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Der Sohn des Verräters - 21

Der Sohn des Verräters - 21

Titel: Der Sohn des Verräters - 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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auf dem Weg zur Rhu Fead einen Mordanschlag auf Vater zu verüben.
Und auf einige andere. Vancof versuchte ihn zu überzeugen, dass dies eine schlechte Idee sei, aber Granfell scheint sehr ehrgeizig zu sein … und dieser Vanrof hält ihn auch für ein bisschen verrückt.
Langsam, mein Junge. Willst du damit etwa sagen, ein Agent des terranischen Geheimdienstes verkleidet sich als Mitglied des Fahrenden Volks?
Ich glaube schon.
Auf Lew Altons Seite herrschte Schweigen, als müsste er die Information erst verdauen. Das erklärt verschiedene Dinge, die mir seit Monaten Kopfzerbrechen bereiten. Warum bist du nicht in die Burg zurückgekommen?
Ich dachte, dass mich niemand ernst nimmt, Und?
Und ich weiß als Einziger, wie Vancof aussieht. Na ja, bis auf Kendrick vielleicht. Er stand mit mir Wache, als der Wagen heute Vormittag durch die Stadt fuhr. Ich möchte hier bleiben und alles im Auge behalten. Großvater, die wollen alle umbringen, damit sie sich Darkover schnappen können! Vanrof hat Granfell gefragt, ob er Truppen an der Straße landen lassen will. Können sie das tatsächlich machen?
Früher hätten sie es nicht gewagt. Aber jetzt – ich traue mir keine Prognose zu. Wieder herrschte nachdenkliches Schweigen, und Domenic wartete gespannt. Was sollte er tun, wenn ihm Lew befahl, zurückzukommen?
Tja, mein Junge, hört sich an, als hättest du dich in eine sehr merkwürdige Lage gebracht. Und trotz des Risikos gebe ich dir Recht, dass du vorläufig bleiben solltest, wo du bist.
Eine Nacht weg von zu Hause wird dich nicht umbringen.
Das hoffe ich! Ich habe Angst, Großvater, aber nicht sehr.
Ich meine, der Kutscher hat mich gesehen, aber ich war nur ein junger Mann in einer Gardeuniform, und er war so sehr damit beschäftigt, sich scheußlich zu benehmen, dass er sich wahrscheinlich nicht an mich erinnert. Und ich werde ihm nicht zu nahe kommen. Ich kann alles aus der Ferne beobachten. Oder so tun, als würde ich mich für das Mädchen interessieren, das ich heute Vormittag gesehen habe – es ist sehr hübsch. Ich hätte nichts dagegen, mich für die Kleine zu interessieren! Dieses Eingeständnis überraschte und erfreute ihn gleichzeitig.
Dann erlebst du also einen interessanten Abend, ja?
Ja, Großvater.
Nun gut. Bevor es Morgen wird, kommt jemand zu dir – du kannst die Sache nicht ganz allein weiterverfolgen.
Wer? Du?
Nein, Nicht ich. Lass mich nur machen, Domenic, und bleib in Sicherheit. Ich möchte deiner Mutter nicht erklären müssen, dass ich ihren Erstgeborenen …
Ich verspreche dir, dass ich nicht umkommen werde! Gut.
Bitte, lass nicht zu, dass sie mich nach Hause holen.
Nein, vorläufig nicht. Ich wüsste nicht, in welcher Gefahr du schweben solltest. Und es tut dir gut, wenn du ein paar Erfahrungen außerhalb der Burgmauern sammelst. Ich fand es nie ganz richtig, wie sehr wir uns in den letzten Jahren zu einer Festungsmentalität drängen ließen, wie ich dir und allen, die es hören wollten, immer wieder erklärt habe. Die Tatsache, dass sich ein terranischer Spion beim Fahrenden Volk aufhält, beweist nur, wie Recht ich hatte. Die perfekte Tarnung warum bin ich nicht früher daraufgekommen? Und wie viele andere mögen in den letzten dreißig Jahren auf Darkover herumspaziert sein? Überlass alles mir, mein Junge. Ich bin sehr stolz auf dich.
Stolz?
Du hast nie viel Initiative bewiesen, und die ist meiner Ansicht nach eine wertvolle Eigenschaft für einen Herrscher.
Diese Geschichte zeigt, dass du mit schwierigen Situationen zurechtkommst.
Ich glaube nicht, dass Mutter deiner Meinung sein wird. Sie wird toben.
Sehr wahrscheinlich – und ein Donnerwetter auf mich niedergehen lassen. Sei vorsichtig, ich nehme später wieder Kontakt mit dir auf.
Am Tisch im großen Speisesaal schreckte Lew aus seiner Kommunikation mit Domenic und merkte, dass er die ganze Zeit mit dem Suppenlöffel auf halbem Weg zum Mund innegehalten hatte. Nach der Intensität des Kontakts von Geist zu Geist erschienen ihm die Essensgeräusche und Gespräche an der langen Tafel wie grober Radau, ein Angriff auf seine Sinne. Es war warm im Raum, aber die plötzliche Angst um seinen Enkel ließ ihn frösteln. Er zwang sich, die Angst abzuschütteln und klar und ruhig zu denken. Was für eine unerwartete und unerwünschte Entwicklung.
Lew ging die Botschaften durch, die er soeben von Domenic erhalten hatte, und stellte fest, dass ihn nichts davon wirklich überraschte. Es war ihnen gelungen, Regis’ Tod fast

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