Der Sohn des Tuchhändlers
und hinab standen plötzlich Gaffer und deuteten auf uns. Ich machte mir nicht die Mühe, um Hilfe zu rufen. Ich warf mich nach hinten, zerrte meinen Gegner in die Höhe – er schrie laut auf – Fettsack hin oder her, mein größeres Gewicht war hier eindeutig von Vorteil … und schob ihn so heftig ich konnte nach vorn, den beiden entgegen, die auf mich losgingen. Er stolperte, der rechte Arm pendelte nutzlos … ich angelte nach seinem Fuß und legte ihm ein Bein … und er fiel in den einen der beiden Leibwächter hinein, dass beide halb zu Boden gingen. Ich wartete nicht ab, bis sie sich auseinander sortiert hatten; ich stürzte meinem Opfer hinterher, rempelte die ineinander Verknäuelten, dass sie sich endgültig hinsetzten … wich dem anderen Leibwächter aus, als er nach mir greifen wollte … die Gasse war breit, aber ich flog hinüber … und riss den Anführer der Studenten mit mir, als er gerade das Knie anzog, um Friedrich mit einem Stoß zwischen die Beine außer Gefecht zu setzen. Wir prallten ungebremst gegen die Hausmauer …
»Da hast du deinen Fettsack!«, zischte ich …
… der Studentenführer keuchte, als die Luft mit einem Schlag aus ihm herausgetrieben wurde, und ich stieß mich von der Wand ab, wirbelte ihn herum, umklammerte seinen Hals, drückte zu und sagte: »Pfeif deine Leute zusammen. Jetzt ist wirklich Schluss.«
»Mit dir ist Schluss, Fettsack«, erklärte eine Stimme hinter mir. Ich spähte über die Schulter. Die Leibwächter waren zuschnell gewesen: Sie standen zu dritt hinter mir, mein früheres Opfer verkrümmt und seine Schulter haltend und mit Mordlust im Gesicht. Einer der beiden anderen hielt ein Messer in der Hand, das seinen Namen verdiente, und er hielt es wie einer, der damit umzugehen weiß. Friedrich war an der Mauer heruntergerutscht und versuchte wieder daran, in die Höhe zu kommen, immer noch halb betäubt. Aus seiner Nase tropfte Blut.
»Ich brauche nur zuzudrücken«, erklärte ich über die Schulter.
»Ich brauche nur zuzustoßen«, sagte der Leibwächter.
Ich wandte mich zum Anführer der Studenten um. Ich hatte nicht vor, seinen Hals loszulassen, aber ich wusste auch nicht, wie es weitergehen sollte. »Lernt man das heutzutage auf der Universität?«, fragte ich ihn.
Er riss die Augen auf, und ich zog unwillkürlich den Kopf ein und warf mich herum.
» heeeeeeee !«, brüllte jemand aus Leibeskräften.
Ich starrte zum Eingang von Friedrichs Quartier. Die drei Leibwächter waren herumgewirbelt und starrten ebenfalls. Friedrich starrte, eine Hand auf seine Nase gepresst; das Blut tropfte darunter hervor auf sein Wams. Die Gaffer starrten wie wir.
Nur die drei Leibwächter waren ihrem Anführer zu Hilfe geeilt, als ich ihn an der Gurgel gepackt hatte. Der Mann mit der Kohle und der Eimerträger hatten sich herausgehalten. Nicht freiwillig …
Vor dem Eingang stand der Säcklergehilfe wie eine Naturgewalt. Die zwei verbliebenen Studenten hingen in seinen Pranken. Sie waren starr, Hasen in der Hand des Schlachters.
»Wer ist denn der Arsch …?«, fragte einer der Leibwächter.
Der Säcklergehilfe grinste. Ich warf einen Seitenblick zu Friedrich, der schniefte, um die Blutung zu stoppen. Einen winzigen Moment lang blitzte etwas in den Augen des Münzmeisters auf; der Studentenführer, der meinem Blick gefolgt war, sah esebenfalls und begann zu stammeln: »He, das war doch nur ein Spaß …«. Ich öffnete den Mund, aber bevor ich etwas sagen konnte, erlosch der Funke, und Friedrich sagte: »Lass sie am Leben.«
»Wir machen zuerst den hier fertig«, sagte der Leibwächter und nickte mir zu, »und dann das Lockenköpfchen.« Er wies auf den kahl geschorenen Säcklergehilfen.
Der Säcklergehilfe grinste noch breiter.
»Idioten«, flüsterte der Studentenführer. Sein Adamsapfel bewegte sich hektisch unter meiner Hand.
Der Leibwächter ließ das Messer einmal um seine Finger herumwirbeln, trat einen Schritt auf mich zu und begann ein breites Lächeln …
… und der Säcklergehilfe trat dem einen der beiden Männer in seinen Pfoten die Beine weg, und während dieser noch wie gefällt zu Boden stürzte, boxte er den anderen in den Bauch … der Student klappte nach vorn … der andere rappelte sich auf, kam aber nur einen halben Satz weit, bevor der Säcklergehilfe zutrat und der junge Mann wie ein Bündel Heu herumrollte … und schon widmete er sich dem, der auf dem Boden kniete und keuchte, alles in Sekundenbruchteilen … dem Leibwächter mit
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