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Der Sohn des Verräters - 21

Der Sohn des Verräters - 21

Titel: Der Sohn des Verräters - 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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anscheinend einen sechsten Sinn für andere Leute besitze. Ich habe nur noch nie darauf geachtet, außer dass ich immer gemerkt habe, welche Leute mich zusammenzucken lassen und nervös machen. Bei Gisela ist das nicht so, genauso wie es bei Herm nie der Fall war.“ „Und sie hat sich derart verändert, nur weil du ihr zugehört hast?“ Marguerida konnte es nicht recht glauben.
    Kate lachte. „Nein, wohl kaum. Ich habe ihr geholfen, an andere Dinge zu denken als daran, wie unglücklich sie ist. Und ich glaube, es war auch wichtig, dass Mikhail zu Rafael gegangen ist und ihn zu dieser Ratssitzung mitgenommen hat.
    Gisela macht sich sehr viel aus ihrem Mann, und sie kam sich absolut erbärmlich vor, weil sie der Grund für Rafaels Entfremdung von seinem Bruder war.“ Sie deutete nach vorn, wo Rafael Lanart eine Pferdelänge hinter Mikhail ritt. „Das war auch der Grund, warum Dom Damon sie geschlagen hat.“ „Wie das?“ „Wenn ich Gisela recht verstanden habe, hat ihr Vater sie vor Jahren zu allerlei Dummheiten angestiftet, weil er die beiden Brüder entzweien wollte, nur wusste sie nichts von seiner Absicht. Und als er entdeckte, dass sich die beiden wieder vertrugen, ließ er es an ihr aus.“ „Ich dumme Gans. Ich hätte mir denken können, dass irgendetwas in der Art passiert ist. Natürlich, jetzt ergibt alles einen Sinn!“ Kate schüttelte den Kopf. „Wie schön für dich, ich tappe nämlich immer noch ziemlich im Dunkeln. Ich verstehe euch nicht und weiß nicht, ob ich es je tun werde. Aber ich sehe, was offensichtlich ist – dass mein Schwiegervater die Absicht hatte, Mikhail zu stürzen und Rafael an seine Stelle zu setzen.“ „Und Gisela ist ihm genau in die Falle gegangen, die Arme.“ „Meine Breda ist nicht arm, Marguerida, keineswegs. Sie ist nur eine sehr intelligente Frau, die mit ihrer Energie nichts anzufangen wusste, außer Ärger zu machen. Und ich vermute, Lady Javanne ist in einer ähnlichen Lage.“ „Ja, ich glaube, das stimmt. Du nennst sie Breda.“ „Niemand ist leicht zu verstehen, Marguerida. Aber Gisela ist nicht so schwierig, wie du denkst – sie braucht oder will nichts weiter, als dass man sie gerecht behandelt. Und ich habe niemanden verzaubert. Wenn ich so etwas tun wollte, hätte ich mir bestimmt nicht Gisela dafür ausgesucht.“ „Ich habe bemerkt, wie Herm dich ansieht, Kate.“ Katherine lachte leise. „Und ich habe bemerkt, wie Mikhail dich ansieht. Das ist keine Hexerei – das ist Sex!“ Marguerida schüttelte den Kopf. „Es muss mehr sein!“ „Natürlich ist es das … ich finde ja nur, dass du und Mikhail gut zusammenpasst. Das dachte ich allerdings von Herm und mir auch immer, und jetzt frage ich mich langsam, ob ich mir nur eingeredet habe, ich würde ihn verstehen.“ „Ich weiß nicht, ob sich Männer und Frauen je wirklich verstehen können, Kate. Aber du hast Recht, dass Mik und ich gut zusammenpassen – wie zwei Hälften eines Ganzen.“ „Ja, das trifft es genau. Mir ist aufgefallen, dass du immer rechts von Mikhail stehst, als gehörtest du auf diese Seite und nicht auf die andere. Erzählst du mir, was es damit auf sich hat?“ „Hat dir das Gisela denn nicht gesagt? Das überrascht mich, und ich freue mich sehr über ihre Diskretion.“ Marguerida holte tief Luft. „Kurz nach meiner Rückkehr nach Darkover war ich gezwungen, eine Reise in die Oberwelt zu machen, um zu zerstören, was von Ashara Alton übrig war. Dabei habe ich den Schlussstein aus einem Turm gezogen, den sie dort gebaut hat, und der hat sich in meine linke Hand eingebrannt. Später sind Mikhail und ich in die Vergangenheit gereist, und als wir zurückkamen, hatte er den Ring von Varzil dem Guten, den er an seiner rechten Hand trägt. Das hat uns eine besondere Fähigkeit verliehen, unsere Matrixenergien zu verbinden, um Dinge zu vollbringen, die ich dir nicht beschreiben kann.“ „Die Oberwelt? Ist das das Reich der Götter oder so?“ „Nicht dass ich wüsste. Es ist ein Ort und gleichzeitig kein Ort, und obwohl ich ein paarmal dort war, begreife ich noch immer nicht das Geringste. Falls die Götter tatsächlich dort sind, ha t nie jemand davon berichtet.“ „Marguerida, sag mir die Wahrheit. Hier geht doch mehr vor sich, als dass Regis’ Leichnam zur Rhu Fead gebracht wird.
    Ich nehme die Spannung bei den berittenen Soldaten und allen anderen, einschließlich dir, wahr. Es fühlt sich an, als würdet ihr einen Sturm oder etwas Ähnliches erwarten.“ „Wenn

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