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Der Sohn des Verräters - 21

Der Sohn des Verräters - 21

Titel: Der Sohn des Verräters - 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Kutscher des Wagens, den er am Vortag gesehen hatte! Wie hatte ihn das Mädchen noch genannt – Dirck?
Domenic hätte fast einen Schreckenslaut ausgestoßen und die Antwort überhört, „Nein, das wussten wir nicht! Verdammt noch mal, Vancof, du bist völlig unfähig. Wir warten seit Jahren auf eine solche Gelegenheit, und du denkst, das ist nic ht wichtig. Schade, dass es gerade jetzt passieren musste, wo wir uns auf den Abzug vorbereiten.“
„Ihr zieht ab? Weißt du das genau?“ Vancof wirkte jetzt nicht mehr wie der unerfreuliche Bursche, der so grob zu Kendruck gewesen war, sondern klang nervös, als würde er sich vor den beiden Männern fürchten.
„Natürlich weiß ich das genau! Ich habe es vom Kommandanten, wir ziehen Ende des Monats ab.“ Falls die Föderation uns nicht im Stich lässt! Der Sprecher klang verärgert und gleichzeitig belustigt. „Aber wenn Hastur tot ist, werden diese Pläne vielleicht geändert. Wie soll es denn jetzt weitergehen?“
Man hörte ein trockenes Husten, dann spuckte jemand aus.
„Er wird in ein paar Tagen beerdigt, sein Nachfolger wird dann sein Neffe Mikhail Hastur.“
„Verstehe.“ Domenic war sich fast sicher. dass das der Mann war, dessen Gedanken er vorhin gehört hatte, auch wenn er nicht hätte sagen können, woher er das wusste. „Über den wissen wir nicht viel.“ Es gab eine nachdenkliche Pause.
„Sie bringen ihre Könige doch zu diesem Ding da oben im Norden. Diesem Ru noch was.“ „Ja.“ Der Kutscher klang jetzt wachsam und misstrauisch dazu.
„Das eröffnet uns Möglichkeiten, Vancof – echte Möglichkeiten. Vielleicht verdienst du dir den üppigen Lohn doch noch, den wir dir zahlen.“ „Wenn du meinst, kam die mürrische Antwort. Ich bin seit drei Monaten nicht bezahlt worden, und was ich kriege, wenn ich es überhaupt kriege, ist nicht gerade üppig. Er hat etwas vor. Verdammt sei er!
Der andere dachte laut weiter. „Unser Problem war immer, dass wir nie so richtig in die Burg kommen konnten. Wir haben siebenmal einen Agenten eingesetzt und sind jedes Mal gescheitert. Die Diener lassen sich nicht schmieren und sie reden kaum.“ Obwohl er fast flüsterte, klang er noch ausgesprochen verstimmt über diese Tatsache. „Und alte Positionen werden vererbt, wir können also nichts tun. Aber wenn der Kerl außerhalb der Burg ist, müsste es ziemlich leicht sein, ihn kalt zu machen.“ „Ihn kalt …? Wie?“ „Ach, ein gewöhnlicher Hinterhalt an der Straße, würde ich sagen. Das müsstest du doch schaffen. Such eine günstige Stelle, Vancof, und der Kommandant wird dich für einen prächtigen Burschen halten.“ Trotz der gedämpften Stimme war die Verachtung in den Worten unverkennbar.
Man hörte ein Schnauben, dann ein höhnisches und humorloses Lachen. „Du erwartest also, dass ich an hundert Wachmännern vorbeikomme, um einen einzigen Mann zu finden, von dem ich nicht einmal weiß, wie er aussieht?“ „Ich besorge dir Helfer.“ „Hast du den Verstand verloren, Granfell? Glaubst du wirklich, du kannst einfach …? Du denkst wohl, Mord ist die Antwort auf alles.“ Das ist übel, sehr übel. Damit will ich nichts zu tun haben. Aber Granfell würde mich ohne Zögern abstechen.
„ Wann ist diese Beerdigung?“ „In ein paar Tagen wird es in Thendara eine Art Trauerfeier geben, und dann transportieren sie den Leichnam nach Norden. Es ist lange nicht mehr vorgekommen, aber wenn es stimmt, was ich gehört habe, werden alle Oberhäupter der Domänen den Leichnam zur Rhu Fead begleiten.“ „Wirklich? Das wird ja immer besser! Uns bleibt sogar noch Zeit für ein paar Vorbereitungen. Sehr gut. Mit ein bisschen Geschick erledigen wir nicht nur diesen Michael, sondern gleich den ganzen Rest dieser …“ „Du willst wohl einen Trupp Kämpfer an der Strasse aufstellen, was?”, höhnte der Kutscher trotz seiner Angst. „Und du meinst, das merkt keiner, hm? Du verstehst Cottman nicht Granfell, du hast diesen Planeten nie verstanden. Und ich glaube auch nicht, dass dem Kommandanten dein Plan gefällt. Er hat schon mal Ärger gekriegt, und wenn er weiterkommen will, kann er sich keinen mehr leisten.“ Das ist die Gelegenheit, mir selbst einen Namen zu machen, und dabei wird mir dieser Bastard nicht in die Quere kommen.
Wir könnten Cottman destabilisieren oder den größten Teil seiner herrschenden Klasse auslöschen, anschließend wird die Föderation einschreiten und die Macht übernehmen. Dann kann ich mir jeden beliebigen Posten

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