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Der Sohn des Verräters - 21

Der Sohn des Verräters - 21

Titel: Der Sohn des Verräters - 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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an Instruktionen erteilt, schon sehr viel aus. Nämlich?
    Dass er etwas geheim halten will. Müsste Francisco denn nicht bemerken, dass diese Männer nach Carcosa geschickt wurden? Nein. Diejenigen, die ich gesehen habe, sind bereits aus dem aktiven Dienst ausgeschieden. Man würde sie nur noch heranziehen, wenn ein echter Mangel an ausgebildeten Männern bestünde.
    Verstehe. Traut Danilo Ardais diesem Francisco?
    Ich denke schon – aber Danilo ist so unergründlich und gerissen. dass ich es nicht einmal ahnen würde, wenn es nicht so wäre. Francisco hat meines Wissens nie etwas getan, das zu ausdrücklichem Misstrauen gegenüber seiner Person geführt hätte. Es ist halt nur so, dass Großmutter Javanne seinen Vater, Dom Francisco Ridenow, praktisch in der Tasche hat, und beide opponieren seit Jahren gegen Regis. Ich glaube, der Kommandeurposten für Francisco sollte Dom Ridenow besänftigen, aber das hat nicht funktioniert. Er ist so stur wie eh und je. Und es ist nur natürlich, wenn Danilo davon ausgeht, dass alles, was Francisco erfährt, sehr schnell auch bei seinem Vater landet.
    Glaubst du das auch?
    Ich bin mir nicht sicher, Onkel Ian. Mir scheint, Francisco behält seine Absichten die meiste Zeit für sich – er traut nie jemandem so recht. Kann sein, dass er auch seinem Vater nicht sehr traut.
    Wieso das?
Als Dom Francisco noch jünger war, gab es in der Domäne
    Ridenow verschiedene Männer, die Anspruch darauf erheben konnten – zwei ältere Brüder und einen Onkel. Sie alle kamen um, und viele Leute glauben, dass Francisco bei ihrem vorzeitigen Ableben die Hand im Spiel hatte. Wer weiß, ob es stimmt oder nicht.
    Ich hatte schon fast vergessen, wie kompliziert die Bündnisverhältnisse auf Darkover sein können. Dagegen wirkt die Hinterzimmerdiplomatie der Föderation wie ein Picknick im Park.
    Domenic hatte noch nie einen Park gesehen oder ein Picknick mitgemacht. Deshalb zuckte er die Achseln und trank einen Schluck von seinem Bier. Ich habe den Mann beschrieben, der bei Vancof ist, und Duncan gesagt, er solle die beiden im Auge behalten. wenn sie die Gaststube verlassen. War das richtig? Ja. Jetzt lass uns etwas essen, ich glaube, das könnte eine sehr lange Nacht für uns werden.
    Als Herm und Domenic das Gasthaus verließen, war es bereits dunkel, und Mormallor, der kleinste Mond, war aufgegangen. Die Nachtluft roch frisch und nach bevorstehendem Regen, doch sie konnte den beißenden Gestank der nahen Ställe und Hennengehege nicht ganz überdecken. Zusammen mit den Ausdünstungen der wachsenden Zahl von Menschen, die sich im Hof drängten, überwältigte er Domenics Geruchssinn am Anfang beinahe. Doch schließlich gewöhnte sich seine Nase daran.
    Er sah sich interessiert um. Rund um den geräumigen Innenhof des Krähenden Hahns hatte man Fackeln aufgestellt, und die Wagen des Fahrenden Volks sahen bei dieser Beleuchtung wesentlich besser aus als im gleißenden Tageslicht. Die armseligen Gemälde auf den Wagenwänden wirkten hübscher und die abgetragenen Kostüme der Darsteller erschienen prächtiger. Domenic sah einen Feuerschlucker, der brennende Fackeln, wie es schien, in seine Kehle stopfte, und fragte sich, wie dieses Kunststück wohl funktionierte. Hoch über der Menge hatte man ein schlaffes Seil von den Ställen zu einem Vorsprung am Dach des Gasthauses gespannt, und eine schlanke Frau setzte gerade ihre zierlichen Fuß darauf, um es für ihre Akrobatiknummer zu prüfen.
    Die halbe Stadt hatte sich zu der Vorstellung eingefunden, und es ging ziemlich laut zu. Ein Jongleur begann brennende Fackeln in die Luft zu werfen, und die Menge jubelte und kreischte, als er eine fallen ließ. Der Mann, der ein komisches Gesicht hatte, grinste nur und setzte seine Nummer fort. Alle Leute schienen gleichzeitig zu reden und Gespräche weiterzuführen, die sie im Gasthaus begonnen hatten, und allmählich breitete sich eine erwartungsvolle Stimmung in der Menge aus. Die meisten Anwesenden trugen Mäntel und Umhänge, aber der Abend war noch nicht sonderlich kalt, deshalb blieben die Kapuzen zurückgeschlagen. Der Wind war inzwischen eingeschlafen, und es war still und fast angenehm kühl.
    Domenic entdeckte die übrigen Männer, die Danilo geschickt hatte, inmitten der Menge. Trotz ihrer Alltagskleidung sahen sie für ihn immer noch unverkennbar wie Gardisten aus, allein wegen ihrer aufrechten Haltung und der Wachsamkeit, mit der sie die Menge beobachteten. Aber vermutlich würde das sonst niemand

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