleiderschrank hatten ihn weichgekocht.
    „Ich will Ihr Zimmer sehen. Wer weiß, was Sie sonst noch alles zusammengestohlen haben!“ erklärte Mister Webster in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete.
    Inzwischen hatte Tesu sein Totem wieder um den Hals gehängt.
    In Pennyfulls Zimmer platzte dann ein paar Minuten später die Bombe.
    Es war vollkommen ausgeräumt, und der Butler hatte seine Koffer bereits in Mister Websters schwarzer Limousine verstaut.
    „Aha, Sie wollten sich aus dem Staub machen“, stellte Mister Webster in der Garage fest. Anschließend holte er mit Jennys Hilfe das Gepäck aus dem Kofferraum und öffnete es. Tesu hatte den Dieb inzwischen mit seinem Tomahawk bei jedem Schritt bewacht.
    „So was habe ich gern“, brummte Mister Webster, als er aus einem Bündel alter Wäsche zuerst seine Reiseschecks mit allem, was dazugehörte, herausfischte und dann seine goldene Armbanduhr und eine Ledertasche mit Dollars. „Der Kerl hat meinen Schreibtisch auf den Kopf gestellt!“
    Mittlerweile hatte Jenny in einem von Pennyfulls abgelatschten Schuhen eine Perlenkette und zwei Brillantarmbänder von Mrs. Webster entdeckt.
    „Das ist ein glasklarer Fall für die Polizei“, äußerte sich der Hausherr, ging ans Telefon und bat um den Besuch eines Streifenwagens. „Aber dalli, dalli, wenn ich bitten darf.“
    „Es tut mir ja alles so leid“, wimmerte Pennyfull. „Könnten Sie nicht —?“
    „Zu spät“, unterbrach ihn Mister Webster. „Jetzt müssen Sie schon die Suppe auslöffeln, die Sie sich da eingebrockt haben. Das ist nun mal so.“
    Als alles gerade vorbei war, kam Mrs. Webster atemlos ins Haus gelaufen. „Was ist passiert, um Himmels willen? Mein Taxi ist an der Einfahrt fast mit einem Polizeiauto zusammengeknallt.“
    „Beruhige dich, mein Kind, und trink erst mal einen Sherry“, meinte ihr Mann. „Jenny wird dir alles ganz genau erzählen.“ Er hatte Tesu seine Hand auf die Schulter gelegt und führte ihn mit sich zur Tür. „Dein Frisör hat dich übrigens heute besonders hübsch gemacht“, meinte er noch.
    „Danke“, erwiderte Mrs. Webster und ließ sich in einen Sessel fallen. „Schieß los, Jenny, oder ich explodiere vor lauter Neugier.“
    Inzwischen standen Tesu und Mister Webster in der Küche und wuschen sich die Hände.
    „So ein Bursche gibt einem das Gefühl, als hätte man sich schmutzig gemacht“, schimpfte der Amerikaner und schüttelte sich wie ein nasser Hund, der gerade aus dem Wasser kommt. „Brrr! Lügner und Diebe sind abscheulich und für mich so was wie ein Hautausschlag!“ Er gab Tesu die Seife. „Übrigens möchte ich mich bei dir bedanken.“
    „Wieso?“ fragte Tesu. „Es war doch mein Totem, das er stehlen wollte.“
    und mein Auto, meine Schecks, meine Armbanduhr und der Schmuck meiner Frau“, fuhr Mister Webster lachend fort. „Das wäre allerdings alles —!“

    Eine gute Woche später war es dann soweit.
    „Die Zeit ist vergangen wie weggepustet“, stellte Mister Webster fest. Er lehnte in einem Wagen des Ministeriums neben dem Fahrer und rauchte wieder einmal eine pechschwarze Zigarre. Im Fond saßen seine Frau, Tesu und der junge Herr Langhans.
    „Ich bin sehr interessiert auf Berlin“, sagte Mrs. Webster auf deutsch und lächelte.
    „Ich bin sehr gespannt auf Berlin“, korrigierte der junge Mann mit den winzigen Sommersprossen um die Nase. „Aber das andere versteht man auch.“
    „Es ist erstaunlich, wie viel man schon mit hundert oder zweihundert Wörtern in einer fremden Sprache ausdrücken kann“, bemerkte Mister Webster jetzt wieder in Englisch. „Wenn man genug Phantasie hat“, ergänzte er nach einer Weile durch seinen Zigarrenrauch.
    Am O’Hare International Airport wartete Jenny bereits am Schalter der Lufthansa mit all den Gepäckstücken, die in dem Regierungswagen keinen Platz mehr gefunden hatten.
    Auch Staatssekretär

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