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Der Sohn des Verräters - 21

Der Sohn des Verräters - 21

Titel: Der Sohn des Verräters - 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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notwendigen Fertigkeiten erworben, aber die Gelegenheit, ins All zu fliegen, hatte er dennoch nicht bekommen, da die Föderation ihre Politik geändert hatte und ihre Schiffe nicht mehr mit Personal von geschützten Planeten bemannte.
    Nach Rafe Scotts erzwungenem Abschied aus dem Hauptquartier hatte Ethan viele der Aufgaben übernommen, die Scott als Verbindungsoffizier erfüllt hatte. Domenic wusste aus einigen Gesprächen mit Ethan, dass er darüber nicht sonderlich erfreut war, aber er tat seine Arbeit, so gut er konnte.
    Seine Ernennung hatte verschiedene Ratsmitglieder verärgert, da er nicht aus einer Domänenfamilie stammte, sondern der Sohn eines Kaufmanns war und überdies Margueridas Protege. Er hatte sich jedoch als gute Wahl erwiesen, und Domenic fragte sich, was er wohl tun würde, wenn die Föderation tatsächlich abzog und man keinen Verbindungsoffizier mehr brauchte. Und selbst wenn sie nicht abzogen, würden sie keine gebürtigen Darkovaner mehr im Hauptquartier dulden.
    Ethan konnte nach so vielen Jahren wohl kaum in die Schneiderei seines Vaters zurückkehren.
Domenic bemerkte, dass die Männer vor ihm ein gehetztes und nervöses Gebaren an den Tag legten, und das ließ ihn alle Spekulationen über Ethans Zukunft vergessen. Er fand ihr Benehmen sehr interessant und zugleich verwirrend. Im einen Moment schlenderten sie dahin wie zwei Kerle, die sich amüsieren wollten, und im nächsten spähten sie in sämtliche dunkle Nischen, als rechneten sie damit, angegriffen zu werden. Falls sie unerkannt bleiben wollten, hätten sie nicht in ihrer auffälligen Lederkluft kommen dürfen. Typisch terranische Arroganz. Was hatten sie vor? Wenn sie weibliche Gesellschaft suchten, wären sie in der Handelsstadt geblieben.
Domenic zuckte die Achs eln unter seinem schäbigen Mantel und entschied, dass es nicht wichtig war und lediglich seinem bislang nicht sehr aufregendem Abend ein wenig Würze verlieh.
Er fing an, sich bei der ganzen Geschichte ein bisschen albern vorzukommen. Nur weil seine Mutter gesagt hatte, dass er zu brav sei, musste er sich ja nicht gleich in der Nacht davonstehlen und ein paar Kissen an seiner statt im Bett zurücklassen. Er war versucht, umzukehren und zurückzugehen, bevor seine Abwesenheit entdeckt wurde. Aber das wäre feige, und außerdem tat er ja nichts Schlimmes.
Die ganze Sache ist pure Zeitverschwendung – wir könnten jetzt warm und gemütlich in der Kaserne sitzen, statt uns hier in der verfluchten Kälte herumzutreiben. Vancof wird uns nichts zu sagen haben – das hatte er noch nie. Gott, wie ich diesen Planeten hasse. Aber man wird mich auf keinen besseren Posten versetzen, da ich es nicht geschafft habe, mir hier irgendwie einen Namen zu machen. Belfontaine spinnt, wenn er denkt, er kann hier eine Wende schaffen, bevor wir gehen müssen. Ich bin froh, wenn ich von Cottman wegkomme, je früher desto lieber. Verdammter Hinterwäldlerplanet. Als Domenic diesen Wirrwarr ungeordneter Gedanken aufschnappte, wäre er fast gestolpert. Cottman? Er musste einen der Männer vor ihm belauscht haben – nur die Terraner nannten Darkover so. Und wer war Vancof? Wollten die Männer außerhalb des Stadttors jemanden treffen? Warum sollten sie das tun? Es ergab überhaupt keinen Sinn.
Der Name klang merkwürdig und war eindeutig nicht darkovanisch. Warum sollten sich diese Männer mit einem anderen Terraner vor der Stadt treffen? Plötzlich nahm die ganze Geschichte eine düsterere Schattierung an. Die Männer suchten nicht nach Unterhaltung, sondern verfolgten ein anderes Ziel. Domenic ging schneller, weil er hoffte, ihr Gespräch weiter belauschen oder noch einen Gedankenfetzen auffangen zu können. Es war nicht so, als würde er spionieren, da er nichts dagegen tun konnte, dass er die obersten Gedanken anderer Leute hörte. Trotzdem war ihm nicht ganz wohl dabei.
Die Männer durchschritten den Bogen des Nordtors, und Domenic folgte ihnen. Vor dem Tor loderten ein halbes Dutzend Feuerstellen, Fackeln brannten in Ständern. Nach den vergleichsweise dunklen Straßen wirkte die Szenerie heller, als sie war. Der Junge sah mehrere bemalte Wagen des Fahrenden Volks an einer Seite der großen Wiese stehen. Auf der anderen Seite gab es Essenstände und Buden, in den allerlei Tand verkauft wurde. Gleich dahinter standen mehrere Gruppen von Maultieren, die mit Seilen angebunden waren, und Wagen auf den sich Waren türmten. Domenic wunderte sich kurz, warum die Maultiertreiber hier draußen

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